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Podiumsdiskussion über die Synodenumsetzung:Aus Überzeugung heraus diakonische Kirche leben

„Die Synode - ein Aufstand der Hoffnung. Wege in eine diakonische Kirche“ war am 11. März Thema einer Podiumsdiskussion in Saarbrücken.
CaritasGespraech DiakonischeKirche dh
Datum:
12. März 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken – Unter dem Motto „Die Synode - ein Aufstand der Hoffnung. Wege in eine diakonische Kirche“ fand am Montag, 11. März, eine Podiumsdiskussion statt. Zu der Diskussion, die von Christian Otterbach vom Saarländischen Rundfunk moderiert wurde, hatte das Dekanat Saarbrücken geladen.

„Eine diakonische Kirche ist eine Kirche, die Maß nimmt an Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen und eine Kirche, die sich politisch einmischt“, sagte Heiner Buchen, Pastoralreferent im Dekanat Saarbrücken zu der Frage, was diakonische Kirche denn bedeute. Die Diskussion drehte sich insbesondere um die Frage, wieso die Synode des Bistums Trier den Begriff der „Diakonie“ betone und ob dies überhaupt nötig sei. Neben Heiner Buchen nahmen auch Werner Hubertus, Sozialarbeiter bei der Gemeinwesenarbeit Friedrichsthal an der Runde teil, Josef Jirasek, Evangelischer Pfarrer, Veronika Kabis, Leiterin des Zuwanderungs- und Integrationsbüro der Stadt Saarbrücken, Stephan Manstein, Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe und Hospiz der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts) sowie Michael Meyer, Kaplan in Völklingen und „Erkunder“ im Rahmen der Synodenumsetzung im Bistum Trier.

Eigentlich gehöre das Diakonische zum Kerngeschäft der Kirche, scheine aber in der westlichen Kirche oft außen vor zu bleiben, so Buchen. Mit der Synode soll dieses Element wieder in den Fokus gerückt werden. „Es gibt zwar Elemente diakonischer Kirche bei uns; etwa das vielfältige Engagement von Menschen für ihre Nächsten, in Form von Aktionen wie der Heilig-Abend-Aktion in Saarbrücken oder durch die Arbeit der Caritas. In den Gemeinden ist das aber noch ausbaubar. Diese Chance bietet die Synode.“ Als Erkunder versucht Kaplan Meyer, Neues für die künftigen Pfarreien der Zukunft aufzuzeigen und blinde Flecken sichtbar zu machen. „Vieles, was aus pfarrgemeindlicher Perspektive nicht gesehen wird, soll entdeckt werden“, erklärte er. Als Erkunder gehe es ihm darum, mit vielen Menschen in Kontakt zu kommen und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Kirche zu erschließen. „Wir wurden durchgehend mit Wohlwollen empfangen, gleich mit wem wir gesprochen haben.“

Werner Hubertus bestätigte Buchens Einschätzung, dass es zwar diakonische Elemente gebe, aber vieles an "die Caritas" oder andere „outgesourced“ wird. „Bei uns gibt es viel diakonisches Engagement vor Ort. Trotzdem gibt es Themen, die bei uns von der Gemeinwesenarbeit liegen, vor allem Themen, die ins Politische hineingehen.“ Wenn es um Wohnungsnot gehe, oder um zu niedrige Hartz IV-Sätze, kümmern sich darum vor allem Institutionen, so Hubertus. Er stellte fest, dass in der Kirche wie in der Gesellschaft auch eine Spezialisierung stattgefunden habe. Für Stephan Manstein könnten aber auch die Institutionen noch weiter gehen: So sei die Ausbildung von Pflegerinnen und Pflegern in der Altenhilfe zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Seelsorge ein Beispiel, wie diakonische Kirche auch in Institutionen neue Wege gehen könne. „Bei der Synode geht es darum, sich zu vernetzen und auf Menschen zuzugehen“, sagte Heiner Buchen. Für ihn sei diakonische Kirche aber nichts, was von oben herab verordnet werden könne; es sei eine Haltung, die aus eigener Überzeugung heraus gelebt werden muss.

Dominik Holl