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Heilig-Rock-Tage nehmen den Synodalen Weg der deutschen Kirche in den Blick:„Damit die Kirche lebendig bleibt“

Bei den Heilig-Rock-Tagen war auch der Synodale Weg der deutschen Kirche Thema.
Professorin Dr. Margareta Gruber, Prof. Dr. Johannes Brantl, Dr. Daniela Mohr-Braun, Sarah Henschke, Pfarrer Klaus Leist, Bischof Dr. Stephan Ackermann und Herbert Caspar (vlnr) diskutierten über den Synodalen Weg.
Datum:
7. Mai 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Auch wenn sie sich inhaltlich in manchen Punkten unterschieden – dass die Kirche in Deutschland vor notwendigen Veränderungen steht, darin waren sich die Teilnehmenden an der Veranstaltung „Synodaler Weg trifft Heiligen Rock“ am 6. Mai in Trier einig. Dort kamen die Synodalen Bischof Dr. Stephan Ackermann, Herbert Caspar (Katholikenrat Bistum Trier), Sarah Henschke (Bundesverband der Gemeindereferent*innen) und Pfarrer Klaus Leist (Priesterrat Bistum Trier) mit Professorin Dr. Margareta Gruber (Philosophisch-Theologische Fakultät Vallendar) und Prof. Dr. Johannes Brantl (Theologische Fakultät Trier), die den Synodalen Weg beratend begleiten, ins Gespräch. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Daniela Mohr-Braun, der Ansprechpartnerin im Bistum Trier für den Synodalen Weg.

Neben inhaltlichen Fragen zu den Foren „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ nahmen die Podiumsteilnehmenden die übergeordneten Themen in den Blick. So sagte Gemeindereferentin Henschke, dass sich die Forderungen an das „Menschen- und Gottesbild“ richteten. Ihre Motivation sei, sich für eine menschenfreundlichere Kirche einzusetzen. Dass Kirche ein „angstfreier Raum“ sein müsse, betonte auch Professor Brantl. Er verwies auf die „vielgestaltigen Entscheidungen“, die die Synodalversammlung treffen werde und betonte, dazu brauche es gerade mit Blick auf die Einheit innerhalb der Weltkirche „Folgeabschätzungen“. Professorin Gruber bewertete die inhaltliche Arbeit als gut, „aber die Vermittlung ist schwierig“. Ihre Hoffnung ist, dass „alles, wir im Synodalen Weg machen und auch mit anderen Ortskirchen, hoffentlich die Vorstufe zu einem Konzil“ sei. Caspar, der seit vielen Jahren in Gremien auf verschiedenen Ebenen engagiert ist, machte sich für eine Zulassung von Frauen zu den Weiheämtern stark und betonte, Synodalität sei unbedingt notwendig, „damit die Kirche lebendig bleibt“. Auch für Pfarrer Leist ist die Frage nach der Rolle der Frau eine entscheidende. Dass Frauen taufen oder beim Sakrament der Ehe assistieren, ist für ihn vorstellbar. „Zur Weihe wird es ein langer Weg sein, da braucht es Diskussion, Geduld und Zeit“, hielt er fest. Er bat die Bischöfe, diese Themen jetzt anzugehen.

Bischof Ackermann ermutigte zu „offenen, auch ergebnisoffenen und kontroversen“ Diskussionen. Er selbst sei auf einem „Weg des Lernens und der Unterscheidung“. Vor kollegialer Leitung in der Kirche in einem gemeinsamen und verantwortungsvollen Miteinander von Frauen und Männern müsse man „keine Angst haben“, betonte er. Ackermann bekräftigte, dass er für das Bistum Trier die Entscheidungen, die mit der festgelegten Mehrheit fallen würden, annehmen will. Die bisher verabschiedeten Texte könne er gegenüber Rom gut vertreten. Wichtig sei, die Ergebnisse mit Selbstbewusstsein zu vertreten, sie aber auch in Beziehung zu setzen mit anderen Kulturen und Sichtweisen innerhalb der Weltkirche. „Wir müssen noch mehr dafür werben!“ forderte er. Interessierte können die Aufzeichnung der Veranstaltung hier anschauen. Weitere Information zum Synodalen Weg der deutschen Kirche sind hier zu finden.

(JR)