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Ökumenischer Kreuzweg durch Neunkirchen:Baustellen des Lebens

Unter dem Motto „Baustellen des Lebens“ hat am Mittwoch, 21. März, der ökumenische Kreuzweg des Dekanats Neunkirchen durch die Innenstadt von Neunkirchen stattgefunden.
Datum:
22. März 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Neunkirchen – Unter dem Motto „Baustellen des Lebens“ hat am Mittwoch, 21. März, der ökumenische Kreuzweg des Dekanats Neunkirchen durch die Innenstadt von Neunkirchen stattgefunden. In Begleitung von Diakon Oswald Jenni und dem Evangelischen Pfarrer Michael Hilka zogen mehr als 60 Gläubige von der ehemaligen Kirche Herz-Jesu aus an den Bliesterrassen vorbei über den Stummplatz bis zum Unteren Markt und in die Evangelische Christuskirche.

In einer kurzen Einführung zu Beginn der Prozession erläuterte Dekanatsreferent Klaus Becker das Motto des Kreuzwegs: „In Neunkirchen gibt es derzeit viele Baustellen, sie leiten uns auf Umwege, führen uns in Einbahnstraßen, lassen uns an Ampeln warten oder ärgern uns, wenn sie über längere Zeit laute Geräusche und Schmutz verursachen. Ist das ein guter Vergleich für unser Leben? Wir laden Sie ein, diesem Vergleich von Station zu Station nachzusinnen.“

An den fünf Stationen lasen Teilnehmer des Kreuzwegs Texte aus Bibel vor, um die Leidensgeschichte Jesu nachzuvollziehen. Die Lesungen wurden anschließend in Bezug auf das Motto des Ökumenischen Kreuzwegs gedeutet. „Im Kreuzweg Jesu erkennen wir unser eigenes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen. Da gibt es Stationen der Krankheit, Trauer, Angst und Erschöpfung. An diesen ‚Baustellen des Lebens‘ begegnen wir aber auch Enttäuschung, Wut und Verzweiflung“, sagte Margit Reinhardt vom Caritasverband Neunkirchen an der zweiten Station. In Bezug auf den Kreuzweg Jesu, der dreimal unter der Last des Kreuzes zusammengebrochen war, erklärte sie: „Menschen fallen zu Boden, wenn ihnen die Last, die sie tragen, zu schwer wird oder sie werden rückfällig, wenn ihre Abhängigkeit von Suchtmitteln trotz Therapie und Abstinenz gesiegt hat. Sie fallen zurück in ihr altes Suchtverhalten.“ An Beispielen von Suchtkranken machte sie deutlich, was eine Sucht bedeuten kann und versuchte allen, die darunter leiden, Mut zu machen: „Suchtkranke Menschen und ihre Angehörigen versuchen wie Jesus auf den Beinen zu bleiben, nicht aufzugeben, langsam einen Schritt vor den anderen zu setzen. Wir alle können auf unserem Lebensweg hinfallen. Fallen gehört zu unserem Leben, doch die Botschaft dieser Kreuzwegstation gibt Hoffnung: sie will dazu ermutigen, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen.“

An der dritten Station auf dem Stummplatz vor dem Saarpark-Center, stellte sich der Verein „Horizont Neunkirchen e.V.“ vor: „Wir sind eine Art Selbsthilfegruppe, in der sich Menschen zusammengeschlossen haben, anderen zu helfen. Wir wollen uns gegenseitig unterstützen. Wir reden über unsere Erfahrungen mit Ämtern und Behörden“, erklärte Hans Jürgen Krieger, der Vorstand des Vereins. „Wir möchten mit unserem Verein Menschen Mut machen am sozialen Leben in unserer Stadt teilzunehmen. Wir helfen mit bei den Straßenfesten. Viele können mit ihrem kleinen Geldbeutel nicht zur Kappensitzung in die Gebläsehalle gehen, und können kein Konzert besuchen. Wir organisieren dann etwas Eigenes für diese Menschen.“

Dekanatsreferent Becker sagte: „Der Weg Jesu von der Gefangennahme bis hin zur Kreuzigung gibt uns Antworten darauf, wie wir als Menschen mit Kreuzen des heutigen Lebens oder den eigenen Baustellen im Leben umgehen können.“

Dominik Holl