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Erster „MEHR WEG“ zwischen Hönningen und Liers eröffnet :Das „Mehr“ im Leben entdecken 

Bilder, Impulsfragen und Texte laden auf dem barrierefreien Weg ein, eigene Lebenssituationen neu in den Blick zu nehmen.
Zwei der Organisatorinnen des MEHR WEGS im Ahrtal: Pastoralreferentin Elisabeth Hauröder (links) und Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer.
Datum:
19. Jan. 2024
Von:
Julia Fröder

Hönningen/Liers – „Hier im Gebiet der Flutkatastrophe von 2021 haben wir Trauer noch einmal anders erlebt: Neben dem Verlust von Angehörigen, haben Menschen ihre Heimat, ihr Haus und ihre Nachbarschaft verloren“, berichtet Elisabeth Hauröder von der Entwicklung des Projektes „MEHR WEG – Wege des Lebens“. Der erste von drei geplanten Wegen in der Pfarreiengemeinschaft Altenahr wurde Anfang Dezember zwischen Hönningen und Liers eröffnet. 

Entwickelt haben die Idee neben Pastoralreferentin Elisabeth Hauröder aus dem Pastoralen Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler, Gemeindereferentin Manuela Kremer-Breuer aus der Pfarreiengemeinschaft Altenahr und Marianne Krämer-Birsens, Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Kruft-Nickenich, die während der Flutkatastrophe ihre Kolleginnen und Kollegen an der Ahr unterstützte. „Wir haben uns gefragt, wie wir Trauernde neben dem Angebot von Einzelgesprächen und Begegnungsformaten gut begleiten können“, berichtet Hauröder von den ersten Gedanken kurz nach der Hochwasserkatastrophe. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen die Natur suchen, und sie wollen draußen unterwegs sein. Gleichzeitig liefert die Natur Impulse für das eigene Leben.“ Beide Elemente wollten sie miteinander verbinden; dabei sind sie auf einen ähnlich konzipierten Weg des Neuwieder Hospizverein gestoßen, der sie in ihrer Idee bestärkte.

Sechs Stationen auf dem Weg geben Informationen und Impulse

Nun befinden sich sechs Stationen auf dem 1,2 Kilometer langen Rad- und Spazierweg zwischen Hönningen und Liers. Auf den Schildern befindet sich je ein künstlerisches Bild angefertigt von Maren Schulze, eine kurze Impulsfrage und ein QR-Code, der zu einem vertiefenden Text führt. Diese Texte möchte das Team im Laufe der Zeit immer wieder aktualisieren oder auch durch Lieder und Videos ergänzen. Zudem verändere sich auch das eigene Leben und somit auch die eigenen Antworten auf die Impulsfragen. „Es lohnt sich also, den Weg immer mal wieder zu gehen oder mit dem Rad zu befahren“, ermuntert Manuela Kremer-Breuer. Das Gesamtpaket solle dazu anregen, „das Leben noch einmal anders in den Blick zu nehmen“, so Hauröder. Der Weg biete einfach mehr als Bewegung an der frischen Luft, daher auch der Name „MEHR WEG“. „Es ist eine Einladung, eigene Lebenssituationen neu in den Blick zu nehmen und sich ansprechen zu lassen“, erklärt Hauröder. Daher verstehe es sich von selbst, dass der Weg nicht nur für Einheimische interessant sei, sondern auch für Touristinnen und Touristen. „Wir wollen für die Menschen da sein“, ergänzt Kremer-Breuer. Das Besondere an diesem ersten Weg ist seine Barrierefreiheit, und er wird von vielen unterschiedlichen Personen gerne und häufig genutzt. 

Bereits positive Rückmeldungen erhalten

Ein QR-Code führt zu einem vertiefenden Text.

Der Weg könne allein, zu zweit, als Gruppe im eigenen Tempo, aber auch in Begleitung eines Seelsorgenden erkundet werden. Eine bestimmte Reihenfolge ist nicht vorgesehen. Zudem ist eine Rückmeldung über eine extra eingerichtete Mail-Adresse möglich. „Wir wollen gerne mit den Menschen in Austausch kommen“, erklärt Hauröder. Eine Rückmeldung hat die Pastoralreferentin bereits erhalten, die den Charakter des Weges gut widerspiegle: „Ich habe mit Kirche zwar nix am Hut, aber ich finde das spannend. Die Fragen sprechen mich auch in meiner Situation an“, dies habe ihr ein junger Mann berichtet. 

Zwei weitere „MEHR WEGE“ sollen in Dernau und Altenahr noch in diesem Jahr dazu kommen. Das Team sucht gerade mit Menschen vor Ort nach geeigneten Strecken. Dann soll auch ein Heft mit allen Wegen entstehen.  

Weitere Informationen gibt es auf www.pastoraler-raum-bad-neuenahr-ahrweiler.de unter dem Stichwort Aktuelles und dann Projekte. Wer den Weg zwischen Hönningen und Liers gehen möchte: Der Start bzw. das Ziel befinden sich an der Hubertuskapelle (Hönningen) bzw. an der Bartholomäuskapelle (Liers). Finanzielle Unterstützung in Form von Spenden investiert das Team in den weiteren Ausbau des Projektes.