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Auftakt der KEB-Veranstaltungsreihe „Kultur in der Kirche” mit Prälat Helmut Moll:Christliche Vorbilder dem Vergessen entreißen

Prälat Helmut Moll spricht zum Auftakt der Reihe „Kultur in der Kirche" über Märtyrer mit Verbindung zum Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Prälat Helmut Moll (Foto: Michael Fischer)
Datum:
31. Mai 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Waxweiler – Zum Auftakt der neuen Reihe „Kultur in der Kirche“ des Bildungswerks Waxweiler der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Westeifel hat der Kölner Prälat Prof. Dr. Helmut Moll über christliche Märtyrer berichtet, die einen Bezug zum Eifelkreis Bitburg-Prüm haben. Am 17. Mai sprach der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Martyrologium des 20. Jahrhunderts vor 30 Personen in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer über die Schicksale der verfolgten Glaubenszeugen.

Moll bezog sich dabei auf Biografien aus dem von ihm herausgegebenen Buch „Zeugen für Christus“ und legte dabei den Fokus auf Märtyrer mit Verbindung zum Eifelkreis Bitburg-Prüm, die in Zeiten des Nationalsozialismus, des Kommunismus und der Mission gewaltsam zu Tode kamen. Papst Johannes Paul II. sei es gewesen, der 1994 die Dokumentation des Martyrologiums beauftragte, so Moll. Das Ziel sei gewesen herauszuarbeiten, inwiefern die Glaubenszeugen von damals als Vorbilder für heute gelten könnten. So entstand ein Buch, das mittlerweile in der siebten Auflage vorliegt. 900 katholische Märtyrerinnen und Märtyrer umfasst das Werk, zusammengetragen von 160 Fachleuten.

Blick in die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Waxweiler (Foto: Michael Fischer)

Mit den Worten „der Jüngste war 16, an Schlägen gestorben“, sprach der Prälat Schülerinnen und Schüler des Regino-Gymnasiums Prüm an, die in Begleitung ihres Lehrers an der Lesung teilgenommen haben. Es sei wichtig, sich die einzelnen Biographien immer wieder anzuschauen, denn alle darin beschriebenen Märtyrer gelten in der Kirche als Vorbilder, weil sie Zeugnis für Jesus Christus abgelegt haben. Zwei von ihnen wirkten als Priester in der Westeifel: Pfarrer Johannes Ries in Arzfeld und Dechant Josef Zilliken in Prüm. Beide verstarben im Konzentrationslager Dachau. Letzterer habe immer erklärt, dass das Christentum und der Nationalsozialismus unvereinbar seien. Weil er dem NS-Generalfeldmarschall Hermann Göring den Gruß verweigert habe, sei Zilliken verhaftet worden. Seine Treue zum Glauben an Jesus Christus habe er jedoch nie aufgegeben. Prälat Moll betonte, dass sowohl der Trierer Bischof Stephan Ackermann als auch Felix Genn, Bischof von Münster, sich vor ihrer Bischofsweihe Kraft am Grabe Zillikens erbeten haben. Die Laien Leo Statz, Direktor der früher im Altkreis Prüm gelegenen Birresborner Mineralbrunnen AG und Kaufmann Peter Harsch, verheiratet mit einer Kyllburgerin, seien wegen ihres beruflichen Wirkens gegen den Nationalsozialismus umgebracht und in das Martyrologium aufgenommen worden.

Unter der Herrschaft der Kommunisten versuchte der Selige Pfarrer Josef Marxen in Albanien, das Evangelium zu verkünden. Daraufhin wurde er verhaftet und erschossen. Als Kind lebte der spätere Steyler Missionar einige Jahre in Bermeshausen bei Speicher. Von ihm waren sogar entfernte Verwandte aus Jünkerath zum Vortragsabend nach Waxweiler gereist. Zwei weitere Missionare der Steyler waren Schwester Isbalda Elisabeth Klein aus Auw-Schlausenbach und Bruder Ephrem Matthias Pint aus Krautscheid. Beide starben im von den Japanern besetzten pazifischen Papua-Neuguinea, weil sie sich weigerten, ihren Dienst an den Menschen aufzugeben.

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm sei reich an Zeugen, die Jesus Christus verkündeten, so Moll. Er wünsche sich, dass die Biographien der Märtyrer auch heutzutage immer wieder gelesen würden, denn diese seien durch ihren treuen Glauben großartige Vorbilder und wirkten bis in die heutige Zeit. Das Martyrologium wachse, heute und morgen: Immer mehr Märtyrer würden benannt, die zeitlebens nicht aufhörten, Gutes zu tun. Die Veranstaltung war die erste gemeinsame Kooperation mit dem Geschichtsverein Prümer Land und dem Kreisarchiv Bitburg-Prüm. Prälat Moll appellierte an alle Anwesenden, die Geschichte der Westeifel fortzuschreiben. Hinweise können per Mail an keb-waxweiler@t-online.de mitgeteilt werden.

Weitere Veranstaltungen der Reihe „Kultur in der Kirche“ sind bereits in Planung: Konzert „The Gregorian Voices“ am Donnerstag, 6. Oktober 2022, um 19 Uhr, und die „Benefiz-Gala der Musikschule des Eifelkreises Bitburg-Prüm“ am Sonntag, 4. Dezember 2022, um 17 Uhr. Daneben wird es weitere Vortragsveranstaltungen im Dechant-Faber-Haus geben sowie eine „Meditative Wanderung mit Gebeten, Impulsen und Liedern sowie rätselhaften Inschriften und menschlichen Handelns auf der Spur“ am Tag des offenen Denkmals (Sonntag, 11. September 2022, um 14 Uhr, Treffpunkt: Mariensäule bei Waxweiler).

Zusätzliche Informationen gibt es auf: https://www.keb-westeifel.de/<wbr />bildungswerke/keb-waxweiler/.

(red)