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Partnerschaftswoche legt Fokus auf Klima- und Umweltschutzprojekte:Bolivianischer Bischof zu Gast in Waldorf

Zum Auftakt der diesjährigen Bolivien-Partnerschaftswoche im Bistum Trier besuchte Bischof Eugenio Coter aus dem Apostolischen Vikariat Pando das Dekanat Remagen-Brohltal.
Bischof Coter im Gespräch mit Sophie Adorf
Datum:
27. Sept. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Waldorf – Zum Auftakt der diesjährigen Bolivien-Partnerschaftswoche im Bistum Trier ist Bischof Eugenio Coter aus dem Apostolischen Vikariat Pando in Bolivien zu Gast im Dekanat Remagen-Brohltal gewesen. Im Pfarrheim in Waldorf stellte der aus Italien stammende Coter die Lebensbedingungen und Projekte in seinem im Norden Boliviens gelegenen Bistum vor. Zuvor hatte er mit Pfarrer i. R. Lothar Brucker den Sonntagsgottesdienst gefeiert, der von einem Projektchor unter Leitung von Andrea Ernst musikalisch gestaltet wurde. Die kürzlich aus Bolivien zurückgekehrte Freiwillige Sophie Adorf und der ehemalige Reversefreiwillige Miguel Esteban Maldonado übersetzten die Worte des Bischofs.

Wie Coter schilderte, ist die Landschaft Pandos im Amazonastiefland geprägt von Regenwäldern mit großer Artenvielfalt in Flora und Fauna und wird durchzogen von einem weitreichenden Geäst an Flüssen. So artenreich die Region sei, so hart sei der Alltag für die dort lebenden Menschen. Für sie bestünden kaum Zugänge zu Infrastrukturen, Märkten, Gesellschaft und Kultur, und gleichzeitig seien sie am stärksten den Wetterextremen ausgesetzt, die bedingt durch den Klimawandel zunehmen. Bischof Coter berichtete über die Bemühungen im Apostolischen Vikariat Pando, die unkontrollierte Brandrodung und Abholzung des Regenwaldes zu stoppen und der Bevölkerung alternative Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. In ihren Projekten engagieren sich Bischof und Caritas Pando für die Wiederaufforstung des Regenwaldes, die Anlage von Gemeindegärten und Agroforstsystemen. Dabei werden zwischen den Gemüsebeeten Bäume gepflanzt, sodass die Ernährungssicherheit gefördert wird und die Menschen durch die gesteigerten Erträge die Möglichkeit haben, ihre unverarbeiteten oder verarbeiteten Produkte auf dem Markt zu verkaufen. Außerdem gehört zur Strategie die Anlage von brandrodungsfreien Flächen und Initiativen gegen die Abholzung des Regenwaldes und die Anpflanzung traditioneller Baumarten.

Gemeindereferentin Monique Scheer und Pastoralreferent Christoph Hof konnten die Ausführungen aus eigener Anschauung ergänzen: Sie hatten den Bischof bei der Bolivien-Begegnungsreise 2016 in Cobija und Riberalta getroffen und die von der „Pastoral Social Caritas de Pando” organisierten und begleiteten Projekte kennengelernt. Gemeinsam mit der Dekanatsratsvorsitzenden Annette Hagemann versprachen sie dem Bischof, im Dekanat für die Unterstützung der Projekte zu werben.

In Anlehnung an die Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus legt die diesjährige Bolivien-Partnerschaftswoche mit dem Leitwort „Das gemeinsame Haus: schützen und aufbauen“ den Fokus auf die Bewahrung der Schöpfung als gemeinsame Aufgabe aller Menschen. In einem der Kollektenprojekte wird die Wiederaufforstung des Regenwaldes im Vikariat Pando unterstützt.

Weitere Informationen zur seit 57 Jahren bestehenden Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier gibt es unter: www.bolivienpartnerschaft.bistum-trier.de.

(red)