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Jugendliche aus sucht- und/oder psychisch belasteten Familien sprechen über ihre Erfahrungen:„Das Thema wird leider totgeschwiegen“

Der Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr bietet unterschiedliche Gruppen für Kinder und Jugendliche an, deren Eltern sucht- und/oder psychisch erkrankt sind. Doch die Finanzierung steht auf wackligen Beinen.
David Morgenstern, die beiden Praktikantinnen Svenja Dünchel und Hannah Koll sowie Sarah Krämer und Natalie Pauls (v. links) geben den Kindern und Jugendlichen Halt.
Datum:
7. März 2024
Von:
Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr/Eberhard Thomas Müller

Mayen/Andernach – Ob in den Kindergruppen „Lapislazuli“ in Mayen und „Helianthi“ in Andernach oder in der Jugendgruppe „Palisander“: In allen drei Gruppen geht es um Heranwachsende, die mit der Suchtbelastung und/oder psychischen Belastung ihrer Eltern konfrontiert sind, eine verunsichernde Situation, in der die Gruppenangebote des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr und des Pastoralen Raums Mayen Halt und Unterstützung bieten. Anlässlich der bundesweiten „Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien“ der NACOA (National Association for Children of Addicts) haben jetzt drei Jugendliche in Mayen offen über ihre Situation gesprochen. In diesem Text werden sie Carolin (17 Jahre), Eveline (16) und Maria (15) genannt.

„Ich rede mit Freunden über alles. Aber es gibt halt Dinge, die Freunde nicht wissen sollten, weil ich mir nicht sicher bin. Einige würden verständnisvoll reagieren, andere wären schockiert und wüssten nicht damit umzugehen“, so Eveline, der es wichtig ist, „dass ich hier über meine Probleme reden kann und dafür nicht abgelehnt werde.“ Maria meint: „Das Thema wird leider totgeschwiegen, dann reagieren die Leute so.“ Und Carolin ist es wichtig, „dass wir uns gegenseitig wertschätzen und zuhören.“ Caritas-Mitarbeiterin Sarah Krämer und Pastoralreferent David Morgenstern vom Pastoralen Raum Mayen begleiten sieben Jugendliche in Mayen, während Caritas-Mitarbeiterin Natalie Pauls die insgesamt drei Gruppen seitens der Suchtberatungsstelle koordiniert. „Die Jugendlichen können im geschützten Rahmen über alles sprechen,“ so Sarah Krämer. Und David Morgenstern ergänzt: „Die Jugendlichen fühlen sich gesehen und gehört. Ein Austausch auf Augenhöhe, frei von Vorurteilen und Stigma, das ist das, was wir leisten können.“ Außerdem stehen auch gemeinschaftsstärkende Ausflüge und Aktionen auf dem Programm.

Die Gruppe bietet auch regelmäßige Familienaktionen und Elterngespräche an. Dank der wöchentlichen Treffen kann Eveline zuhause selbstbewusst Probleme ansprechen: „Meine Mama weiß, dass ich in der Gruppe bin, und ich kann mich mit ihr unterhalten. Die Gruppe hat mir geholfen, Probleme zu verstehen.“

Auf Spenden angewiesen

Um die Arbeit innerhalb der Kinder- und Jugendgruppen weiterhin leisten zu können, bedarf es einer gesicherten Finanzierung – die es aber nicht gibt. Um die Kinder und Jugendlichen aus sucht- und/oder psychisch belasteten Familien weiterhin unterstützen zu können, brauchen die Kinder- und Jugendgruppen dringend Spenden und Patenschaften. Jeder Geldbetrag hilft, diesen sicheren Ort aufrechtzuerhalten.

 

Spendenkonten des Caritasverbands

DE07 5765 0010 0000 0174 00

Kreissparkasse Mayen

 

DE32 5776 1591 0019 7042 00

Volksbank RheinAhrEifel eG