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Immer mehr Menschen suchten Hilfe bei den Lebensberatungsstellen des Bistums  :Dauerbelastung durch Krisen begleitet Alltag der Menschen 

Laut Jahresbericht 2022 suchten insgesamt 19.640 – und damit fast 1.000 mehr als im Vorjahr – Kinder, Jugendliche und Erwachsene im vergangenen Jahr Rat und Unterstützung.
Symbolbild: In manchen Lebenssituationen hilft ein Beratungsgespräch.
Datum:
27. Juli 2023
Von:
Emma Jürgens/Inge Hülpes

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Corona, Amokfahrt, Flut, Ukrainekrieg – in den vergangenen Jahren haben diverse Krisen das Leben der Menschen in Deutschland bestimmt. „Die Krise ist ein normaler Bestandteil unseres Lebens geworden, und wir müssen damit rechnen, dass Krisen auch künftig unseren Alltag durcheinanderbringen werden”, sagt Dr. Andreas Zimmer, Leiter der Abteilung Beratung und Prävention im Bischöflichen Generalvikariat, und damit zuständig für die 20 Lebensberatungsstellen im Bistum Trier.  

Zwar gebe kaum jemand die Angst, die mit den allgegenwärtigen Krisen einhergehe, als Anlass der Beratung bei der Kontaktaufnahme mit den Lebensberatungsstellen an. Allein: „Es wird immer wieder deutlich, dass diese Themen im Hintergrund den Alltag der Menschen begleiten”, weiß Zimmer zu berichten. Er betont, dass jede und jeder die Hilfe der Lebensberatungen kostenfrei nutzen könne. Ein Angebot, das vielfach genutzt wird: Laut dem jüngst veröffentlichten Jahresbericht 2022 suchten insgesamt 19.640 – und damit fast 1.000 mehr als im Vorjahr – Kinder, Jugendliche und Erwachsene im vergangenen Jahr Rat und Unterstützung in einer der Beratungsstellen auf dem Gebiet des Bistums. Die Summe der Leistungen belief sich auf 9.344. Zusätzlich nahmen 8.467 Erwachsene, Kinder und Jugendliche an weiteren Angeboten der Lebensberatung teil, wie etwa Elternkurse, offene Sprechstunden und Weiterbildungen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 6,9 Millionen Euro. Das Bistum investierte davon rund 3,03 Millionen Euro, hinzu kamen knapp 3 Millionen Euro von den Kommunen und 916.000 Euro von den Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland. Im Schnitt wurden also 352 Euro Steuer- und Kirchensteuergelder pro Person aufgewendet.  

Die meisten Leistungen bezogen sich auf Personen im Alter von 0 bis 18 Jahren (insgesamt 6.405 Kinder und Jugendliche). Die meistgenannten Beratungsanlässe waren die Trennung und Scheidung der Eltern, Partnerschaftskonflikte der Eltern, Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten, Erschöpfung und Überlastung und psychische Erkrankungen eines Elternteils. Erwachsene suchten vor allem aufgrund von Belastungen durch kritische Lebensereignisse, Depressionen, Kommunikationsproblemen, Überlastung und Stress, sowie Selbstwertproblematiken Rat. Die durchschnittliche Beratungsdauer pro abgeschlossenem Fall lag bei 6,6 Stunden.  

 

Information Lebensberatungsstellen 

Die Lebensberatungen begleiten Menschen in schwierigen Lebenssituationen. In den multiprofessionellen Teams arbeiten unter anderen Psychologinnen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiterinnen und Pädagogen. Das Beratungsangebot richtet sich an Familien, Kinder und Jugendliche, Eltern, Paare und Einzelpersonen unabhängig ihrer Religion, Weltanschauung oder Herkunft. Die Arbeit der Beratungsstellen ist Teil des seelsorglichen Auftrags der Kirche und zugleich soziale Dienstleitung.  Weitere Informationen gibt es auf www.bistum-trier.de/hilfe-soziales/lebensberatung.