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Den Glauben ins Gespräch bringen:Chrisammesse: Zurück an den Ursprung der biblischen Sendung

Bischof Ackermann weiht Chrisam, Katechumen- und Krankenöl, die für die Spendung der Sakramente Taufe, Firmung, Krankensalbung oder Priesterweihe verwendet werden.
Bischof Dr. Stephan Ackermann erklärt den Kindern die Weiherituale
Datum:
5. Apr. 2023
Von:
Judith Rupp

Trier – „Die Chrisammesse führt uns mit ihren biblischen Lesungen an den Ursprung der christlichen Sendung zurück, indem sie uns an den Kern der christlichen Botschaft erinnert: An Jesus, der gekommen ist, die frohe Botschaft Gottes zu verkünden; die Botschaft der Würde, der Freiheit, der Liebe, der universalen Gemeinschaft zwischen Gott und den Menschen.“ Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 5. April im Trierer Dom erklärt. In der Chrisammesse weiht der Bischof Chrisam, Katechumen- und Krankenöl, die für die Spendung der Sakramente Taufe, Firmung, Krankensalbung oder Priesterweihe im gesamten Bistum verwendet werden.

Das Wort des Propheten Jesaja, auf das Jesus bei seiner ersten Predigt in der Synagoge von Nazareth stößt, so wie es das Lukasevangelium erzählt, enthalte „in kürzester Form den Auftrag, den Jesus vom göttlichen Vater erhalten hat“: den Menschen die Augen zu öffnen für die Frohe Botschaft vom Reich Gottes, Menschen in Unfreiheit und Isolation neue Freiheit zu schenken und ihnen zu sagen, dass sie unter Gottes Gnade stehen, und dass diese Gnade ihr Leben erneuern kann.

„Eine neue, unendliche Lebensperspektive“

Der Mächenchor (hinten) und über 120 Ministrantinnen und Ministranten gestalteten den Gottesdienst

Wer diese Botschaft begreife, dessen Lebensgefühl ändere sich fundamental, der erhalte eine „neue, unendliche Lebensperspektive“ und wisse sich eingebettet in eine große Gemeinschaft, betonte der Bischof. Die natürliche Reaktion auf diese Erfahrung des Glaubens sei, sie nicht für sich allein zu behalten: „Wer diese Erfahrung macht und sich von ihr ergreifen lässt, kann eigentlich gar nicht anders, als anderen davon mitzuteilen“, sagte Ackermann. Dies sei der Ursprung des missionarischen Bewusstseins.

Auch die Kirche von Trier wolle noch mehr als bisher eine missionarische Kirche sein – nicht im Stil der Missionierungen vergangener Jahrhunderte, sondern als Kirche, die den Glauben ins Gespräch bringt. In diesem Sinne seien acht Seelsorgerinnen und Seelsorger im Bistum unterwegs, um missionarische Initiativen anzuregen, bestehende Projekte zu unterstützen und neue Formen missionarischer Seelsorge auszuprobieren. Dazu brauche es Mut, hätten ihm die Frauen und Männer in einer „Halbzeitbilanz“ berichtet, der aber zu tiefen persönlichen Gesprächen führe, erzählte der Bischof.

Öle als Zeichen von Gottes Nähe und Lebenskraft

Bischof Ackermann mischt das Balsam in Öl

Die heiligen Öle erinnerten an diese Frohe Botschaft Gottes, die „guttut und stärkt“. Sie seien „Frucht der Hingabe Jesu bis zum Tod, Zeichen von Gottes Nähe und Lebenskraft, die er mit uns teilt.“ Diese Nähe und Lebenskraft zu teilen: Dazu ermutigte der Bischof die Gottesdienstgemeinde. „Dann erfüllen wir unsere Mission, dann sind wir missionarische Kirche.“

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte der Bischof daran erinnert, dass bei dieser Feier das „Volk Gottes im Bistum Trier repräsentativ versammelt“ sei: So waren die Leitungsteams der Pastoralen Räume anwesend; die Dekane konzelebrierten. Aus den Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften waren Priester, Diakone sowie haupt- und ehrenamtliche Vertretungen dabei. Dazu kamen Firmbewerberinnen und -bewerber sowie gut 120 Ministrantinnen und Ministranten aus dem gesamten Bistum. Die anwesenden Priester erneuerten in der Messe ihr Weiheversprechen. Die musikalische Gestaltung übernahm der Mädchenchor am Trierer Dom unter der Leitung von Gabriele Sichler-Karle. Im Anschluss wurden die Heiligen Öle in der Krypta des Hohen Doms abgefüllt und an die Vertretungen aus den Pastoralen Räumen des Bistums verteilt. Die Öle kämen Menschen im ganzen Bistum zugute, sagte Bischof Ackermann: „Gott will uns ganz konkret nahe sein, behutsam und kraftvoll.“

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