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Fastenhirtenbrief: Bischof Ackermann schreibt über die Versuchung:Das Vertrauen auf Gott zum Ausdruck bringen

In seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit befasst sich Bischof Dr. Stephan Ackermann mit der Vaterunser-Bitte „und führe uns nicht in Versuchung“.
Bischof Dr. Stephan Ackermann
Datum:
17. Feb. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Mit der Vaterunser-Bitte „und führe uns nicht in Versuchung“ befasst sich Bischof Dr. Stephan Ackermann in seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit 2018. Papst Franziskus hatte im Dezember 2017 eine Diskussion um diese Bitte ausgelöst. Wer betet „und führe uns nicht in Versuchung“, der bitte darum, an Gott nicht irre zu werden, schreibt Ackermann in dem Hirtenwort, das im Bistum Trier in den Gottesdiensten am ersten Sonntag der Fastenzeit (17./18. Februar) verlesen wurde. „Damit aber bringt er zugleich sein Vertrauen zu Gott zum Ausdruck: Er traut Gott zu, ihn zu bewahren. Darum nennt er ihn auch ‚Vater‘.“ Der Brief liegt auch in einer vom Bischof eingesprochenen Audio-Version vor. (mehr hier)

Versuchung sei die Gefahr, „aufgrund von Not, Krankheit, Einsamkeit, Verzweiflung und Todesangst an allem irre zu werden, was mir bisher im Leben Halt gegeben hat: an meinem Glauben, meiner Hoffnung, meiner Liebe“, schreibt Bischof Ackermann. Er reflektiert die Bitte unter anderem mit dem Blick auf den Zusammenhang, in dem Jesus sie ausgesprochen hat: in der Glaubenserfahrung des Volkes Israel. An vielen Stellen sei im Alten Testament die Rede davon, dass Gott seine Frommen auf die Probe stelle. Teilweise werde die Versuchung sogar positiv gesehen: „Sie stärkt das Vertrauen in Gott, indem sie den Menschen vor Herausforderungen stellt, in denen er sich im Glauben bewähren und reifen kann.“ Solche Situationen seien den Gläubigen vermutlich aus dem eigenen Leben bekannt.

Zwar wolle Gott den Menschen nicht zum Bösen verführen. „Aber wenn Gott der Allmächtige ist, dann sind auch die Situationen der Versuchung im Tiefsten von ihm mitgetragen“, schreibt der Bischof. Jesus selbst habe diese Erfahrungen der Prüfung gemacht, im Garten Getsemani und am Kreuz, das „der ärgste Prüfstein des Glaubens“ sei. Doch zugleich sei das Kreuz das Zeichen der Hoffnung schlechthin. „Denn Jesus ist nicht an Gott irregeworden, auch wenn sein Gebet im Sterben ein Gebet der Klage ist.“ Jesus habe der Versuchung widerstanden, und das habe er nicht nur für sich getan, sondern stellvertretend für all jene, die dazu nicht die Kraft haben. „So ist Gott noch in den Abgründen unseres Lebens da und lässt sich finden als Heiland und Erlöser.“

„Der Versuchung zum Bösen zu widerstehen und uns für Gott, unseren Vater, zu entscheiden“: Das sei die Entscheidung, die Christinnen und Christen in den 40 Tagen der Fastenzeit abverlangt werde. „Wir können es“, ermutigt Bischof Ackermann die Gläubigen. „Denn durch die Taufe haben wir bereits angefangen, Kinder Gottes zu sein.“ Er ruft dazu auf, die Wochen der Vorbereitung auf Ostern als eine Zeit des Gebets zu nutzen und im Glauben zu wachsen. „Das Vaterunser mit seinen einzelnen Bitten kann uns dazu ein guter Leitfaden sein.“

Der Hirtenbrief des Bischofs zur österlichen Bußzeit 2018 ist im Wortlaut und als Audio-Datei unter www.bistum-trier.de/bistum-bischof/bischof/im-wortlaut/im-hirtenwort/ zu finden.

(JR)