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Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz stellt sich vor:An den Interessen der Menschen orientiert

Seit September ist Daniel Steiger neuer Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung in Koblenz. An bewährten Formaten hält er fest, aber seinen Fokus legt er noch mehr auf das Interesse der Menschen.
Daniel Steiger hat bei der Übernahme des Koblenzer Büros nicht nur Bücher vorgefunden. „Katholische Erwachsenenbildung hat die Aufgabe, konkretes Werkzeug an die Hand zu geben, damit das Leben gelingt – und Spaß macht!“
Datum:
22. Dez. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Lahnstein/Koblenz – „Zur Abizeit haben mich Jesus und seine Radikalität, sich für die Kleinen und Armen einzusetzen, fasziniert“, begründet Daniel Steiger seine Wahl, Theologie zu studieren. Heute ist er 42 Jahre alt, wohnt mit seiner Frau und zwei Stieftöchtern in Lahnstein und ist seit September Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) in Koblenz.

Dass er einmal Theologie studieren würde, ist ihm sicherlich durch das katholische Elternhaus in die Wiege gelegt. Zudem lernte er am Johannes-Gymnasium in Lahnstein Pater Wolfgang Jungheim und sein Engagement für Flüchtlinge sowie Pax Christi (internationale katholische Friedensbewegung) kennen. Nach seinem Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV) machte er für die Organisation erste berufliche Erfahrungen als Friedensarbeiter.

Anschließend betrat er nicht nur beruflich neues Terrain: Er baute eine eigene Bäckerei an der Küste Brasiliens auf. „Hier war ich vornehmlich als Unternehmer tätig“. Von 2006 bis 2011 lebte er dort. Anschließend wurde er Bundesseelsorger der Katholischen Landjugendbewegung bis er seine derzeitige Stelle in Koblenz antrat.

Als Leiter der KEB möchte er bewährte Formate weiterführen und den Fokus auf die Fragen der Menschen lenken: „Was wir anbieten, muss mit den Interessen und Bedarfen der Leute so viel zu tun haben, dass sie merken: Kirche hat mich auf dem Radar.“ Es geht ihm darum, dass die Menschen ihre Lebenswirklichkeit im Glauben wiederfinden können und nicht so oft auf vermeintliche Tabus stoßen. „Ist es nicht verrückt, dass die halbe Welt ‚Fifty Shades of Grey‘ liest – darunter mit Sicherheit auch einige Christinnen und Christen – während die Kirche sich mit Diversität und Sexualität generell so schwer tut?“

Die Aufgabe der KEB ist aus seiner Sicht, Menschen zu befähigen, ihr Lebensumfeld zu gestalten und politisch Glauben zu leben, sich also zum Beispiel gegen den Klimawandel oder Fluchtursachen einzusetzen. Gleichzeitig steht die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit im Zentrum. „Wir müssen uns an Themen heranwagen und Haltungen entwickeln, die wir binnenkirchlich bislang wenig auf dem Schirm haben, um unsere ‚prophetische Kraft‘ zu erhöhen.“ Der Dreischritt „sehen, urteilen, handeln“ ist für ihn dabei ein Leitmotiv. Mit Kooperationspartnern arbeitet er diesbezüglich an der Konzeption von neuen Formaten.

Für die nächsten zwei Jahre stehen viele Veranstaltungen der KEB unter dem Jahresthema „L(i)ebenswert HEIMAT“. „Es gibt viele Facetten von Heimat“, erklärt Steiger. Neben klassischen Aspekten ist ihm auch die ökologische Dimension wichtig sowie die Frage nach der sexuellen Identität unter dem Gesichtspunkt „Heimat in mir“. „In dem Bereich gibt es in der Kirche einige Schieflagen, die auch die Studie zum sexuellen Missbrauch zu Tage gebracht hat“.

Der regionale Auftakt zum Jahresthema findet am 12. Januar von 14 bis 17 Uhr im Rahmen der Akademietage der Pallottiner an der PTHV statt. Der Titel des Tages lautet „Heimat in der Fremde. Quer denken – biblisch und philosophisch“.

Weitere Informationen zur KEB gibt es auf www.keb-koblenz.de und unter Tel.: 0261 963559-0.

(jf)