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Trierer Domkapitel besucht Jean Lurçat Museum in Eppelborn:„Als wären wir in einen Farbtopf gefallen“

Den Peter-und-Paul-Tag verbringt das Trierer Domkapitel traditionell zusammen. Dieses Jahr machten sie einen Ausflug ins Jean-Lurçat-Museum nach Eppelborn.
Datum:
30. Juni 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Eppelborn – Den 29. Juni, das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, verbringt das Trierer Domkapitel traditionell zusammen. Dieses Jahr setzten sich auf Initiative von Dompropst Werner Rössel Bischof Dr. Stephan Ackermann, die Weihbischöfe Robert Brahm und Jörg Michael Peters und der neu ernannte Weihbischof Prälat Franz Josef Gebert, Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg und eine ganze Schar residierender, nicht residierender und emeritierter Domkapitulare sowie Domvikare in einen Bus und fuhren in die Nähe des geographischen Mittelpunkts des Saarlands, nach Eppelborn.

Dort erwartete sie der Eppelborner Pfarrer und Dechant Matthias Marx, der ihnen eine Führung durch das Jean-Lurçat-Museum gab. Das Museum ist von der Paul-Ludwig-Jean-Lurçat-Stiftung gegründet worden, die Marx ins Leben gerufen hat. Paul Ludwig war Schulpfarrer in Trier und Vikar in Eppelborn. Viele der anwesenden Priester kannten Ludwig noch persönlich.

Marx verbindet eine besondere Geschichte mit Paul Ludwig: während eines gemeinsamen Aufenthalts in Frankreich hatten sich die beiden Priester eine Ausstellung in Angers zum 100. Geburtstag des Künstlers Jean Lurçat angesehen - fortan ließ der Künstler sie nicht mehr los. „Die Wirkung war unbeschreiblich“, schwärmte Marx. „Gemälde, Zeichnungen, Keramiken, Wandteppiche. Und eine Leuchtkraft der Farben, eine Schönheit in der Darstellung – als wären wir in einen Farbtopf gefallen!“ In den folgenden Jahren forschten die beiden Priester über den Künstler und erhielten ihre Informationen vor allem von Geistlichen in Frankreich, die den Künstler persönlich kannten und ihm nahe standen - obwohl Lurçat bekennender Kommunist und Ungläubiger gewesen sei. „Aber eigentlich war Lurçat der Prototyp des anonymen Gläubigen“, erklärte Marx dem Domkapitel; er belegt diese These mit dem Motiv des Kreuzes, das in Lurçats Gemälden auftaucht, oder damit, wie er immer wieder die Schöpfung dargestellt hat. Gespannt lauschten die Gäste aus Trier den Erläuterungen des Dechanten und sahen die ausgestellten Gemälde, Wandteppiche, Teller und Vasen an. Insgesamt befinden sich über 400 Werke von Lurçat im Besitz des Museums. Bischof Ackermann hatten es besonders die Keramiken angetan. Als Paul Ludwig 1998 unerwartet verstarb, entstanden gleich zwei Stiftungen in seinem Namen: neben der Eppelborner Stiftung gründeten ehemalige Lehrerkollegen von Paul Ludwig eine Stiftung zugunsten der Trierer Tafel.

Den Abschluss des Ausflugs des Domkapitels bildet ein Pontifikalamt im Trierer Dom (eigener Bericht). Schließlich wird am Peter-und-Paul-Tag das Patronatsfest des Doms und der Stadt Trier, deren Schutzpatron der Heilige Apostel Petrus ist, gefeiert.

Dominik Holl