Zum Inhalt springen

Offizieller Start des Pastoralen Raums Lebach:Aufbruch in eine neue Zeit

Mit einem Festgottesdienst mit Weihbischof Franz Josef Gebert und einem Fest der Begegnung ist der Pastorale Raum Lebach am Freitag, 20. Oktober, offiziell gestartet.
Dekan Pfarrer Achim Thieser, Weihbischof Franz Josef Gebert, Eva Gebel und Stefan Backes (von links).
Datum:
22. Okt. 2023
Von:
Ute Kirch

Eppelborn/Lebach – Aufbruchstimmung in der katholischen Kirche? Wer am Freitagabend, 20. Oktober, die sehr gut besuchte und lebendig gestaltete Gründungsmesse des Pastoralen Raums Lebach in der Kirche St. Sebastian in Eppelborn besucht hat, verließ die Kirche mit dem Eindruck, dass sich das neue Leitungsteam gemeinsam mit weiteren Hauptamtlichen und einer großen Schar Ehrenamtlicher darauf freut, die Zukunft der Kirche aktiv zu gestalten. Rund 300 Gläubige waren zum Eröffnungsgottesdienst mit Weihbischof Franz Josef Gebert gekommen, um den offiziellen Auftakt des Pastoralen Raums Lebach zu feiern.

Der Pastorale Raum Lebach wurde zu Jahresbeginn von Bischof Stephan Ackermann eingerichtet. Die zehn saarländischen Pastoralen Räume im Bistum Trier lösen die bisherigen Dekanate ab, sind mit diesen aber nicht räumlich deckungsgleich. Zum Pastoralen Raum Lebach gehören die Pfarreiengemeinschaften Eppelborn-Dirmingen, Lebach, Schmelz und Uchtelfangen. In diesem Raum leben rund 39.000 Katholikinnen und Katholiken.

„Wir spüren ein neues Aufbruchsgefühl“, sagte Dekan Pfarrer Achim Thieser. Gemäß dem Lied „Unterwegs in eine neue Welt, in der ein Glaube uns zusammenhält“, seien Menschen aus den Pfarreiengemeinschaften gekommen, um ebenfalls aufzubrechen in eine neue Zeit. Gemeinsam mit Eva Gebel und Stefan Backes bildet er das dreiköpfige Leitungsteam des Pastoralen Raums Lebach.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Projektchor des Pastoralen Raums Lebach, der sich aus den Chören der einzelnen Pfarreiengemeinschaften zusammensetzte, unter der Leitung von Jürgen Fröhlich sowie einem Bläserquartett. Fahnenträger aus vielen kirchlichen Verbänden, darunter Bergmannsvereine und Barbarabruderschaften, Malteser, Kolping, dem Frauenverband kfd sowie die St. Hubertus-Bruderschaft zeigten ihre Unterstützung.

Neuen Raum mit Glaube, Liebe, Hoffnung füllen

Rund 300 Menschen kamen zum Eröffnungsgottesdienst in die Kirche St. Sebastian Eppelborn.

Die Bistumssynode habe nach intensiver Diskussion darüber, wie mit der aktuellen Situation der Kirche umzugehen sei, dazu ermutigt, keine Angst davor zu haben, größere Organisationsformen anzustreben, dabei aber „die einzelnen, die vielen kleinen Gemeinschaften und Orte von Kirche besonders in den Blick zu nehmen“, sagte Weihbischof Gebert. Daraus sei die Ebene des Pastoralen Raums entstanden. Er wisse, dass mit der Neustrukturierung viele Fragen und auch Ängste und Verlustgefühle verbunden seien. Doch sei die Gründung der Pastoralen Räume eine „Tat der Verantwortung“ in einer Zeit, in der sich vieles ändere. „Es ist der Weg in die Realität des neuen kirchlichen Alltags, dass wir kleiner werden, unsere Ressourcen weniger und dass unsere Form kirchlichen Lebens viele nicht mehr anspricht.“ Doch dies sei kein Grund, sich zurückzuziehen. „Jesus hat gesagt: Fürchtet euch nicht. Wir gehen also weiter und schauen in die Zukunft, in der Gott uns entgegenkommt.“ Der Pastorale Raum sei zunächst ein „leerer Raum“, was Angst machen könne, aber Raum für Gestaltung lasse. „Wie bei jedem Umzug steht man vor der Frage: Was nehmen wir mit, was ist wichtig? Wovon müssen wir uns trennen?“ Es sei an allen, diesen Raum mit ihren unterschiedlichen Gaben zu füllen. „Füllen wir ihn mit dem Glauben, der Liebe und der Hoffnung von Ihnen allen! Mit Tradition und neuen Ideen, dann ist es ein Raum, der Zukunft gibt!“

Symbolisch für den neuen Aufbruch erhielten Vertreterinnen und Vertreter aller Pfarreiengemeinschaften eine große „Aufbruchkerze“ für ihre Kirchen, kleinere Kerzen wurden an alle Gottesdienstteilnehmenden verteilt.

Begegnung und Austausch

Fest der Begegnung im Big Eppel.

Im Anschluss an die Gründungsmesse bestand im benachbarten Veranstaltungszentrum „bigEppel“ Gelegenheit zu Gespräch, Begegnung und Austausch. Der Eppelborner Bürgermeister Andreas Feld freute sich, dass der Pastorale Raum Lebach seinen Sitz in Eppelborn habe. Die Kirche sieht er vor großen Herausforderungen. „Es gibt weniger Gläubige, weniger Priester, darauf muss man reagieren“, sagte er. Doch liege die große Chance im selbst gewählten Auftrag der Kirche, für alle Menschen da zu sein. „Angesichts der Kriege und Krisen auf der Welt ist es die Aufgabe der Kirche, den Menschen Mut zu machen mit ihren Werten wie Nächstenliebe und Solidarität.“ Diese in den Vordergrund zu rücken, sei eine Chance.