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Pfadfinder:innen brachten das Friedenslicht aus Bethlehem ins Saarland:„Auf der Suche nach Frieden“ auch im Saarland

Pfadfinderinnen und Pfadfinder überbringen das Friedenslicht aus Bethlehem ins Saarland. In der Saarbrücker Kirche der Jugend eli.ja fand die Aussendefeier statt.
Datum:
19. Dez. 2023
Von:
red

Saarbrücken - Was haben eine frühere Raumstation und das Licht aus Bethlehem gemeinsam? Die Antwort konnte man am Nachmittag des Dritten Advents in der Saarbrücker Kirche der Jugend eli.ja erfahren. Dort veranstaltete der Ring saarländischer Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rsp) die Aussendefeier für das Friedenslicht.

Wie in jedem Jahr seit 1986 brachten Pfadfinderinnen und Pfadfinder eine Laterne mit dem Licht aus Bethlehem von Wien über Mannheim nach Saarbrücken, von wo aus es im ganzen Saarland weiterverteilt wird. Nach drei Jahren, in denen die Veranstaltung unter freiem Himmel auf dem Alt-Saarbrücker Schlossplatz stattfand, kehrte sie nun wieder zurück zur traditionellen Location, der festlich beleuchteten Kirche der Jugend. Wieder dabei war auch die Pfadfinder-Band des rsp, die für den musikalischen Rahmen sorgte.

Frieden in die Welt zu bringen sei immer schwieriger geworden, bedauerten die Vertreter des rps in ihren Ansprachen. Das sei auch kein Wunder. „Wenn ich auf mein Handy schaue, die Nachrichten durchgehe, finde ich viele Meldungen zum Krieg, aber Frieden finde ich im Handy nicht“, sagte Lutwin Gilla von der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG).

Bei der Aussendefeier wurde darum das Motto der diesjährigen Aktion, „Auf der Suche nach Frieden“, wörtlich genommen. Überall in der Kirche waren Blätter mit Buchstaben verteilt, aus denen das Wort „Frieden“ von den Gästen in verschiedenen Sprachen zusammengesetzt werden konnte, beispielsweise „Peace“ auf Englisch oder „Paix“ auf Französisch. Dabei konnte man auch erfahren, dass „Frieden“ auf Russisch „Mir“ heißt, wie die frühere Raumstation. Auf Ukrainisch wird das Wort übrigens fast gleich geschrieben, nämlich „myr“.

„Wir haben den Frieden gefunden und hoffen, dass der Frieden auch unter uns ist“, sagte Helmut Willems von der DPSG nach erfolgreicher Suche. Nun gehe es darum, den Frieden zu bewahren, nämlich „Böses zu unterlassen und Gutes zu tun“ und das Licht als Symbol für diesen Frieden zu teilen, denn „je mehr es teilen, desto heller wird es“, so Willems.

Mit Oberbürgermeister Uwe Conradt, Bezirksbürgermeister Thomas Emser und der Landtagsabgeordneten Dagmar Heib versprach auch die saarländische Politik, sich in diesem Sinne einzusetzen und das Licht weiterzugeben.

Das Friedenslicht wird bis Neujahr verteilt in Gottesdiensten und Andachten, in Pfadfindergruppen und Kirchengemeinden im ganzen Saarland. Öffentliche Orte, an denen das Friedenslicht individuell abgeholt werden kann, sind u.a. in Saarbrücken die Ludwigskirche, der Garten des Landtages, das Rathaus St. Johann, das Evangelische Gemeindezentrum auf dem Eschberg sowie die Kirche der Jugend eli.ja.

Hintergrund

Die Initiative „Friedenslicht“ wurde 1986 vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Das Friedenslicht wird jedes Jahr in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem von einem Kind entzündet und dann nach Wien gebracht, wo es von Pfadfinderdelegationen aus vielen europäischen Ländern in Empfang genommen und danach im Heimatland weiterverteilt wird.

In Deutschland wird das Licht als Gemeinschaftsaktion verschiedener Pfadfinderbünde weitergeben. Sie sind im Saarland organisiert im Ring saarländischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Dieser plant seit Jahren die jährlich stattfindende Aussendefeier. Jede und jeder ist eingeladen, sich das Licht mit einer mitgebrachten Kerze in sein Haus, seine Wohnung, sein Büro oder einen anderen Lebensmittelpunkt mitzunehmen.
www.pfadfinden.saarland