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Gruppe aus Dekanat Trier bietet „Aschenkreuz to go“ in Fußgängerzone :„Als Kirche rausgehen zu den Menschen“

Eine Gruppe aus dem Dekanat Trier bietet am Aschermittwoch das „Aschenkreuz to go“ in der Fußgängerzone.
Die Haupt- und Ehrenamtlichen der Arbeitsgruppe „Rotes Sofa Trier“ legen das Aschenkreuz auf.
Datum:
27. Feb. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Ein grauer, wolkenverhangener Himmel über Trier, Frauen und Männer schlendern durch die Fußgängerzone oder hetzen zum nächsten Termin. Mittendrin, am Pranger, ein kleiner weißer Pavillon mit roten Fähnchen und einer Schale mit Asche. Asche? Manch ein Passant wundert sich, bleibt stehen, möchte wissen, was die kleine Gruppe hier mitten im Treiben der Fußgängerzone tut. Die Haupt- und Ehrenamtlichen der Arbeitsgruppe „Rotes Sofa Trier“ des Dekanats geben gern Auskunft, kommen ins Gespräch – und legen das Aschenkreuz auf, wenn die Besucherinnen oder Besucher am Pavillon das wünschen. Es ist Aschermittwoch und am Stand gibt es das „Aschenkreuz to go“. Was dahinter steckt, erklärt Gemeindereferentin Marie-Luise Burg: „Wir gehen dahin, wo die Menschen sind, in die Fußgängerzone, an den Bahnhof, ins Brüderkrankenhaus. Normalerweise mit einem roten Sofa, heute mit dem Aschenkreuz zum Mitnehmen“. Die Motivation der Gruppe für diese besondere Initiative: „Wir möchten schauen, wie geht leben, glauben, beten an anderen Orten. Wir wollten testen, wie das ist, wenn Kirche rausgeht an ungewohnte Stellen.“ Mit dem Projekt, die Kirche vor Ort zu bringen, haben Burg und ihre Mitstreiter eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. „Wir erleben, dass wir mit den Menschen ins Gespräch kommen, mal mehr oder weniger tiefgehend. Das ist oft sehr berührend für beide Seiten.“

Auch an diesem Tag kommen Gemeindereferent Maik Bierau oder Sr M. Gerhild Sewenig mit den Passanten zusammen, lassen sie kleine Kärtchen mit ermutigenden Sprüchen ziehen. Ein älteres Paar aus Ravensburg, das hier Urlaub macht, ist angetan von der Aktion: „Wir kommen aus dem Süden und da läuft auch diese Aktion. Wir sind kirchlich engagiert und deshalb hat uns das sehr angesprochen. Es ist wahrscheinlich besser, zu den Menschen zu gehen, als zu warten, bis sie in die Kirche kommen“, sagen sie. Auch zwei junge Leute finden den Weg an den Pavillon am Pranger. „Ich finde das sowieso immer interessant, wenn Menschen hier an einem Stand stehen und möchte immer sehen, welches Thema sie präsentieren“, sagt der junge Mann aus Trier. „Da wir im Religionsunterricht genau das Thema hatten, sind wir stehen geblieben und haben uns informiert. Wir konnten einen Spruch auf einer Karte ziehen und haben uns das Aschenkreuz auflegen lassen. Obwohl ich nicht katholisch bin, fand ich das eine gute Aktion.“ Auch seine Freundin ist angetan von dem niedrigschwelligen Angebot: „Uns hat es gefallen, dass hier ein Persönlicher Kontakt zustande kam, es eine Mitmachaktion war und kein Zwang dahinter steckte.“

Burg erklärt, auch wenn das Aschenkreuz daran erinnere, dass der Mensch endlich sei und irgendwann „zu Staub werde“, sei es kein negatives Zeichen, sondern ein hoffnungsvolles, das einen durch die Fastenzeit hin zu Ostern und der frohen Botschaft leite. „Wir möchten den Menschen mit dem Aschenkreuz einen ermutigenden Zuspruch geben, etwas, wo sie nachdenken können, was ist vielleicht nicht so stimmig in meinem Leben und wie kann ich das ändern.“

(sb)