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Kuratorium beschließt Änderung in “Stiftung GLAUBEN LEBEN im Bistum Trier”:“Bischof Stein kann nicht länger Namensgeber sein”

Die Namensänderung in “Stiftung GLAUBEN LEBEN im Bistum Trier” wurde vom Kuratorium der Bischof-Stein-Stiftung beschlossen.
Datum:
18. Jan. 2023
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Die Bischof-Stein-Stiftung im Bistum Trier soll künftig unter dem Namen „Stiftung GLAUBEN LEBEN im Bistum Trier“ firmieren. Das Kuratorium der Bischof-Stein-Stiftung hat die Namensänderung in einer außerordentlichen Sitzung am 13. Januar auf Antrag des Vorstands beschlossen. Die Umbenennung wird wirksam mit der Zustimmung der Stiftungsaufsicht.

Hintergrund der Umbenennung ist der am 16. Dezember von Prof. Dr. Lutz Raphael und Dr. Lena Haase (Universität Trier) vorgestellte Zwischenbericht zur historischen Untersuchung „Sexueller Missbrauch von Minderjährigen sowie hilfs- und schutzbedürftigen erwachsenen Personen durch Kleriker/Laien im Zeitraum von 1946-2021 im Verantwortungsbereich der Diözese Trier“, der die Amtszeit des Trierer Bischofs Dr. Bernhard Stein (1967-1981) untersucht. Das Projekt ist von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich des Bistums Trier (UAK) initiiert.

Der Bericht dokumentiert den Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs, die in die Amtszeit Bischof Steins fallen und kommt zu dem Ergebnis, dass es in der Mehrzahl der Fälle keinen ordnungsgemäßen und vor allem keinen betroffenenorientierten Umgang mit den Fällen sexueller Gewalt gegeben hat. Die UAK hält in ihrer Stellungnahme zum Bericht fest, „dass Stein das damalige System gestützt hat. Von ihm sind der UAK keine Bemühungen bekannt, beim Umgang mit Missbrauchsfällen umzusteuern. Der Vorwurf der zumindest moralischen und systemischen Mitverantwortung trifft auch auf ihn zu“.

Diese Einschätzung teilen Vorstand und Kuratorium. „Das Kuratorium hat sich mit dem Bericht befasst. Die Mitglieder verurteilen den Umgang mit Fällen sexueller Gewalt zur Amtszeit Bischofs Stein und vor allem die Tatsache, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu keiner Zeit im Blick waren. So kommt das Kuratorium zu dem Ergebnis, dass Bischof Stein nicht länger Namensgeber für eine Stiftung sein kann, die sich der Glaubensweitergabe und der Unterstützung von Bildungsangeboten vor allem für Kinder und junge Menschen verschrieben hat“, sagte Kuratoriumsvorsitzender Weihbischof Robert Brahm. Daher habe das Kuratorium einstimmig für die Umbenennung votiert. „Der neue Name stellt ‚Glauben‘ und ‚Leben‘ in den Mittelpunkt und zeigt damit auf den ersten Blick, welche Anliegen hier gefördert werden“, erläutert Brahm den neuen Namen.

Das Bistum Trier hatte im Januar 2008 die Bischof-Stein-Stiftung gegründet. Sie ist eine rechtlich selbstständige, kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts. Die Stiftung stellt den Glauben und die Sorge um die Zukunft der vielfältigen kirchlichen Dienste in den Mittelpunkt. Sie unterstützt die Erziehungs- und Bildungsarbeit in den kirchlichen Kindertagesstätten, Schulen, Fach- und Fachhochschulen sowie die Familien- und die Erwachsenenbildung. Darüber hinaus fördert sie die Jugendarbeit sowie kulturelle und pastorale Angebote im Bistum Trier. Die Bischof-Stein-Stiftung betreut derzeit 16 private und institutionelle Treuhandstiftungen. Seit Bestehen der Stiftung hat diese Gemeinschaft Fördermittel in Höhe von über 1,5 Mio. Euro vergeben. Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl an großen und kleineren Initiativen, die sich darum bemühen, vor allem jungen Menschen Bildung, Halt und Orientierung zu geben.

Mehr Informationen gibt es unter www.stiftung-glauben-leben.de oder beim Zentrum für Stiftungen und Fundraising, Kochstraße 2, 54290 Trier, E-Mail: stiftungszentrum@bgv-trier.de, Tel.: 0651-1451957-0.

(JR)