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Bischof Ackermann weiht Tholeyer Frater Wendelinus zum Priester:„Anstifter zur Dankbarkeit werden“

In einem festlichen Gottesdienst hat Bischof Dr. Stephan Ackermann Frater Wendelinus aus der Klostergemeinschaft der Tholeyer Benediktiner zum Priester geweiht.
Weihekandidat Wendelinus Naumann liegt während der Allerheiligenlitanei vor Bischof und Abt Foto: Hans Georg Schneider
Datum:
8. Juni 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Tholey – Ein großer Kreis hat sich am Sonntag, 6. Juni, in der Tholeyer Klosterkirche geschlossen. In einem festlichen Gottesdienst hat Bischof Dr. Stephan Ackermann Frater Wendelinus aus der Klostergemeinschaft der Tholeyer Benediktiner zum Priester geweiht. Damit begann der neue Lebensabschnitt für Bruder Wendelinus Johannes Naumann in der Kirche, deren viel beachtete grundlegende Renovierung und Neugestaltung er über die letzten Jahre intensiv begleitet hatte.

„Weise mir, Herr, Deinen Weg und ich werde ihn gehen in Treue zu Dir“: Den elften Vers aus Psalm 86 hatte sich Frater Wendelinus zum Weihespruch gewählt. Bischof Ackermann wies zu Beginn des Festgottesdienstes darauf hin, dass die Priesterweihe „der Zielpunkt eines jahrelangen Weges von Prüfung und Ausbildung“ sei, und „Startpunkt eines besonderen Weges in der Kirche“. Der ausgewählte Spruch zeige, wie der Weihekandidat seinen Weg gehen wolle, sagte Bischof Ackermann und lud die Gottesdienstgemeinde ein, dafür zu beten, dass „er diesen Weg als Priester und Mönch gehen kann zum Wohle der Menschen und zum Lobe Gottes“.

Zu Beginn der Weihehandlungen stellte Abt Mauritius Choriol den Kandidaten dem Bischof als Mönch der Benediktinerabtei St. Mauritius zu Tholey und der Priesterweihe würdig vor.

„Das Evangelium, die Botschaft des Glaubens, kann Menschen zusammenführen zu dem, was Jesus wichtig und wertvoll ist“, sagte Bischof Ackermann in seiner Predigt. Das geschehe im Kloster, wo Menschen zusammen kommen, die sonst nie zusammen waren, aber auch in den Familien und in den Gemeinden. Wichtig seien „Menschen und Orte, die Gottes Geist Raum geben, in denen Menschen nicht bloß Getriebene sind. Und Orte, in denen ich Abstand und Ruhe gewinnen kann vom Alltag.“ Solche Orte seien die Klöster in unserem Land. Der Bischof wünschte dem Kloster Tholey, ein solcher Ort zu sein, an dem Freiheit zu spüren ist.

 

Bischof Stephan Ackermann legt dem Weihekandidaten die Hände auf Daneben Abt Mauritius Choriol Foto: Hans Georg Schneider

Daran zu arbeiten, dass die Dankbarkeit in den Menschen wächst, nannte Bischof Ackermann als wichtige Aufgabe der Priester. Es gelte, Menschen anzustiften, gegenüber Gott dankbar zu sein. Wenn eine solche dankbare Grundhaltung wachse, dann helfe das dem Leben der Menschen. Und dort wachse das Reich Gottes mitten in der Welt. So wünschte Bischof Ackermann dem neuen Priester: „Anstifter zur Dankbarkeit werden für alle Menschen, die Ihnen begegnen“. Das geschehe auch durch die Feier der Eucharistie, der großen Danksagung, dem wesentlichen Dienst des Priesters.

Zur Allerheiligenlitanei lag Bruder Wendelinus dann vor Bischof und Abt und hörte den feierlichen Gesang, wegen der Corona-Bedingungen leider nur vom Organisten Bernhard Leonardy und Sopranistin Eva Maria Leonardy vorgetragen. Danach legte Bischof Ackermann Frater Wendelinus die Hände auf und sprach das Weihegebet. Es folgten Handauflegungen durch den Abt und die anwesenden Kleriker. Als weitere Zeichen wurde Bruder Wendelinus danach das Priestergewand angelegt. Der Bischof salbte die Hände des Neupriesters und reichte ihm eine Hostienschale mit Brot und einen Kelch mit Wein.

Nach der anschließenden Eucharistiefeier, die Wendelinus Johannes Naumann zusammen mit Bischof und Abt am Altar feierte, bedankte sich der neu Geweihte „für die Gnade, die mir zuteilgeworden ist und für das Glück in meinem Leben“. Sein Dank ging an Bischof und Abt, an seine Mitbrüder im Kloster, alle, die bei der Feier mitgeholfen haben und seine eigene Herkunftsfamilie: „Es war ein schönes Umfeld, in dem ich groß werden durfte“. Im Namen der ganzen Festgemeinde gratulierte Bischof Ackermann dem Neupriester und wünschte ihm, dass der Segen Gottes ihn begleite und er dadurch auch zum Segen für andere werde.

Neupriester Wendelinus Naumann Foto: Hans Georg Schneider

Zur Person des Neupriesters

Wendelinus Johannes Naumann stammt aus Thalexweiler und wurde 1972 geboren. Nach Schule und Abitur studierte er Geschichte und Kunstgeschichte. Danach war er als Historiker und Autor tätig. Schon seit seiner Jugend war er dem Tholeyer Benediktinerkloster verbunden. 2008 wurde er Vorsitzender des Fördervereins der Abtei. In dieser Funktion engagierte er sich über Jahre maßgeblich bei der Sanierung und Neuaufstellung der Abtei.

2015 trat er in die Mönchsgemeinschaft der Abtei St. Mauritius ein. Nach Postulat und Noviziat legte er im Juli 2016 seine Zeitliche und drei Jahre später seine Feierliche Profess ab. Schon immer hatte er „Gefallen am Stundengebet und dem Leben vor und mit Gott“. Später wurde ihm bewusst, dass „der Weg zum Priester die gute Entscheidung in der Nachfolge Christi ist“.

Von 2017 bis Sommer 2020 studierte er Theologie in Lantershofen. Zeitgleich war er stark engagiert in der Konzeption und Umsetzung der Sanierung der Klosterkirche. Am Festtag seines Namenspatrons Wendelinus, am 20. Oktober 2020, weihte ihn Weihbischof Robert Brahm zum Diakon. Es folgte ein Pastoralpraktikum in der Pfarreiengemeinschaft Marpingen. Ergänzt werden soll dieses Praktikum noch im Krankenhaus Lebach.

Am 6. Juni 2021 weihte Bischof Dr. Stephan Ackermann Wendelinus Johannes Naumann zum Priester. Seine pastorale Tätigkeit wird er zusammen mit seinen Aufgaben in der Abtei wahrnehmen. Hier steht demnächst die Gestaltung eines Geistlichen Zentrums an. „Ich freue mich auf die Aufgaben der Vermittlung und der Verkündigung im Rahmen der Möglichkeiten der Tholeyer Kirche“, sagt der Neupriester zu seinen Plänen.

(red)