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24. Gesellschafterversammlung der Katholischen KiTa gGmbH Saarland:„Da sein für Kinder und Familien“ 

Die Gesellschafter der Katholischen KiTa gGmbH Saarland sind zu ihrer 24. Versammlung zusammengekommen.
Der alte und der neue Aufsichtsrat mit den Geschäftsführenden: Judith Kost, Georg Binninger, Silke Barth, Franz-Josef Werle, Matthias Struth, Mechthild Schabo, Heribert Schmitt, Peter Keßler, Angela Thelen, Stefan Hippchen, Rainer Borens (vlnr)
Datum:
9. Nov. 2023
Von:
Judith Rupp

Schwalbach-Elm/Dillingen – Der Fachkräftemangel ist eine große Herausforderung für die Katholische KiTa gGmbH Saarland. Doch die gemeinnützige Gesellschaft setzt dem einiges entgegen, wie die pädagogische/theologische Geschäftsführerin Judith Kost der Gesellschafterversammlung am 7. November in Schwalbach-Elm berichtete. Aus rund 100 Kirchengemeinden als Mitgesellschafter der Katholischen KiTa gGmbH Saarland waren Vertretungen gekommen, um die Berichte von Aufsichtsrat, Geschäftsführung und Steuerungsbüro sowie des Wirtschaftsprüfers zur Situation der Gesellschaft entgegenzunehmen.  

Laut einer Beispielrechnung stehen für 100 offene Stellen im Saarland derzeit nur rund 68 Fachkräfte zur Verfügung, verdeutlichte Kost. Der Trend gehe weg von Vollzeitstellen, etwa weil sich die Erzieherinnen und Erzieher in der Familienphase befinden oder eine Pflegesituation zu bewältigen haben. 80 Vollzeitstellen im pädagogischen Bereich seien derzeit offen. Die Katholische KiTa gGmbH reagiere darauf etwa mit flexiblen Arbeitsverträgen, einem guten Betriebsklima, einem betrieblichen Gesundheitsmanagement und interessanten Fortbildungsangeboten, der Steigerung der Ausbildungskapazitäten, Kooperationen etwa mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes - und mit multiprofessionellen Teams: „Das ist vielleicht das ‚ganze Dorf‘, von dem die Kinder lernen können“, sagte Kost. 

154 Kindertagesstätten im Saarland sind in Betriebsträgerschaft der Katholischen KiTa gGmbH; 3.295 Mitarbeitende betreuen dort fast 13.500 Kinder. „Der Trend geht ganz klar zur Ganztagesbetreuung“, erläuterte Rainer Borens, kaufmännischer Geschäftsführer. Die Auslastung liege permanent zwischen 90 und 95 Prozent. Während die steigenden Ausgaben für eine „regionale und nachhaltige Verpflegung ohne Verschwendung“ eine große Herausforderung für die Einrichtungen darstelle, erhoffe man sich vom Wegfall der Elternbeiträge ab 2027 eine Entlastung beim Verwaltungsaufwand. 

Das Bistum steht zu seinen Kitas.

Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg

 

Generalvikar von Plettenberg bei der Gesellschafterversammlung

Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg als Vertreter des Mehrheitsgesellschafters Bistum Trier würdigte die Gründung der Gesellschaft vor 24 Jahren als „vorausschauende Maßnahme der Zusammenführung“. Das Bistum Trier habe eine Vorreiterrolle eingenommen. „Wir wollen da sein für Kinder und Familien, vor dem Hintergrund des christlichen Menschenbildes Werte vermitteln, die wichtig sind für die Gesellschaft. Wir wollen ihnen eine messbar gute Betreuung und Bildung zukommen lassen und verlässlicher Partner für die Kommunen sein“, bekräftigte der Generalvikar den Willen des Bistums, die Betriebsträgerschaft von Kitas beizubehalten: „Das Bistum steht zu seinen Kitas.“ Von Plettenberg dankte den Mitgesellschaftern, den Erzieherinnen und Erziehern, den weiteren Mitarbeitenden etwa in der Verwaltung, den Leitungsverantwortlichen und der Geschäftsführung, die dafür sorgten „dass der Betrieb möglichst reibungslos läuft“. Auch dem scheidenden Aufsichtsrat sprach er seinen Dank aus und würdigte die Arbeit der ehrenamtlichen Vertretungen und der von Bistumsseite benannten Mitglieder um die Vorsitzende Mechthild Schabo. 

„Räume, die Leben und Glauben verbinden“ 

Die scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Mechthild Schabo

Schabo, die nach fast acht Jahren aus dem Aufsichtsrat ausscheidet, sagte, sie blicke mit „allergrößtem Respekt“ auf das, was organisationsentwicklerisch aufgebaut wurde, und auf die „Aufmerksamkeit, die Kindern und ihren Familien jeden Tag in den Einrichtungen zuteil wird“. Die katholischen Kitas eröffneten „Räume, um Leben und Glauben zu verbinden“ und seien deshalb für die Pastoral so bedeutende Räume, betonte sie mit Blick auf ihre neue Aufgabe als Leiterin des Bereichs „Seelsorge und Kirchenentwicklung“ im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) Trier. Über viele Jahre sei die Gesellschaft stetig gewachsen, nun sei der Zenit erreicht. Die Anforderungen seien steigend, die Ressourcen gingen zurück, doch „die Kirche von Trier stellt sich dieser Herausforderung von Herzen gerne“.  

Das unterstützte ihr Nachfolger im Vorsitz des Aufsichtsrats, Matthias Struth, der seit dem 15. Juli 2023 im BGV den Bereich Kinder, Jugend und Bildung leitet. Er bescheinigte Mechthild Schabo „Leidenschaft und Engagement“ für die Kitas; sie hinterlasse „ein gut bestelltes Feld“. Kitas seien systemrelevante Orte von Kirche, die durch die Vermittlung des christlichen Menschenbildes zum Gemeinwohl betrügen. Er wolle das bisher erreichte weiterführen und weiterentwickeln. 

Gedenken an den verstorbenen früheren Geschäftsführer 

Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Struth

Neben Schabo verließen den Aufsichtsrat auch die langjährigen ehrenamtlichen Mitglieder Silke Barth, die dem Aufsichtsrat von Beginn an 23 Jahre angehört hatte, sowie Heribert Schmitt, der 20 Jahre mitgewirkt hatte. Die Vertretungen der Kirchengemeinden als Mitgesellschafter wählten in den Aufsichtsrat erstmals Stefan Hippchen (Eppelborn) und Peter Keßler (Urexweiler) sowie erneut Pfr. Franz-Josef Werle (Riegelsberg). Generalvikar von Plettenberg ernannte für das Bistum erneut Angela Thelen (Diözesan-Caritasverband Trier) und Georg Binninger (BGV) für die Mitarbeit im Aufsichtsrat.  

Bei der Gesellschafterversammlung wurde auch bekannt, dass zum 1. Juni 2024 Julia Selzer, derzeit kaufmännische Assistentin der Geschäftsführung, die Aufgabe der kaufmännischen Geschäftsführung übernimmt.  

Zu Beginn der Versammlung hatten die Anwesenden dem langjährigen früheren pädagogischen Geschäftsführer Thomas Schmitz gedacht, der vor wenigen Wochen im Alter von 66 Jahren plötzlich verstorben war. Schabo erinnerte daran, dass Schmitz durch seine 21-jährige Tätigkeit großen Anteil am Aufbau der Katholischen KiTa gGmbH Saarland hatte.