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Fotoausstellung der Telefonseelsorge in Bad Kreuznach:Aus Worten können Wege werden

Mit einer Fotoausstellung in Bad Kreunach macht die Telefonseelsorge Nahe-Hunsrück auf ihre Arbeit aufmerksam.
40 Bilder sind in der Ausstellung in Bad Kreuznach zu sehen. Foto: Josef Brantzen
Datum:
9. Jan. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Bad Kreuznach – Sie arbeiten im Hintergrund, nachts, am Wochenende, an Feiertagen. Sie bleiben anonym und helfen durchs Zuhören – die Mitarbeiter der Telefonseelsorge Nahe-Hunsrück. Das Engagement dieser Menschen tritt nun in Form der Fotoausstellung „Aus Worten können Wege werden“ in den Vordergrund. Bis Freitag, 10. Februar, sind die Bilder in den Räumen des Autohauses Schad in Bad Kreuznach zu sehen. „Die 40 Fotos sind in vier Kategorien eingeordnet, die einen engen Bezug zur Arbeit der Telefonseelsorge haben“, erklärt Georg Krämer, der katholische Leiter der ökumenischen Telefonseelsorge. „Abgrundtief“ steht für die menschlichen Abgründe und die Herkunft der Telefon­Seelsorge aus der Suizidprävention. „Nachtlichter“ greift das Thema der Erreichbarkeit während der Nacht auf. Die Dankbarkeit der Anrufenden für das offene Ohr, den Glauben an die Kraft und die Möglichkeiten des Anrufenden werden in der Kategorie „Freudensprünge“ thematisiert. Diese Kategorie greift aber auch die Zufriedenheit der Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter mit ihrer Arbeit auf. Die vierte Kategorie „Ganz nah und doch so fern“ bezieht sich auf die zwischenmenschlichen Beziehun­gen, die Menschen auch belasten können. Man lebt miteinander, ist sich aber fremd geworden. „Insbesondere bei uns im ländlichen Raum ist es immer wieder Thema, dass in Familien oder Beziehungen eigentlich Dinge angesprochen und geklärt werden müssten, das aber irgendwie nicht möglich zu sein scheint. So ent­steht Einsamkeit trotz vorhandener Beziehungen“, erläutert der Leiter der Telefonseelsorge. „Viele Menschen leben nicht freiwillig allein", weiß Krämer aus seiner Erfahrung zu berichten. Es zeige sich, dass die Individualisierung der Gesellschaft zu Lasten stabiler und tragfähiger Beziehungen gehe. So haben immer mehr Menschen niemanden mehr, dem sie sich wirklich anvertrauen können. „Solange der Trend der Individualisierung und die zunehmende psychische Belastung der Menschen anhalten, sind wir für die Gesellschaft unverzichtbar. Mit dieser Art der Seelsorge haben die Kirchen ihr Ohr wirklich bei den Menschen. Und das ist auch gut so", bekräftigt Krämer. Die Telefonseelsorge wird getragen vom Evangelischen Kirchenkreis und vom Bistum Trier. 6200 Gespräche haben die Mitarbeitenden allein im vergangenen Jahr geführt. Um weiterhin die Erreichbarkeit der Telefonseelsorge zu gewährleisten, werden stets weitere Ehrenamtliche gesucht, die Dienst am Telefon übernehmen. Die Ausbildung dauert eineinhalb Jahre und bereitet die Teilnehmenden auf die gesamte Palette an Themen vor, die am Telefon angesprochen werden. Eine neue Ausbildungsgruppe soll im Frühjahr starten. Weitere Informationen gibt es auf www.telefonseelsorge-nahe-hunsrueck.de . Die Telefonseelsorge ist zu erreichen unter Tel.: 0800 1110111 oder Tel.: 0800 1110222