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Die Lebensberatungsstelle Wittlich stellt ihren Jahresbericht 2015 vor:Ansprechpartner in allen Situationen

1205 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im Jahr 2015 die Beratungsstelle Wittlich aufgesucht. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht hervor.
Das Team der Beratungsstelle Wittlich.
Datum:
9. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Wittlich – „Oliver“ (8) spielt lieber Fußball, als Hausaufgaben zu machen. Doch seit sich seine Eltern fast jeden Abend streiten und Papa Mama vorwirft, sie sei schuld daran, dass „ihr“ Sohn so schlecht in der Schule sei, strengt er sich an. Weil Papa auf dem Sofa schläft und Mama keinen Abschiedskuss mehr gibt, entwickelt Oliver Schuldgefühle, macht sich Sorgen. Papa will ausziehen, Mama muss dann mehr arbeiten gehen. Sein Pausenbrot macht sich Oliver jetzt selbst. Er hat Angst.

Für Kinder wie Oliver und ihre Familien bietet die Lebensberatung Wittlich eine individuelle Beratung vor, während und nach einer Trennung an. Außerdem steht die Lebensberatung als Ansprechpartner in weiteren Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensfragen zur Verfügung. 1205 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im Jahr 2015 die Beratungsstelle Wittlich aufgesucht. Zusätzlich nahmen 571 Personen an weiteren Angeboten wie Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen teil. Das geht aus dem jetzt vorliegenden Jahresbericht 2015 hervor.

Bei Erwachsenen sind Belastungen durch kritische Lebensereignisse, depressive Verstimmungen/Depressionen, Selbstwertproblematik und eine dysfunktionale Interaktion die wichtigsten Themen. Die Bewältigung von Trennungen ist der fünfthäufigste Grund für eine Beratung. Auffallend ist, dass in den Altersklassen der 19- bis 59-Jährigen mehr als doppelt so viele Frauen im Gegensatz zu Männern die Lebensberatung Wittlich aufsuchen. Die Gesamtzahl der in Anspruch genommenen Leistungen im Jahr 2015 beträgt 488. Die durchschnittliche Beratungsdauer pro abgeschlossenem Fall ist im Vergleich zum Vorjahr von 6,3 Stunden auf 7,5 Stunden gestiegen.

Trennung, Scheidung sowie Partnerschaftskonflikte der Eltern sind die häufigsten Gründe, weshalb Kinder und Jugendliche Unterstützung bei der Beratungsstelle suchen. Sie leiden unter den Spannungen, der wegbrechenden Stabilität und den Veränderungen in der Familie. Sie haben Schuldgefühle, starke Ängste, sie resignieren oder verhalten sich besonders auffällig. 54 Prozent dieser Kinder und Jugendlichen leben nicht in ihrer Ursprungsfamilie, also bei ihren leiblichen oder Adoptiveltern. Die Altersklassen der Null- bis Sechsjährigen und der Sieben- bis Zwölfjährigen machen den größten Teil der Hilfesuchenden aus. Neben der individuellen Beratung bietet die Lebensberatung auch Gruppen für Kinder und Jugendliche aus Trennungs- und Scheidungsfamilien sowie für Eltern an.

Das Team der Beratungsstelle Wittlich besteht aus zwei Psychologen, zwei Sozialpädagogen, einer Sozialarbeiterin und einer Verwaltungsangestellten. Hilfesuchende können kostenlos Unterstützung in Anspruch nehmen. Die Gesamtkosten für Fachpersonal, Verwaltung und Sachmittel betragen rund 280.000 Euro. Träger der Lebensberatung Wittlich ist das Bistum Trier, das 2015 mit knapp 129.000 Euro 46 Prozent der Kosten finanziert. Hinzu kommen Zuschüsse von rund 98.000 Euro vom Landkreis Bernkastel-Wittlich und rund 52.000 Euro vom Land Rheinland-Pfalz. Weitere Informationen gibt es bei der Lebensberatung Wittlich, Kasernenstraße 37, 54516 Wittlich, Tel.: 06571-4061, E-Mail: lb.wittlich@bistum-trier.de und unter www.lebensberatung.info.