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Polizeibeamte versammeln sich nach Amokfahrt zu ökumenischer Andacht:Angst, Wut und Ohnmacht Raum geben

Polizeibeamte gedenken in ökumenischer Andacht mit Weihbischof Jörg Michael Peters der Opfer der Amokfahrt in der Trierer Innenstadt vom 1. Dezember.
Zeigten ihre Wertschätzung für die Arbeit der Polizeibeamten: Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Polizeiseelsorger Hubertus Kesselheim vom Bistum Trier, Matthias Berntsen (Stadt Trier), Reinhard Behnke (Landespfarrer für Polizeiseelsorge; evangelische Kirche im Rheinland), der Trierer Polizeipräsident Rudolf Berg, Weihbischof Jörg Michael Peters, sowie der Landespolizeipräsident des Saarlandes, Norbert Rupp.
Datum:
9. Dez. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – “Mein Wohnzimmer ist kaputt.” Diese Beschreibung hat Polizeiseelsorger Hubertus Kesselheim vom Bistum Trier in der vergangenen Woche mehrfach gehört. Sie zeigt das innige Verhältnis vieler Trierer und Triererinnen zu „ihrer“ Innenstadt, wo ein Amokfahrer vor einer Woche fünf Menschen tötete und viele weitere verletzte. Auch für die Polizeibeamten ist dieser Einsatz nicht leicht zu verdauen. Eine Woche später haben sich am 8. Dezember daher rund 100 Polizistinnen und Polizisten zu einer ökumenischen Andacht in St. Maximin versammelt. Daran nahmen auch der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters, Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Polizeipräsident Rudolf Berg sowie der Landespolizeipräsident des Saarlandes, Norbert Rupp, teil, die somit ihre Wertschätzung und ihren Respekt für die Arbeit der Polizei ausdrücken wollten.

Die Andacht sollte Raum geben für “Not, Wut, Ohnmacht, Schmerz, Zweifel, Angst”, aber auch “für die Dankbarkeit, dass wir noch leben”, fasste Reinhard Behnke, Landespfarrer für Polizeiseelsorge der evangelischen Kirche im Rheinland, das Anliegen zusammen. In den Worten von Liedermacher Wolf Biermann stand die Frage im Raum: “Wie soll das gehen, uns nicht verhärten zu lassen in dieser harten Zeit?”
Lösungen und Antworten könne es an diesem Tag noch nicht geben, so Behnke – “aber sie werden sich einstellen, da bin ich gewiss.” Er schloss seine Ansprache mit dem tröstenden Gedanken: “Wir gehören zusammen. Die Last, die wir tragen, verbindet uns. Darin liegt die Chance, nicht zu verhärten.”

In Fürbitten gedachten die Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen der Opfer und beteten für die Ersthelfer und Augenzeugen sowie besonders für ihre Kolleginnen und Kollegen und die Rettungskräfte, die nach der Tat schwierige Entscheidungen treffen mussten und sich in den Ermittlungsarbeiten nach wie vor mit den Ereignissen konfrontiert sehen. Weihbischof Peters sprach zum Abschluss ein Gebet und bat Gott um seinen Segen für die Polizisten und Polizistinnen.

(cl)