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Marc Frings ist seit einem halben Jahr Generalsekretär des ZdK:Andernach, Ramallah, Berlin

Seit fast sechs Monaten ist Marc Frings aus Andernach Generalsekretär des ZdK. Die meiste Zeit davon verbrachte er allerdings ungeplant im Home-Office.
Marc Frings. Foto: ZdK
Datum:
4. Juni 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Berlin/Andernach – Der Start am 1. Januar lief noch völlig normal, doch das Einarbeiten in seinen neuen Job veränderte sich nach gut zwei Monaten. Den Small-Talk, um seine neuen 28 Kolleginnen und Kollegen besser kennenzulernen, hat Marc Frings in eine digitale Kaffeepause verlegt. Der Andernacher ist seit Anfang des Jahres neuer Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und Home-Office bedeutet für ihn unter anderem Videokonferenzen mit Bischöfen aus seiner Wohnung in Berlin.

Schnell zeichnete sich für den 38-Jährigen der Weg ins Ausland und das Steckenpferd „internationale Beziehungen“ ab. „Ich glaube, in einem Poesie-Album steht, dass ich für eine politische Stiftung im Nahen Osten arbeiten will“, blickt Frings zurück, der in Neuwied geboren wurde. Dahinter konnte er einen Haken setzen. Denn er leitete zuletzt vier Jahre das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah (Westjordanland).

Den Weg dorthin ebneten sein Studium der Politikwissenschaft in Lille und Marburg, Praktika im Ausland und seine Arbeit in unterschiedlichen Positionen innerhalb der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Grundlage für sein Interesse legte aber ein Schüleraustausch, den er mit Hilfe seiner Heimatstadt in Israel absolvieren konnte. Seitdem spielen Fragen des internationalen Zusammenhalts und der globalen Gerechtigkeit eine große Rolle in seinem Leben – das nun aufgrund seines beruflichen Wechsels wieder in Deutschland stattfindet.

Zurück nach Deutschland

„Ich habe in den letzten Jahren durchaus den Wunsch verspürt, nach den internationalen Themen, die ich jetzt jahrelang bearbeitet habe, auch etwas zu machen, was viel mehr auch nach Deutschland hineinwirkt“, begründet Frings seine Rückkehr. Dabei hat sich sein Berufsfeld stark verändert: „Es geht nicht mehr um internationale Fragestellungen, auch wenn wir natürlich weltkirchlich orientiert sind und auch auf den globalen Süden schauen“, benennt Frings die Unterschiede. „Aber wir sind als Zentralkomitee der deutschen Katholiken zunächst einmal die Stimme des Laienkatholizismus, der organisierten Form der katholischen Laien in Deutschland.“ Zu den Mitgliedern zählen Vertreterinnen und Vertreter der Diözesanräte, der katholischen Verbände und Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft wie Bundesministerin Annegret Kramp-Karrenbauer oder Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Auf der Agenda: Katholikentag und Synodaler Weg

Neben Aufgaben, die sich aus dem Statut des ZdK ableiten, ist Frings als Generalsekretär Teil von Debatten und Prozessen und kann Themen und Formate prägen. Für März und April waren eigentlich einige Reisen geplant: „Ich wollte mich bei Verbänden vorstellen, bei Räten, bei Menschen, die im ZdK-Amt aktiv sind – das sind alles Ehrenämtler und das ist sehr bemerkenswert. Ich hätte dort gerne das persönliche Gespräch gesucht, das lässt sich nicht alles digital übersetzen.“

Auf der Agenda steht momentan neben dem „Synodalen Weg“ die Organisation des Katholikentags 2022 im Stuttgart – eine Marke des ZdK. Vorher, nämlich im kommenden Jahr, findet aber der dritte ökumenische Kirchentag in Frankfurt statt. „Den wir gemeinsam mit unseren Freundinnen und Freunden des deutschen evangelischen Kirchentags durchführen werden.“ Für Frings sind das Plattformen, „wo wir auch deutlich machen können, was es heute heißt, Christ zu sein, sich katholisch, evangelisch, ökumenisch zu engagieren. Und das bietet viele Möglichkeiten, das gesellschaftliche und politische Leben in Deutschland zu prägen.“

Der Familienvater hat das vielseitige und spannende Arbeitsfeld von Dr. Stefan Vesper übernommen, der nach 20 Jahren beim ZdK in den Ruhestand ging.

(jf)