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Bürger lesen und diskutieren in Klausen über das Alte und Neue Testament :Bibel wird im Gespräch lebendig

Seit Mitte April lesen in der Wallfahrtskirche in Klausen die unterschiedlichsten Frauen und Männer eine Geschichte aus der Bibel, die sie besonders fesselt.
Rainer Laupichler und Pater Albert Seul
Datum:
21. Aug. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Klausen – Bürger lesen ihre Lieblingsgeschichte aus dem Alten und Neuen Testament: Mit dieser Idee startete Mitte April eine Veranstaltungsreihe der Eifel Kulturtage und der Wallfahrtskirche Klausen. Jeden Sonntag für ein Jahr lesen seither um 18 Uhr die unterschiedlichsten Frauen und Männer eine Geschichte aus der Bibel, die sie besonders fesselt, anschließend tauschen sich alle Anwesenden über den Text aus. Am 26. August findet nun schon die 20. Bürger-Bibellesung statt.

Ob Pädagoge, Hausfrau, Pater, Lehrer, Laiendominikaner, Bankkaufmann, Bürgerbeauftragter, Bibliothekarin, alternativer Heiler, Rechtsanwältin oder Journalistin: Sie alle haben bereits mitgemacht, erzählt Wallfahrtskirchenleiter Pater Albert Seul OP. „Bei jedem scheint mir die Motivation unterschiedlich zu sein. Wobei eine große Schnittmenge in der Lebensgeschichte der Vorleser zu liegen scheint. Von vielen wird daher die Veranstaltungsreihe als eine Möglichkeit gesehen, ihre Biographie im Kontext einer biblischen Geschichte im Raum der Kirche einzubringen.“ resümiert Seul. Mittlerweile habe sich ein „Stamm-Publikum“ herausgebildet, meist liege die Gruppenstärke zwischen zwölf und 20 Teilnehmern. Die Lesungen werden dann entsprechend entweder in der Gnadenkapelle, im Chorgestühl der Wallfahrtskirche Klausen oder in der alten Kapelle des Klosterguts durchgeführt.

„Die Grundidee, dass Menschen miteinander ins Gespräch kommen, ist aufgegangen. Die verschiedenen Perspektiven zu den Bibelgeschichten werden stets sehr lebendig vorgetragen und dadurch entsteht ein reger Austausch“, erzählt Rainer Laupichler, Geschäftsführer der Eifel Kulturtage, rückblickend.  „Das Besondere an dieser Bürger-Bibellesung ist, dass es sich nicht um eine rein katholische Veranstaltung handelt, sondern das alle Menschen und Bürger unabhängig ihrer Religion willkommen sind und diese Menschen die Bibelgeschichten vereinen“, ergänzt Pater Seul. „Die besonderen Momente entstehen dann, wenn ein Leser oder eine Leserin oder ein Gast die Bibel auf einmal ganz neu interpretiert und ein neues Licht auf eine vermeintlich bekannte Stelle wirft. Durch das nach der Lesung stattfindende Gespräch wird der biblische Text auf einmal sehr lebendig.“

Im Monat September und Oktober werden zusätzlich auch Bürger mit einer öffentlichen Funktion zur Bibellesung in Klausen erwartet: Malu Dreyer (Ministerpräsidentin), Annette Schavan (ehemalige Botschafterin am Heiligen Stuhl), Wolfgang Huber (ev. Bischof i.R.) und Dennis Junk (Bürgermeister Verbandsgemeinde Wittlich-Land). Hierbei ist es den Organisatoren wichtig, dass im Rahmen der Bibellesung das Amt oder der Beruf dieser Personen nicht im Vordergrund steht, sondern die Lesung und die Diskussion über die Bibelgeschichte. Die Lesungen finden mindestens bis Mitte April 2019 weiterhin jeden Sonntag um 18 Uhr für eine Stunde statt. Ob die Veranstaltungsreihe nach einem Jahr im gleichen Format fortgeführt wird, ist nach Angaben der Veranstalter noch offen. Sowohl Pater Albert Seul als auch Rainer Laupichler haben jedoch bestätigt, dass Überlegungen hierzu bereits bestehen. „Wir freuen uns über alle Bürger, die auch ihre Lieblingsgeschichte vorlesen möchten“, erinnert Veranstaltungskoordinator Tobias Marenberg daran, dass sich jeder aktiv einbringen kann. Für das Jahr 2018 seien noch wenige Termine frei, 2019 allerdings noch viele Daten verfügbar. Interessierte können sich unter festival@eifel-kulturtage.de oder presse@wallfahrtskirche-klausen.de melden.