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40 Interessierte kamen zum Eucharistie-Workshop der Pfarreiengemeinschaft Saarlouis links der Saar:Bedeutung der Eucharistie neu beleben

Um das Sakrament den Gläubigen näher zu bringen, hat die Pfarreiengemeinschaft Saarlouis links der Saar zu einem Eucharistie-Workshop eingeladen.
Rund 40 Männer und Frauen sind zu den Workshops ins Forum St. Ludwig gekommen. Foto: Mayer
Datum:
4. Jan. 2023
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarlouis – Die Eucharistie steht in der Mitte des kirchlichen Lebens und ist Teil des Markenkerns der katholischen Lehre: Der Glaube an die reale Gegenwart Christi in Brot und Wein. Um die Bedeutung der Eucharistie den Gläubigen näher zu bringen, hat die Pfarreiengemeinschaft Saarlouis links der Saar an vier Abenden im November und Dezember unter dem Motto „Und brannte nicht unser Herz?“ zu einem Eucharistie-Workshop ins Forum St. Ludwig nach Saarlouis eingeladen.

„Das zweite Vatikanische Konzil lehrt, dass die Eucharistie ,Quelle und Höhepunkt‘ des ganzen christlichen Lebens ist. Wir haben uns gefragt, wie man die zentrale Bedeutung der Eucharistie unter den Gläubigen wieder stärker beleben kann. Ihre Beziehung mit Jesus Christus könnte so lebendiger und tiefer werden“, sagt Kaplan Carsten Mayer von der Pfarreiengemeinschaft Saarlouis links der Saar. „Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Gottesdienstteilnehmer weiter stark gesunken. Früher gehörte der Kirchgang selbstverständlich zu jedem Sonntag dazu. Heute braucht es eine aktive Entscheidung zum Messbesuch. Durch ein besseres Verständnis des Sakraments erhoffen wir uns auch eine aktivere Teilnahme an den Messen. Durch ein besseres Verständnis ist es leichter, aus dem Sakrament heraus sein Leben zu führen“, erläutert Kaplan Mayer.

Verbindung zum eigenen Leben

Jeder der vier Abende stand unter einem anderen thematischen Schwerpunkt: Die Eröffnung der Messe – Sich öffnen für Gott; Der Wort Gottesdienst – Gottes Wort in Mein Leben; Die Eucharistiefeier – Mein Leben und die Gegenwart Christi sowie Kommunion – Empfangen und Weiterschenken. „Jeweils sollte die Verbindung zwischen der Eucharistiefeier und dem eigenen Leben gezeigt werden“, sagt Mayer. Beim ersten Treffen stellte eine Teilnehmerin fest: „So etwas hat es ja noch nie gegeben. Ich bin mal gespannt!“ Parallel zum Workshop machten Pfarrer Frank Kleinjohann und Kaplan Carsten Mayer die Eucharistie zum Thema in den Predigten in den Sonntagsmessen.

In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Themen des Vortrags. Foto: Mayer

Rund 40 Interessierte im Alter von 25 bis 85 haben sich für den Workshop angemeldet. Eine von ihnen ist die 60-jährige Petra Görgen aus Beaumarais, die auch im Pfarreienrat der Pfarreiengemeinschaft sitzt und sich vor Ort im Lokalen Team von engagierten Christinnen und Christen aktiv. „Ich sehe jetzt alles mit anderen Augen und nehme die Messe viel bewusster wahr“, berichtet sie, „viele Gebete im Ablauf der Messe, die stets den gleichen Wortlaut haben und quasi automatisch mitgesprochen werden, haben durch die Erklärungen nun eine tiefere Bedeutung für mich.“ Es fange bereits damit an, wie man zur Kirche komme: „Komme ich abgehetzt und gedanklich im Alltagsstress oder in Ruhe und kann so aus der Messe Kraft für die neue Woche schöpfen?“. Früher habe sie am stärksten von den Predigten profitiert, die Eucharistie sei „ein eher trockener Stoff“ gewesen. „Im Grunde habe ich mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht“, gibt die 60-Jährige zu. „Jetzt denke ich, ich bin dabei, um den Leib Christi zu empfangen. Er ist dann in mir und ich gehe gestärkt daraus hervor.“

Jedes Treffen begann mit einem Kennenlernen mit Sekt und Häppchen, dem ein Impulsvortrag zum jeweiligen Schwerpunkt folgte. „Anschließend haben sich die Teilnehmer in Kleingruppen mit Hilfe von Fragen über das Gehörte ausgetauscht“, erklärt Mayer den Ablauf. Dabei konnte sich jeder auch mit persönlichen Glaubenserfahrungen einbringen. „Die Älteren unter uns haben berichtet, wie die Messe in ihrer Kindheit aussah – mit ausschließlicher Mundkommunion. Da hat sich doch einiges gewandelt“, sagt Petra Görgen. Nach jedem Treffen gab es ein kleines Geschenk, wie etwa das Stundenbuch „Magnificat“, ein Armband oder eine Rose von Jericho. „Das Glaubensleben kann wie die Rose von Jericho aufgehen“, erläutert Mayer. Die Idee zu einem solchen Workshop sei bei einer Fortbildung zum Thema „Eucharistie“ in Trier mit Liturgie-Professor Dr. Marco Benini im September entstanden, bei der interessierte Priester und Laien eingeladen waren. „Dabei haben wir überlegt, wie wir das Gehörte auf die Gemeinde-Ebene weitergeben können und sind auf die Idee der gemütlichen und geselligen Abende gekommen“, so Mayer.

Geselligkeit wurde beim Workshop groß geschrieben. Foto: Görgen

Gründung der neuen Pfarrei

Der Eucharistie-Workshop solle auch dazu beitragen, dass die Menschen der einzelnen Pfarreien der Pfarreiengemeinschaft Saarlouis links der Saar stärker zusammenwachsen. Zum 1. Januar 2023 sind St. Ludwig/Saarlouis, St. Peter und Paul/Beaumarais, St. Crispinus und Crispinianus/Lisdorf. und St. Medard/Neuforweiler zur neuen Pfarrei St. Ludwig fusioniert. Die Gründungsfeier am Sonntag, 8. Januar, um 10.30 Uhr in St. Ludwig, steht unter einem Wort Jesu' als Motto: „Ich habe euch Freunde genannt.“ (Joh. 15,15)

„Es ist wichtig wahrzunehmen, dass Jesus mir seine Freundschaft anbietet. Gott ist keine Theorie, sondern er bietet uns eine Beziehung zu ihm an. Diese können wir besonders in der Eucharistie stärken. Unter diesem Blickwinkel wurde die Eucharistiefeier angeschaut“, sagt Mayer, „die vier Treffen waren von dieser Freundschaft geprägt.“ Das bestätigt auch Petra Görgen: „Wir haben gesungen, gebetet, Texte gelesen und gelacht. Alle waren mit Begeisterung dabei.“ Aus dem Kreis der Teilnehmenden seien auch Freundschaften entstanden. „Früher haben wir uns nicht gekannt, jetzt stehen wir nach dem Gottesdienst noch zusammen und unterhalten uns.“

(uk)