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Albertinum Gerolstein: Bischof benennt Mitglieder für Lenkungsausschuss:Damit Betroffene über das Erlebte sprechen können

Zur Aufklärung der Geschehnisse im Bischöflichen Internat Albertinum in Gerolstein benennt Bischof Dr. Stephan Ackermann die Mitglieder für den Lenkungsausschuss
vordere Reihe vlnr. Judith Rupp, Dr. Bettina Janssen, Prof. Dr. Claudia Bundschuh, 2. Reihe vlnr. Dr. Helmut Peters, Dorothee Bohr, Lothar Schömann, 3. Reihe vlnr. Bischof Dr. Stephan Ackermann, Professor Dr. Jan Hofer
Datum:
20. Sept. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Für das Projekt „Gewalt im Bischöflichen Internat Albertinum Gerolstein – Aufarbeitung mit und für Betroffene“ (vgl. https://www.bistum-trier.de/news-details/pressedienst/detail/News/aufarbeitung-mit-und-fuer-betroffene/) hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 18. September in Trier Mitglieder des Lenkungsausschuss benannt: Unter dem Vorsitz des früheren Polizeipräsidenten in Trier, Lothar Schömann, gehören neben den Projektleiterinnen Prof. Dr. Claudia Bundschuh (Mönchengladbach) und Dr. Bettina Janssen (Köln) dem Ausschuss aus dem wissenschaftlichen Bereich der Entwicklungspsychologe Prof. Dr. Jan Hofer (Trier) sowie der Kinderarzt und Sozialpädiater Dr. Helmut Peters (Mainz), für das Bistum Trier Dorothee Bohr (Justiziarin i.R.) und Judith Rupp (Pressesprecherin) an. Drei Betroffene sollen zeitnah in den Ausschuss berufen werden. Erst dann kann der Ausschuss sich konstitutieren.

Bischof Dr. Ackermann erklärte, zwar habe es schon vor einigen Jahren Einzelmeldungen mit Hinweisen auf körperliche oder sexualisierte Gewalt am ehemaligen Bischöflichen Internat in Gerolstein gegeben. „Der systemische Aspekt ist uns jedoch erst im letzten Jahr deutlich geworden.“ Er sehe die Aufarbeitung des Missbrauchs an diesem Internat als Lernfeld für die Aufarbeitung „mit und für Betroffene“ im Bistum insgesamt.

Lothar Schömann betonte, es sei gut und wichtig, dass Bischof Ackermann eine unabhängige Aufarbeitung beauftragt habe. Auch der Lenkungsausschuss sei ein weisungsunabhängiges Gremium. Ihm sei es ein Anliegen, sagte Schömann, zusammen mit dem Lenkungsausschuss „für das Projekt eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre zu schaffen und Vorbehalte soweit abzubauen, dass Betroffene über das Erlebte sprechen können“.

Offiziell starten wird das Aufarbeitungsprojekt mit einer Auftaktveranstaltung am Donnerstag, 31. Oktober, um 18 Uhr in Trier (der genaue Ort wird noch bekannt gegeben). Dort wird ausführlich über Ziele des Projekts und die konkrete Vorgehensweise in der Aufarbeitung informiert. Auch sollen alle Interessierten Gelegenheit bekommen, die Projektleitung und den Lenkungsausschuss kennen zu lernen und offene Fragen zu klären.

Das Projekt „Gewalt im bischöflichen Internat Albertinum Gerolstein“ ist eine Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs, physischer und psychischer Gewalt mit und für Betroffene. Das Bischöfliche Internat Albertinum existierte von 1945 bis 1982 als Unterkunft für Schüler, die das staatliche St. Matthias Gymnasium in Gerolstein/Eifel besuchten. Unter https://www.albertinum-gerolstein.de/ informieren die Projektleiterinnen fortlaufend über das Projekt.

(JR)