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Jahrestag der Flut-Katastrophe:Caritas bleibt an der Seite der Betroffenen

Caritas-Vorsitzender Benedikt Welter gedenkt zum Jahrestag der Flut der Opfer. Die Hilfe für Betroffene wird langfristig sein.
Die Caritas-Fluthelferin Christina Hanke vom Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr besucht den Mittagstisch in Bachem und kommt hier mit den Menschen ins Gespräch. Foto: Annette Etges/Caritas international
Datum:
13. Juli 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier - Zum ersten Jahrestag der Flut-Katastrophe in Rheinland-Pfalz am 14./15. Juli 2021 spricht der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes, Domkapitular Benedikt Welter, allen betroffenen Menschen Mut zu: „Wir gedenken der Toten und all der Menschen, die durch die Flutkatastrophe auch heute noch mit großen Sorgen und seelischen Belastungen bis hin zu Traumata leben müssen. Viele wissen immer noch nicht, wie es weitergeht, und wann sie wieder ein Dach über dem Kopf haben werden. Doch wir konnten mit der großartigen Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender schon sehr vielen Menschen helfen und werden weiter an der Seite der Hilfesuchenden sein.“

Aus Spendenmitteln von Caritas International hat der Diözesan-Caritasverband Trier bislang insgesamt 5 Millionen Euro zur Weiterleitung an die örtlichen Caritasverbände Rhein-Mosel-Ahr, Trier und Westeifel erhalten. Davon sind zum Stichtag 13. Juni 2022 rund 1,9 Millionen Euro verausgabt worden, und zwar für die Zahlung von Soforthilfen unmittelbar nach der Flut sowie Haushalts- und Härtefallhilfen. Mit diesen Hilfen wurden bis jetzt über 2 000 Haushalte erreicht.

Darüber hinaus haben die Verbände vor Ort insgesamt 9 Fluthilfebüros eingerichtet, in denen sich Ratsuchende informieren können. Außerdem suchen Caritas-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter Betroffene aktiv auf, um ihnen Hilfe anzubieten. Aus Spendenmitteln werden auch besondere  Programme finanziert. Diese fallen je nach den örtlichen Bedarfen der Menschen unterschiedlich aus: Es gibt zum Beispiel Begegnungsangebote, Mahlzeitendienste für ältere Menschen sowie Angebote für Familien und Kinder. Mit diesen Sonderprogrammen wurden bisher rund 6 800 Menschen erreicht.

Ein Schwerpunkt in der Fluthilfe sind psycho-soziale Hilfen, da viele Menschen durch die Geschehnisse der Flut psychisch belastet oder traumatisiert sind. Dies ist eine langfristige Aufgabe. Dazu erläutert Welter: „Die Erfahrungen aus den Flutkatastrophen an Elbe und Oder haben gezeigt, dass Sozialarbeit und Wiederaufbau miteinander verknüpft werden müssen, um den Menschen nachhaltig helfen zu können.“ Auch weitere Caritas-Fachdienste wie die Schuldnerberatung helfen den Menschen vor Ort.

Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen zur Wiederaufbauhilfe an die Investitions- und Strukturbank (ISB). Die Bewilligung eines an die ISB gestellten Antrages ist Voraussetzung dafür, dass Flut-Betroffene zusätzliche Wiederaufbauhilfe aus Caritas-Spendenmitteln bekommen können. Hier greift das sogenannte Prinzip der „Nachrangigkeit der Hilfen“: Finanzielle Wiederaufbauhilfen aus Spendenmitteln sind dann erst möglich, wenn Versicherungen und staatliche Hilfen bereits in Anspruch genommen wurden und ein Eigenanteil vom Betroffenen zu leisten ist, den er aus eigener Kraft nicht tragen kann.

Zur Zahlung von finanziellen Hilfen und für weitere Unterstützungsangebote wird Caritas international dem DiCV Trier weitere 12 Millionen Euro zur Verfügung stellen.  Darüber hinaus stehen rund 2,2 Millionen Euro aus dem gemeinsamen Spendenaufruf von Bistum Trier und Diözesan-Caritasverband für die Betroffenen der Flutkatastrophe bereit. Im Aufbau befinden sich zurzeit sozialräumlich orientierte Projekte: In den Flutgebieten, in denen die örtlichen Infrastrukturen zerstört sind, sollen diese am Bedarf vor Ort ausgerichteten Initiativen und Projekte Gemeinschaft wiederherstellen.
(red)