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Theologische Fakultät und DLI schließen Kooperation mit Universität in Washington:Amerikanische Studierende erleben „Summer School“ in Trier

Die Theologische Fakultät und das Deutsche Liturgische Institut schließen Kooperation mit der Universität in Washington.
Amerikanische Studentinnen und Studenten waren im Rahmen der Summer School zu Gast in Trier (Foto: privat)
Datum:
1. Juli 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Washington D.C. – „Die Fülle der Historie vieler deutscher Städte ist für uns Amerikaner nahezu überwältigend“: Student Joseph Slama aus den USA ist derzeit zu Gast in Trier und ganz begeistert von der Geschichte, die ihm hier auf Schritt und Tritt begegnet. Gemeinsam mit 17 anderen Studierenden verschiedener US-Universitäten nimmt er an der ersten „Summer School“ der Theologischen Fakultät Trier und des Deutschen Liturgischen Instituts (DLI) teil. Das Programm möchte nicht nur inhaltlich neue Perspektiven zur Forschung rund um Liturgie und Bibel vermitteln, sondern auch internationale Kontakte und Freundschaften ermöglichen, wie Professor Marco Benini, Inhaber des Lehrstuhls für Liturgie, erklärt. „Wir möchten mit der Summer School die internationale Ausrichtung der Theologischen Fakultät Trier und des DLI stärken. Eine internationale akademische Zusammenarbeit fängt immer mit persönlichen Kontakten an.“ Die Summer School sei Baustein einer neuen Kooperation des DLI und der Theologischen Fakultät mit der Catholic University of America in Washington, so Benini, der selbst drei Jahre lang dort lehrte.

Fachwissenschaftliche Anteile und Begegnung

Neben thematischen Vorlesungen an der Theologischen Fakultät und praktischen Übungen im DLI haben die jungen Leute auch mehrere Exkursionen zu bedeutenden Orten der Liturgischen Bewegung und der deutschen Geschichte unternommen: So ging es unter anderem in die Abtei Maria Laach, nach Köln, in die Kaiserstadt Aachen und nach Mainz (Gutenberg-Bibel). Die Teilnehmenden konnten zudem ihre Zeit in Trier nutzen, um in einem Sprachkurs ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen und die deutsche Kultur näher kennenzulernen. Natürlich sei auch immer wieder Zeit für Begegnungen mit deutschen Studierenden, wie Jonas Reinhard und Felix Rollinger berichten. Die beiden Theologiestudenten haben am Programm mitgearbeitet, das neben den fachwissenschaftlichen Anteilen auch eine Geo-Caching-Tour durch Trier, einen „German Culture Abend“ oder die Teilnahme an den „Theo-Messen“ immer mittwochs während des Semesters in der Jesuitenkirche beinhalten. „Da ist eigentlich für jeden etwas dabei und wir können zusammen lernen, miteinander Spaß haben und länderübergreifende Freundschaften schließen“, freut sich Jonas. Und Felix findet die Einblicke besonders wertvoll, die Deutsche und Amerikaner in die jeweils andere Kultur und Gesellschaft und somit auch in Gemeinsamkeiten und Unterschiede der religiösen Bewegungen bekommen. Die USA mit ihren „vielen Einzelkulturen und ihrer religiösen und konfessionellen Vielfalt“ zeige sich hier in einzelnen realen Gesichtern. „Und durch persönliche Kontakte können auch Klischees und Vorurteile abgebaut werden.“

„Sich fernab der eigenen Heimat zu Hause fühlen“

Eines dieser „Gesichter“ ist Katheryn Wethlis von der St. John’s University in Collegeville. „Meine Familie liebt das Reisen und hat mir beigebracht, dessen Wert zu schätzen”, erzählt die Studentin. Die thematische und kulturelle Verständigung über Kontinente hinweg gebe ihr an der Theologischen Fakultät Trier und im DLI das Gefühl, „willkommen und zu Hause zu sein, auch fernab der eigenen Heimat“. Sie finde es faszinierend, „wie unterschiedliche Kulturen auch das eigene Glaubensempfinden beeinflussen können. Das inspiriert mich in meinem eigenen Glauben und in einer respektvollen Wahrnehmung gegenüber dem Glauben anderer“. Ein positiver Nebeneffekt des Besuchs sei natürlich auch, dass sie etwas Deutsch lerne. Besonders beeindruckt habe sie der Besuch in der Benediktinerabtei Maria Laach in der Eifel. „Es war großartig, den Ort zu sehen, von dem im 19. und 20. Jahrhundert so viele Erneuerungsbewegungen ausgingen und die Bibliothek dort zu besichtigen.“ Das sieht auch Alexander Turpin von der Catholic University of America in Washington D.C. so: „Es war für mich beeindruckend und bewegend, in der Krypta zu stehen, wo erstmals die Messe zum Volk hingewandt gefeiert wurde, und den Menschen zu begegnen, die dort leben und sich mit diesen Themen intensiv beschäftigen.“

Anknüpfungspunkte für Projekte und Kooperationen

Andrew Stoebig von der University of St. John’s, der fließend Deutsch spricht, wollte eigentlich schon im Rahmen seines Dissertationsstudiums 2020 nach Deutschland kommen, was aber die Corona-Pandemie verhinderte. Er lobt das deutsche akademische System und nicht zuletzt die Unterstützung, die Studenten etwa durch den Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) bekommen können. „Wir Amerikaner zahlen zum Teil horrende Studiengebühren, und ich hatte zunächst einmal Angst davor, wie ich dieses Austauschprojekt finanziell stemmen sollte.“ Mithilfe des DAAD habe es funktioniert und nun sei es einfach „so schön, Menschen auf der Straße Deutsch sprechen zu hören. Ich habe hier Anknüpfungspunkte für neue Projekte und Kooperationen gefunden“, erzählt er. 

Ein besonderes Erlebnis für die amerikanischen Studierenden war die Fronleichnamsprozession in Trier, bei der sie auch Bischof Dr. Stephan Ackermann trafen. Der Bischof wünschte den Teilnehmenden gute Erfahrungen an der Theologischen Fakultät und in Trier, und dass die guten Kontakte lange bestehen bleiben.

Interessierte können sich einen Einblick über die Erlebnisse der Studierenden während der Summer School über die Sozialen Kanäle der Theologischen Fakultät verschaffen: www.instagram.com/theologtrier oder www.facebook.com/theologTrier.
(sb)