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Militärseelsorge während der Corona-Pandemie:Auf das Wesentliche besinnen

Die Corona-Pandemie und die damit einergehenden Kontaktverbote verändern den Arbeitsalltag - auch für den Militärseelsorger Burkhard Bleul in Büchel.
Vor Ort erreichbar. Foto: Katholische Militärseelsorge
Datum:
26. Apr. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Büchel – Die Truppenunterkunft Brauheck, der Fliegerhorst Büchel, das IT-Bataillon und die Schule für Diensthundewesen in Ulmen gehören zum Einzugsbereich der Militärseelsorge in Büchel. Auch hier sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spüren, berichtet Pastoralreferent Burkhard Bleul.

„Mehrheitlich wird militärisch, wenn nicht generell geschlossen ist, im Schichtbetrieb oder zum Teil im Home-Office weitergearbeitet“, sagt Bleul im Hinblick auf die Abläufe in den Einrichtungen in der Eifel und im Hunsrück. Er selbst arbeitet noch in seinem Büro in der Fliegerkaserne in Büchel, wo der Betrieb relativ normal weiterlaufe. Eigentlich sollte er Ende April nach Litauen, um den dortigen Einsatz der Bundeswehr zu begleiten. „Aus verschiedenen Gründen, unter anderem wegen Corona, geht das jetzt erst einmal nicht“.

Den Kontakt zu den Soldatinnen und Soldaten halten das evangelische und katholische Seelsorgeteam über unterschiedliche Kanäle. Das geschieht beispielsweise durch Flyer mit Hinweisen zur Erreichbarkeit, aber auch mit Empfehlungen zum Umgang mit Kontaktverboten oder Ängsten. Dazu gibt es Tipps, um den neuen, ungewohnten Alltag zu gestalten: Routinen und Alltagsrhythmus bewahren, körperliche Betätigung, Ablenkung oder humorvoll reagieren. „Humor ist ein starkes Mittel gegen Hoffnungslosigkeit und kann Erleichterung bringen“, ermuntert Bleul zum Lachen – auch in dieser Zeit. Wichtig sei es auch, die eigenen Gefühle zu akzeptieren und darüber zu sprechen. Es gehe darum, „eine gewisse Normalität in der scheinbaren Un-Normalität zu finden“, sagt er.

Kein Ersatz für persönliche Begegnungen

„Digitalisierung ist in Zeiten sogenannter ‚Sozialer Distanz‘ teilweise hilfreich, “, erklärt der Militärseelsorger mit Blick auf die derzeitigen Kontaktbeschränkungen, „aber letztlich ist das kein echter Ersatz für persönliche face-to-face Begegnungen“. Und diese waren unter anderem im März und in den darauffolgenden Monaten geplant. So müssen Exerzitien (geistliche Auszeiten), ein Wochenende für Soldatinnen und für Ehefrauen von Soldaten sowie ein Vater-Kind-Wochenende ausfallen oder verschoben werden. „Diese Veranstaltungen werden von den Teilnehmenden immer mit großer Vorfreude erwartet“, weiß Bleul. Dazu kommen die Absage der jährlichen Soldatenwallfahrt nach Lourdes und des Weltfriedenstages im Rahmen der Heilig-Rock-Tage in Trier.

Trotzdem sieht Bleul auch positive Effekte: „Viele Zivilangestellte und Kameradinnen und Kameraden besinnen sich jetzt mehr auf das Wesentliche im Leben und zwar auf Familie, Solidarität und Empathie“.

(jf)