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Simone Kemp über ihren Dienst als Küsterin:Ansprechpartner mit dem Schlüssel zur Kirche

Am 7. Dezember erhalten 26 Küsterinnen und Küster ihre Zertifikate des Ausbildungskurses zum Küster, darunter Simone Kemp. Sie erzählt über ihren Dienst als Küsterin.
Kusterin Simone Kemp dh
Datum:
5. Dez. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken / Trier – Ohne sie bleibt die Kirche zu: Küsterinnen und Küster. In jeder Kirche gibt es sie. Sie schließen nicht nur die Kirche morgens auf und abends wieder zu, sie sorgen auch für Ordnung, bereiten die Gottesdienste vor, schmücken den Altar und legen dem Priester die Gewänder raus. Selbst für Notfälle sind sie gerüstet.

Simone Kemp ist Küsterin in der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken. Die 27-jährige Erzieherin hatte anfänglich ehrenamtlich geholfen. Mittlerweile ist sie mit zwei Stunden pro Woche als Küsterin angestellt und hat jetzt auch den Ausbildungskurs des Bistums Trier durchlaufen. „Der Kurs hat mich interessiert, weil ich den Dienst professionell machen will“, sagt Simone Kemp. Man eigne sich zwar mit der Zeit Vieles an, doch habe sie im Laufe des Kurses noch viel gelernt: „Wie ich zum Beispiel einen Kelch professionell reinige, aber auch wie man einen Wort-Gottesdienst gestalten kann, oder ein Gebet anstimmt, wenn mal kein Priester oder Verantwortlicher kommt. Sozusagen ein paar ‚Notfall‘-Pläne, damit die Menschen nicht nach Hause gehen müssen.“ Küsterinnen und Küster sind zusammen mit den Hauptamtlichen und dem Priester immer auch Ansprechpersonen für die Gemeinde, an die sie sich bei Fragen und Bitten jederzeit wenden können.

Den Ausbildungskurs hat sie zusammen mit über 20 weiteren Küsterinnen und Küstern aus dem ganzen Bistum absolviert. Unter der Leitung von Pfarrer Carsten Rupp und Küster und Kirchenmusiker Achim Müller fand der Kurs im Exerzitienhaus St. Thomas in der Eifel statt. Hier wurden viele praktische Dinge gelehrt: „Wie lege ich ein Gewand aus? Worauf muss ich bei den Festlichkeiten über das Jahr hin achten? Wann brennt die Osterkerze und wann nicht? Wann gibt es Blumenschmuck und wann nicht?“ Auf letzteren wird zum Beispiel in der Fastenzeit verzichtet; in der Adventszeit wird dagegen nur mit Tannenzweigen geschmückt. „Über die Liturgischen Bücher haben wir auch viel gelernt: Welches Lektionar, welches Messbuch gehört zu welchem Fest. „Es gibt eigene Bücher für Marienfeste, oder für die Kar- und Osterwochen.“ Welche Lesungen und Evangelien an welchem Tag gelesen werden, können die Küsterinnen und Küster in einem eigenen Kalender nachlesen. „Es gibt aber manchmal auch verschiedene Möglichkeiten, wenn zum Beispiel ein Heiliger an dem Tag gefeiert wird, kann man auch ein Text zu dem Heiligen vorlesen.“ Daneben sind Küsterinnen und Küster auch Denkmalpfleger. In der Ausbildung lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch etwas über die Heiligenfiguren in den Kirchen und wie man beispielsweise verhindert, dass sie von Holzwürmern befallen werden.

Den Kurs fand Simone Kemp sehr bereichernd: „Für mich waren die Bücher zum Beispiel nicht so fremd wie für andere. Aber ich hab jetzt vor allem mehr Hintergrundwissen dazu gelernt.“ Wer gerne Gottesdienste besucht, oder sich in der Vorbereitung zu Gottesdiensten einbringen möchte, wer einen gewissen Sinn für Ordnung und ein kreatives Händchen hat, dem würde sie die Ausbildung sehr empfehlen.

Zusammen mit den anderen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern hat Simone Kemp das Pontifikalamt zu Maria Immaculata am 7. Dezember im Trierer Dom mitgefeiert. Im Anschluss wurden ihnen von Bischof Stephan Ackermann ihre Urkunden überreicht.

Dominik Holl