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Theologe erläutert beim Koblenzer Lunch Lecture die Beziehung von Geist und Geld:Das richtige Maß erkennen

Die Frage, ob Geist und Geld zusammenpassen, hat der katholische Theologe Klaus Hamburger im Rahmen der Koblenzer "Lunch Lecture" erläutert.
Der Theologe Klaus Hamburger (3. v. r.) bei der 'Lunch Lecture' Koblenz.
Datum:
5. Okt. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – Was haben Geist und Geld gemeinsam? Dieser Frage hat sich der katholische Theologe Klaus Hamburger im Rahmen der Koblenzer „Lunch Lecture“ am 4. Oktober gewidmet. Der Veranstaltung wurde vom Themenschwerpunkt Arbeit im Bistum Trier (KEB) organisiert. Hamburger lebte mehrere Jahrzehnte in der Ordensgemeinschaft von Taizé und ist unter anderem als Gefängnisseelsorger tätig. Geld und Geist bilden einen Gegensatz, daran ließ der in Regensburg geborene Theologe keinen Zweifel. Aber dennoch bedürfen sie einander. So kann, wie Hamburger hervorhob, Geld einerseits keinen Sinn vermitteln oder eine Orientierung bieten, aber andererseits gibt es auch kein menschliches Leben ohne Geld, zumindest wenn man Geld als Symbol für die materielle Welt nimmt. „Wer nur vom Geist leben will, der wird sich hier nicht halten können, denn wir wurden alle in die materielle Welt hineingeworfen“, sagt Hamburger. Aber auch wenn Geist und Geld sich also bedingen, so sei die Symbiose dennoch nicht einfach. „Der Mensch ist letztendlich die Schnittstelle, die dem Geld Sinn gibt“, erläuterte der Theologe. Das gerechte Entlohnen durch Geld, um Wertschätzung für eine geleistete Arbeit zu zeigen, oder das Verschenken von Geld, um Gutes zu tun, wären für Hamburger beispielsweise sinnstiftende Maßnahmen bezüglich des Geldes. „Die Spende ist natürlich nicht in dem Sinne eines Geldopfers zu sehen, als ob ich mir als Christ dafür eine himmlische Gegenleistung kaufen würde, sondern in der Erkenntnis, dass das Geld an einem anderen Orte vielleicht einen besseren Platz hat als bei mir.“ Bei allen positiven Aspekten, die das Geld haben kann, warnte Hamburger allerdings auch vor der Macht des Geldes. „Mit Geld lassen sich Geschäfte oder auch meine irdische Existenz retten, aber es hat dennoch keine sinnstiftende Funktion“, erläuterte der Regensburger. Wer im bloßen Anhäufen von Geld einen Sinn suche, der sei, so die Meinung des 63-jährigen Theologen, der korrumpierenden Macht des Geldes erlegen und der überfordere das Geld. Letztendlich plädierte er für das richtige Maß im Verhältnis zum Geld, denn wenn es zu viel da sei, dann ersticke es das Herz, aber wenn es zu wenig da sei, dann lasse es das Herz erkalten. Der Koblenzer „Lunch Lecture“ ist ein Angebot des Themenschwerpunktes Arbeit im Bistum Trier in Kooperation mit dem Bund Katholischer Unternehmer e. V. (BKU). Die Veranstaltung richtet sich besonders an Unternehmerinnen und Unternehmer, Selbständige, Führungspersonen und Akteure aus der Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik, darüber hinaus aber auch an alle am Thema Interessierte. Der „Lunch Lecture“ findet während der Mittagszeit statt und beinhaltet ein gemeinsames Mittagessen sowie einen Kurzvortrag mit anschließender Aussprache. Informationen zum „Lunch Lecture“ gibt es per E-Mail an themenschwerpunkt-arbeit@bistum-tier.de und auf www.keb-arbeit.de.