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Jubiläum:Den Blick mutig nach vorn richten

Zum 150. Mal jährt sich in diesem Monat die Weihe der Pfarrkirche St. Eligius in Saarbrücken-Burbach. Am ersten Oktobersonntag feierte die Gemeinde das Jubiläum mit einem festlichen Gottesdienst.
Mit einem von Domkapitular Benedikt Welter geleiteten Hochamt in der Pfarrkirche St. Eligius wurde an deren Weihe vor 150 Jahren erinnert.
Datum:
18. Okt. 2023
Von:
Hans Georg Schneider

Saarbrücken. Das neugotische Gebäude, das dem Schutzpatron der Goldschmiede, Metallarbeiter, Eisendreher, Uhrmacher und weiterer Berufe gewidmet ist, war am 27. Oktober 1873 als Filialkirche der Pfarrei St. Johann vom damaligen Trierer Weihbischof Johann Jakob Kraft konsekriert worden. 1885 wurde das Gotteshaus zur Pfarrkirche der nach ihr benannten neuen Gemeinde im Stadtteil Burbach, der durch die Industrialisierung schnell gewachsen war.  

In der zum Jubiläum erschienen Festschrift schreibt Pfarrer Klaus-Peter Kohler: „In den 150 Jahren gingen viele Menschen in St. Eligius ein und aus. Unsere Vorfahren haben die Kirche nicht nur erbaut, sondern auch nach den Weltkriegen wiederaufgebaut, verändert und verschönert. Daher ist es unsere Pflicht, unseres zu tun, damit St. Eligius auch für künftige Generationen ein Ort des Gebets bleibt, damit auch unsere Kinder, Enkel und deren Nachkommen hier Gottesdienst feiern können.“ 

Zum Festamt am 1. Oktober konnte Pfarrer Klaus-Peter Kohler neben zahlreichen Gemeindemitgliedern auch viele Ehrengäste begrüßen, darunter Staatssekretär  

Dr. Jens Diener, Oberbürgermeister Uwe Conradt, Bezirksbürgermeisterin Isolde Ries, Caritasdirektor Michael Schley sowie Vertretungen anderer Glaubensgemeinschaften im Stadtteil.  

Zeit der Gründung ähnlich herausfordernd wie heute 

Hauptzelebrant des Festgottesdienstes war der frühere Saarbrücker Dechant und heutige Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbands Trier, Domkapitular Benedikt Welter. Einen „Blick zurück in Jetzt“ nannte Welter seine Predigt, in der er die „Zeitenwende“ am Ende des 19. Jahrhunderts mit aktuellen Veränderungen und Problemen verglich. Beide Zeiten waren und seien herausfordernd, die Dinge und Lebensumstände hätten sich jeweils beschleunigt verändert. Gemeinsam sei, dass jeweils Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer unterwegs waren und sind, um Menschen zu helfen – motiviert durch den Glauben an Christus. Dieser Glaube ermögliche es, dass Menschen den jeweils anderen höher einschätzen als sich selbst, und dass sie das nicht als Verlust, sondern als Gewinn erfahren. „Mir ist durch die Gemeinschaft mit Christus alles gegeben, was mich einzigartig und liebenswert macht. In dieser Haltung muss ich nicht von morgens bis abends mein Ego pflegen“, sagte Welter, sondern sei stattdessen „auf eine Zukunft ausgerichtet, die von Gott her kommt und Mut gibt“. Das schütze vor „der Verklärung der Vergangenheit“, betonte der Domkapitular. „Es gibt keine goldene Vergangenheit der Kirche“ warnte er und lud ein zum „Blick nach vorne“ und zum Auftrag der „großen Achtung des Anderen“. In diesem Sinne wünschte Welter den Menschen in St. Eligius viele weitere Jahre. 

Für die saarländische Landesregierung überbrachte Justiz-Staatssekretär Dr. Jens Diener herzliche Glückwünsche. Er erinnerte an die „unverzichtbaren Dienste“ der Kirche zur gesellschaftlichen Transformation in der Industrialisierung. Wie damals leiste man auch aktuell in der Pfarrei St. Eligius wichtige Hilfen für die Menschen des Stadtteils und sei dabei „Kümmerer und Ermutiger“. Darauf könnten alle Burbacherinnen und Burbacher stolz sein. Oberbürgermeister Uwe Conradt überbrachte die Glückwünsche der Landeshauptstadt und sprach seine Anerkennung und seinen Dank aus für die Leistungen und Beiträge der Pfarrei in der Migrations- und Integrationsgeschichte der letzten 150 Jahre. Noch immer leiste man „wichtige Arbeit zur sozialen Integration im Stadtteil“ – unabhängig davon, wo Hilfebedürftige herkommen oder welchen Glauben sie haben.  

Werke von Schubert, Mozart und Händel 

Mit anhaltendem Beifall wurden am Schluss des Gottesdienstes die Mitwirkenden am Jubiläum bedacht, darunter die zahlreichen Musikerinnen und Musiker, die mit Werken von Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart und Georg Friedrich Händel zur Gestaltung der Liturgie beigetragen hatten. Unter der Leitung von Matthias Bruckmann sang der Cäcilienchor der Pfarrei, der durch Eva Donner (Sopran), Vincenzo Di Rosa (Tenor), Chanyang Choi (Bass) sowie Orchestermusikerinnen und -musiker verstärkt wurde. Die Orgel spielte Professor Torsten Laux. Mit einem Empfang in und am Pfarrheim wurde die Jubiläumsfeier fortgesetzt.