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Gottesdienst am 30. Jahrestag der Seligsprechung von Adolph Kolping:Dass weiter Segen von Kolping ausgeht

Anlässlich des 30. Jahrestags der Seligsprechung von Adolph Kolping fand im Trierer Dom ein Gottesdienst statt.
Bildquelle: Unbekannter Künstler aus Uruguay - (c) www.kolping.net
Datum:
28. Okt. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Dass sie einen Beitrag leisten für eine menschlichere Gesellschaft weltweit: Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann den Mitgliedern des Kolpingwerks bestätigt. Beim Gottesdienst im Trierer Dom am 30. Jahrestag der Seligsprechung von Adolph Kolping (1813-1865) am 27. Oktober dankte er „für das, was Kolping-Mitglieder bewirken in Kirche und Welt“ und wünschte, dass auch weiterhin „unter dem Segen Gottes Segen von Kolping ausgeht“. War der Gottesdienst einerseits dazu gedacht, das Werk des Handwerkers und Priesters Kolping zu ehren und dankbar auf sein Wirken zu schauen, richtete Bischof Ackermann den Blick andererseits auch auf den Wunsch des Kolpingwerkes, dass ihr Gründer heiliggesprochen werden soll und „globaler gezeigt werden als Vorbild“ – ein Anliegen, dass der Bischof unterstützt.

Bischof Ackermann (Mitte) und die Zelebranten Msgr. Ottmar Dillenburg (links) und Diözesanpräses Thomas Gerber (rechts) (Foto: Martina Wagner, Kolping Diözesanverband Trier)

Ackermann ging der Frage nach, was heilig sein oder Heiligkeit bedeute. „Nur Gott allein ist heilig“, habe ihm sein Heimatpfarrer in der Jugend gesagt, erinnerte sich der Bischof – eine Antwort, die ihm unbefriedigend schien. Wenn die Bibel von „heilig“ spreche, bedeute es: etwas gehört allein Gott und darf nicht für weltliche Zwecke genutzt werden. Insofern sei die Antwort des Pastors richtig gewesen: Der Mensch kann Gott nicht verfügbar machen, Gott gebe sich aus freien Stücken und sei nicht zu verzwecken. Bei einem solchem Gottesbild spüre man aber auch die Heiligkeit jeden Lebens: „Der Mensch und die Schöpfung nehmen teil an Gottes Heiligkeit.“ So dürften auch Menschen nicht verzweckt werden; und der Begriff der Heiligkeit könne mit „Menschenwürde“ gleichgesetzt werden. Kolping habe diese Würde – und ihre Bedrohung zu Beginn der Industrialisierung – gesehen. Um diese Würde zu schützen, habe er auf die Botschaft des Evangeliums gesetzt und sich für die Gemeinschaft eingesetzt. Denn der Glaube brauche die Gemeinschaft; und eine Gemeinschaft, die stützt und trägt, helfe, die Würde zu stützen. Und so begreife sich das Kolpingwerk als Lebensgemeinschaft und engagiere sich weltweit im Bildungsbereich, „damit Menschen eine gute Gegenwart und eine gute Zukunft haben“, sagte Ackermann.

Der Trierer Regisseur Marc-Bernhard Gleißner verkörperte Kolping (Foto: Martina Wagner/Kolping Diözesanverband Trier)

Zu Beginn des Gottesdienstes war Kolping selbst zu Wort gekommen, verkörpert vom Trierer Regisseur Marc-Bernhard Gleißner. Er sei kein Märtyrer und auch nicht besonders heroisch, sagte „Kolping“ in Anspielung auf die Voraussetzungen für eine Seligsprechung. Doch „die Tugend hat es mir angetan“. In der Familie sei sie ihm vorgelebt worden, im Gesellenverein habe er darüber geredet und sie vorgelebt, nämlich „allen Menschen, die in Not sind, zu helfen“. Und so habe sich der Familienbegriff geweitet: „Familie ist all das, was die Menschheitsfamilie anbelangt.“ Daraus leite sich der Auftrag ab, „an der Seite derer zu stehen, die an der Grenze der Gesellschaft existieren, die keine Stimme haben, die entrechtet sind, und Zeichen gegen die Nöte der Zeit zu setzen“. Mit Bischof Ackermann feierten den Gottesdienst der scheidende Generalpräses von Kolping International, Msgr. Ottmar Dillenburg, und Diözesanpräses Thomas Gerber, in Anwesenheit von Dr. Bernd Geisen, Vorsitzender des Kolpingswerks Diözesanverband Trier, und der Geistlichen Leiterin Elke Grün. Der Gottesdienst wurde live gestreamt, um möglichst vielen Kolpingsfamilien die Mitfeier zu ermöglichen. Informationen zum Kolpingwerk sind unter https://www.kolping-trier.de/ueber-uns/kolpingwerk-dv-trier/vorstand
(JR)