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Firmung in Saarlouis-Roden:„Berufen zum Leben“

Auf seiner Firmreise im Pastoralen Raum Saarlouis hat Bischof Dr. Stephan Ackermann 77 Jugendlichen in der Kirche Maria Himmelfahrt in Roden das Sakrament gespendet.
Bischof Dr. Stephan Ackermann spendete 77 Jugendlichen das Sakrament der Firmung.
Datum:
4. Dez. 2023
Von:
Ute Kirch

Saarlouis-Roden – Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am Freitag, 1. Dezember, 77 Jugendlichen in der Kirche Maria Himmelfahrt in Saarlouis-Roden das Sakrament der Firmung gespendet. Insgesamt haben sich in der Pfarrei Heilige Familie Saarlouis (früher: Pfarreiengemeinschaft Saarlouis rechts der Saar), die die Stadtteile Roden, Steinrausch und Fraulautern umfasst, rund 120 Jugendliche zur Firmung angemeldet. Die anderen Jugendlichen werden am 15. Dezember in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Fraulautern ebenfalls von Bischof Ackermann gefirmt. Vom 24. November bis 17. Dezember spendet der Bischof in zehn Gottesdiensten im Pastoralen Raum Saarlouis das Sakrament.

Erstmals fand die Firmvorbereitung gemeinsam für alle Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften im Pastoralen Raum Saarlouis statt. So konnten die Jugendlichen zwischen 49 Workshops wählen, darunter Besuche bei Hilfsorganisationen wie dem Rotem Kreuz, der Notfallseelsorge, den Maltesern. Sie konnten das Caritasklinikum Saarbrücken und ein Hospiz besuchen, sich auf die Spuren jüdischen Lebens in Saarlouis machen, in einem Escape Room ein biblisches Rätsel lösen, oder sich mit Glaubensfragen auseinandersetzen.

Die Firmvorbereitung stand unter dem Motto „Berufen zum Leben“. Seit September haben sich die Jugendlichen auf ihre Firmung vorbereitet. Den Auftakt bildete ein Glaubenstag in der Pfarrei Heilige Familie mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Nach einem geistlichen Impuls beschäftigten sie sich in Gruppenarbeiten mit verschiedenen Themen wie der Bedeutung des Kreuzes, dem Altar der Kirche Maria Himmelfahrt, aber auch kritischen Fragen zum Thema Kirche und Glaubenszweifeln. Den Abschluss bildete ein Jugendgottesdienst.

 

„Gottesfurcht will nicht ängstigen“

Die Kirche Maria Himmelfahrt in Roden war sehr gut besucht.

Weisheit, Erkenntnis, Einsicht, Rat, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht – das sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes. In seiner Predigt legte Bischof Stephan Ackermann den Schwerpunkt auf die Gabe der Gottesfurcht. „Ist das etwas Gutes? Wollen wir das überhaupt?“, fragte der Bischof zu Beginn die Jugendlichen und stellte dann klar: Gottesfurcht meine nicht die Angst, sondern die Ehrfurcht. „Sie begegnet uns dort, wo uns Gottes Werke nahegehen, etwa in einem atemberaubenden Sonnenuntergang, einer Berglandschaft, in der Weite des Meeres oder in der Musik, die mich ins ehrfürchtige Staunen versetzt“, erklärte er. In diesen Momenten sei die Gegenwart von etwas Größerem spürbar, das unsere Wirklichkeit übersteige. Da sei eine Dynamik, die Kraft des Schöpfers, die im Innersten berühre, aber nicht ängstige. „Gottesfurcht will nicht ängstigen, sondern Angst vertreiben. Wer über die Kraft Gottes staunt, der wird die Angst vor dem Leben verlieren. Die Gabe zeigt uns, worauf es im Leben wirklich ankommt“, sagte Ackermann.

Die Erfahrung, dass hier eine Macht spreche, die nicht einfach vom Menschen ausgedacht sei, stärke auch die Verantwortung in jedem Einzelnen. „Wenn ich mich der Verantwortung stelle, gewinnt meint Leben an Statur“, betonte der Bischof. Bei der Feier der Firmung bete die Gemeinde, dass die Gaben des Heiligen Geistes die Firmbewerberinnen und -bewerber stärken. „Menschen, die Gott an sich heranlassen, werden gestärkt“, gab Bischof Ackermann den Firmlingen mit auf den Weg. Das Firmsakrament werde bewusst im Stehen gespendet: „Sie kommen als aufrecht stehende Menschen, nicht auf Knien buckelnd, damit sie mit seiner Kraft durch das Leben gehen.“

Mit der Firmung bestätigen die jungen Menschen ihre Taufe und werden zu „erwachsenen“ Katholikinnen und Katholiken. Sie bekräftigen ihren Glauben und ihre Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Kirche und empfangen im Sakrament den Heiligen Geist. Bestandteil des Ritus ist die Salbung der Firmlinge mit dem Chrisam-Öl. Der Bischof legte den Jugendlichen dafür die Hände auf, zeichnete mit dem Öl ein Kreuz auf die Stirn und sprach die Formel: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Organist Peter Speth sowie dem Projektchor St. Johannes unter der Leitung von Kunigunde Kieren.

„Ihr habt alle Talente. Wir hoffen, die Erlebnisse in der Vorbereitungszeit haben euer Interesse für ein Ehrenamt geweckt – ob in einer Hilfsorganisation, der Kirche oder einem Verein“, sagte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gerhard Mayer, der die Glückwünsche der Pfarrei überbrachte.