Die Kirchen im Saarland rufen zu 20. Aktion Autofasten auf:Ausprobieren und eigene Erfahrungen machen
Saarbrücken – Einfach mal das Auto stehen lassen. Dazu laden das Bistum Trier und die Evangelische Kirche im Rheinland auch in diesem Jahr wieder ein. Die Klima-Aktion „Autofasten“ findet bereits zum 20. Mal statt. Während der Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern sind alle Teilnehmer angehalten, ihr Auto so oft wie möglich stehen zu lassen und stattdessen mit Bus, Bahn, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu sein.
„Gott hat seine Schöpfung uns Menschen zur pfleglichen Nutzung anvertraut“, sagt Prälat Dr. Peter Prassel bei der Eröffnung der Aktion in einer Saarbahn am Saarbrücker Römerkastell. „Jeder von uns hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck, den auch noch die kommenden Generationen sehen und spüren. Besonders wir Christen sind aufgefordert, sensibel auf die Folgen unseres Handelns zu achten. Das Ausprobieren steht im Zentrum der Aktion, nicht das Nachplappern von Erfahrungen anderer.“ Die Teilnehmer der Aktion Autofasten versuchen vom 1. März bis zum 16. April, so wenig wie möglich ihr Auto zu benutzen. Wie lange und in welchem Umfang jeder mitmacht, entscheiden die Teilnehmer selbst. Unterstützt wird die Aktion vom SaarVV, der wieder 200 Zwei-Wochen-Tickets für das gesamte Netz des Verkehrsverbunds zur Verfügung stellt. Diese Tickets werden unter allen angemeldeten Teilnehmern verlost. „Mit der Teilnahme an der Aktion Autofasten leistet jeder einzelne einen Beitrag zur Verbesserung des Klimas und einer besseren Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden“, erklärt Staatssekretär Jürgen Barke. „Wir können alternative Formen der nachhaltigen Mobilität für uns entdecken und dadurch den eigenen Geldbeutel und die Umwelt entlasten. Nutzen Sie die Aktion Autofasten als Chance, in der Fastenzeit die verschiedenen Alternativen zum Auto auszuprobieren und zugleich etwas für Ihr Wohlbefinden zu tun.“
Auch der Beauftragte der Evangelischen Kirchen im Saarland bei Landtag und Landesregierung, Frank-Matthias Hofmann, ruft dazu auf, im Sinne der Schöpfung Gottes zu handeln. Gleichzeitig fordert er von der Politik eine Verbesserung der Möglichkeiten, das Auto dauerhaft stehen lassen zu können: „Der Öffentliche Nahverkehr sollte nicht nur in Lippenkenntnissen von Politikern jedweder Couleur gestärkt werden“, sagt Kirchenrat Hofmann. „Dazu sind mehr Anstrengungen nötig, wie etwa eine verbesserte Infrastruktur. Busspuren, gerade in der Innenstadt, sind ebenso wichtig und notwendig wie Radwege.“ Gleichzeitig lobt er die aktuellen Bemühungen: „Immerhin ist ein Hoffnungszeichen, dass bei der derzeitigen Nahverkehrsplanung für Saarbrücken zusätzliche Park-and-ride-Parkplätze vor der Stadt mit Umsteigemöglichkeit auf die Saarbahn vorgesehen sind.“
An der Aktion Autofasten haben sich im letzten Jahr über 500 Personen im Saarland beteiligt. Insgesamt sind es in den letzten Jahren rund 24.000 Frauen und Männer gewesen, die in der Fastenzeit versucht haben, auf ihr Auto zu verzichten. Die Anmeldung für die Tickets des SaarVV läuft noch bis zum 9. März. Danach werden die Fahrkarten unter allen Angemeldeten verlost.
Weitere Informationen und Anmeldung zum Autofasten: www.autofasten.de
Dominik Holl