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Statt Feiern und Konzerten lag der Akzent der Wendelin-Wallfahrtswoche auf der Anbetung :Bischof Ackermann ruft zu Mut statt Angst während der Corona-Pandemie auf

Mit einem Appell für mehr Mut und Gottvertrauen in Zeiten der Corona-Pandemie hat Bischof Dr. Stephan Ackermann in der Basilika St. Wendel die diesjährige Wendelinus-Wallfahrtswoche beendet.
Bischof Ackermann beendet die Wallfahrtswoche in einem Pontifikalamt. Foto: Ute Kirch
Datum:
22. Okt. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

St. Wendel – Mit einem Appell für mehr Mut und Gottvertrauen in Zeiten der Corona-Pandemie hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am Dienstag, 20. Oktober, in einem Pontifikalamt in der Basilika St. Wendel die diesjährige Wendelinus-Wallfahrtswoche beendet. „Gottvertrauen schenkt neues Selbstvertrauen“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Damit sei aber keine Tollkühnheit oder billiger Optimismus gemeint, der die Risiken ausblende. „Wir können unsere Ängste Gott anvertrauen. Das ist eine wichtige Haltung neben all den Vorsichtsmaßnahmen. Das, was ich nicht planen kann, darf ich Gott anvertrauen. Daraus wächst Selbstvertrauen“, sagte der Bischof weiter. „Es gibt viel Angst, auch berechtigte Angst“, sagte er. Dazu zählten die Sorge vor einem neuen Lockdown sowie die Angst um die Gesundheit von Angehörigen und Freunden. „Wir dürfen uns aber nicht von der Angst treiben lassen“, appellierte der Bischof an die Gläubigen in der Basilika und an den heimischen Bildschirmen, die das Pontifikalamt im Live-Stream vom Computer aus verfolgten.

In dem die Jünger auf Jesus vertrauten und dafür ihr bisheriges Leben aufgaben, hätten sie eine neue Freiheit und dadurch neues Selbstvertrauen gewonnen. „Sie bewiesen einen Mut, über den wir nur staunen können“, sagte Bischof Ackermann. Auch der heilige Wendelin, dessen Namenstag an diesem Tag gefeiert wurde, habe diesen Mut bewiesen. Er sei als Einsiedler aus seinem bisherigen Leben ausgebrochen. Dies sei jedoch nicht nur eine Einschränkung gewesen, sondern auch eine Chance, den Blick nach innen zu richten und Gott zu finden. So könne auch die Zeit der Corona-Pandemie nicht nur als Zeit der Beschränkung betrachtet werden, sondern auch die Chance bieten, sich auf eine Beziehung mit Gott einzulassen und so seinen Glauben neu zu erlernen.

Bischof Ackermann und Basilika-Pastor Klaus Leist verhüllen den Schrein des heiligen Wendelin. Foto: Ute Kirch

Während der Eucharistiefeier, die von einer Schola der Wendelinus-Basilika unter der Leitung von Stefan Klemm, musikalisch gestaltet wurde, verhüllten Bischof Stephan Ackermann und Basilika-Pastor Klaus Leist den Schrein des heiligen Wendelin. Die Lade war während der Wallfahrtswoche auf der Tumba zur Verehrung ausgestellt worden, damit Pilger die Nähe des Heiligen erfahren konnten. Die Lade wurde im Laufe des Mittwochs zurück in das Hochgrab im Altarraum gestellt.

Die Wendelinus-Wallfahrtswoche unter dem jährlichen Motto „Gott suchen wie Sankt Wendelin“ vom 14. bis 20. Oktober wurde angesichts der Pandemie in diesem Jahr als eine „stille Wallfahrt“ gefeiert. Es sei der Pfarrgemeinde wichtig gewesen, gerade auch in Krisenzeiten, in der viele Menschen verunsichert seien, durch die Wallfahrtswoche ein sichtbares Zeichen der Hoffnung und des Mutes zu setzen, sagte Pastor Leist. Wegen der gesundheitlichen Sicherheit seien viele Formate abgesagt worden. Dazu zählten Konzerte, die Kunstausstellung junger Menschen, die Wallfahrt mit den Vorschul-und Kommunionkindern sowie der Jugendgottesdienst mit den Firmlingen. Ebenso fielen die Segnung der Ehejubilare und die Spendung der Krankensalbung aus sowie das neue Format: „Meine schönsten Bibelstellen. Politiker lesen aus der Heiligen Schrift. Wort und Musik“. Statt des ökumenischen Abendlobs mit dem Taizé-Projektchor, gab es ein ökumenisches Morgenlob.

Als Folge hätten auch die zahlreichen Pilgerinnen und Pilger gefehlt. Statt der üblichen rund 3000 Pilger seien es dieses Jahr nur 300 gewesen. Konnten in den Vorjahren durch die Kollekten der Pilgergottesdienste Projekte etwa wie die Seenotrettung oder von Hochwasser betroffene Familien in Indien unterstützt werden, wurde in diesem Jahr kein konkretes Projekt in Augenschein genommen. Stattdessen lag ein besonderer Akzent auf der Anbetung. Neben der täglichen Eucharistiefeier gestalteten die Pfarrgemeinden, der Katholische Deutsche Frauenbund St.Wendelin, die Steyler Missionare und die beiden indischen Schwesterngemeinschaften jeweils eine einstündige Anbetungsstunde. „Es war eine kleine, beschauliche Wallfahrt, die dennoch eine besondere Ausstrahlung hatte“, resümierte Pastor Klaus Leist.

(uk)