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Jonas Staudt wird im September zum Priester geweiht:Das Schönste? Weggefährte sein!

Jonas Staudt wollte schon als 12-Jähriger Priester werden. Am 26. September wird der gebürtige Saarländer, der zurzeit Diakon in Rhens ist, in Trier zum Priester geweiht
Jonas Staudt beim Schreiben der Predigt: „Sie muss lebensrelevant sein, dann wird das Evangelium konkret“
Datum:
29. Juli 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Rhens – Geht ein Priester samstags in den IKEA… – so könnte ein Witz beginnen oder das Entspannungsritual des angehenden Priesters Jonas Staudt aus Rhens. Der 27-Jährige liebt Design. Sein Plan B wäre ein Architekturstudium gewesen. Doch Plan A hat funktioniert und so wird er am 26. September vom Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann zum Priester geweiht.

In der Pfarreiengemeinschaft Rhens ist er seit zwei Jahren als Diakon tätig, Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr, als Büttenredner an Karneval aktiv und auch schon mal in der Dorfkneipe anzutreffen. Und einigen vielleicht als „Sofa-Richter“ aus der gleichnamigen SWR-Fernsehsendung bekannt. Der gebürtige Saarländer (Nalbach) ist also viel unterwegs und dabei immer bei den Menschen – „für mich gibt es nichts Schöneres“. Sich im Dorfleben einzubringen sei für ihn gelebtes Christentum. „Jesus ist auch zu den Menschen gegangen“. Die Zivil- wie die Kirchengemeinde erlebt ihn also als einen von ihnen. So wie er seine Berufung lebt, kann er auch einfach zu einem Freund werden, dem man gerne etwas anvertraut, hofft Staudt.

„Das Schönste an meinem Beruf ist es, Weggefährte zu sein“. Und zwar bei Freudentränen und Tränen der Trauer, sagt er. Das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird, sieht er als großes Geschenk. Und aus seiner Erfahrung heraus weiß er: „Gott geht immer den Weg mit, auch wenn man ihn auf Anhieb nicht erkennt. Es fühlt sich an wie eine herzliche Umarmung“. Aus diesem Wissen heraus, fühlt er sich geborgen. „Gott war auch in meinen schwierigen Lebensphasen immer da.“ Daher nimmt er sich für Trau-, Tauf- oder Kondolenzgespräche und beim Spenden der Krankenkommunion viel Zeit. „Ich arbeite nicht nach der Stechuhr“. Bei diesen Gesprächen erlebt er immer wieder: „Da wird der Himmel greifbar“.

Das gilt auch für seine Predigten: „Sie müssen lebensrelevant sein, dann wird das Evangelium konkret“, betont Staudt. „Dann fühlen sich die Menschen angesprochen und ich möchte ihnen etwas mit an die Hand geben, was für sie hilfreich sein kann“.

Das Priesteramt im Allgemeinen sei für ihn zu sehr machtverhaftet. „Leitung geht auch ohne das Ausüben von Macht“. Für ihn bedeutet Priestersein, den Menschen zu dienen und diese im Blick zu haben. Er möchte ihnen das Gefühl mitgeben, geliebt zu werden, „so wie sie sind – mit Stärken und Schwächen“. Den Dreh- und Angelpunkt sieht er nämlich in der Liebe.

Als andere Jungs in seinem Alter Polizist oder Kfz-Mechatroniker werden wollten, erzählte der 12-jährige Jonas seinen Klassenkameradinnen und Klassenkameraden, dass er Priester werden möchte. Nach seinem Abitur 2012 trat er ins Priesterseminar ein und absolvierte sein Studium. Nach acht Jahren Ausbildungszeit wird er im September mit fünf weiteren Männern im Trierer Dom zum Priester geweiht. Die anschließende dreijährige Kaplanszeit wird er auf eigenem Wunsch in Rhens verbringen. „Ich fühle mich am Rhein total wohl“.

Weitere Informationen zu Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten im Bistum Trier gibt es auf www.wirglaubenandich.de. (jf)