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Bischof feiert mit Kardinal Hollerich Gottesdienst am Grab des Hl. Willibrord:Den Glauben durch Wort und Tat bezeugen

Bischof Dr. Stephan Ackermann feierte mit Kardinal Jean-Claude Hollerich einen Gottesdienst am Grab des Heiligen Willibrord
Vlnr. Bischof Dr. Stephan Ackermann, Kardinal Jean-Claude Hollerich und Weihbischof Leo Wagener beim Gottesdienst in der Basilika St. Willibrord in Echternach
Datum:
2. Juni 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Der Heilige Willibrord hat den Glauben durch Wort und Tat bezeugt; In diesem Sinne Kirche zu sein, dazu hat Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, am 2. Juni in der Basilika St. Willibrord in Echternach aufgerufen. Zusammen Kirche zu sein heiße, das Evangelium zu verkünden. Und „wir können nicht zusammen Kirche sein, wenn wir nicht missionarisch sind“.

Kardinal Hollerich lud dazu ein, die Bibel intensiv und immer wieder zu lesen, um dann „genährt durch das Wort Gottes“ zur Tat zu schreiten: etwa teilen zu lernen, verantwortungsvoll mit der Schöpfung umzugehen und in ihr zu leben und entsprechend den Lebensstil zu verändern, Gerechtigkeit und Solidarität zu leben. „Was Willibrord in seinem Kloster gelebt hat, müssen wir global leben“, betonte der Kardinal. Damit das gelinge, brauchten die Menschen einander. Schon in seiner Begrüßung hatte Hollerich betont, gerade durch Corona habe sich gezeigt, „dass wir Solidarität brauchen, dass wir einander helfen sollen“. Mit dem Gottesdienst wolle er deutlich machen, wie wichtig der Heilige Willibrord für Echternach, die ganze Gegend und über die Grenze hinaus sei. Daher freue es ihn, dass sein Trierer Mitbruder Bischof Stephan Ackermann gekommen sei, um am Grab des Heiligen darum zu beten, eine neue Kirche zu sein, die neue Wege geht. 

„Die Pilger im Herzen"

Bischof Ackermann dankte Kardinal Hollerich für die Einladung zur „festlichen Eucharistie beim Grab des Heiligen Willibrord“. Auch wenn sich an diesem Morgen nur eine kleine Schar versammelt habe, trügen die Anwesenden „die Pilger im Herzen; wir sehen sie vor uns“. Die Gottesdienstgemeinde stehe „stellvertretend für die, die wieder kommen werden“. An diesem Morgen habe ihn die Grenze nicht aufhalten können, sagte Ackermann, und erinnerte an die zurückliegenden „belastenden Wochen der Grenzschließung“. „Wir wollen verhindern, dass sich Nationalismen, Grenzen und Sperren in den Köpfen und Herzen der Menschen aufrichten“, mahnte er. Er sei gekommen, um beim Heiligen Willibrord für die Erneuerung der Kirche zu beten und dass „wir uns als Gottes Familie auf dem ganzen Erdkreis verstehen“.

Kardinal Jean-Claude Hollerich vor der Statue des heiligen Willibrord

Ackermann erinnerte auch daran, dass in diesem Jahr die 40. Auflage der nächtlichen Sternwallfahrt der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Bistum Trier hätte stattfinden sollen. Diese „aus der Arbeit für Friede und Völkerverständigung über die Grenzen hinweg“ entstandene Tradition werde im kommenden Jahr dann das Jubiläum begehen. Er sei froh, dass mit ihm Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth und Christel Quiring von der Abteilung Jugend im Bischöflichen Generalvikariat nach Echternach gekommen seien. Quiring sagte nach dem Gottesdienst, es erfülle sie mit Wehmut, ohne die rund 200 Jugendlichen, die normalerweise durch die Nacht gepilgert wären, in Echternach zu sein: „Das ist immer ein absolutes Highlight für alle!“ Dennoch sei es gut gewesen, hier zu sein: „Wir freuen uns einfach auf die Springprozession im nächsten Jahr.“

Das Grab des heiligen Willibrord

Verbindung nach Prüm und Waxweiler

In seiner Begrüßung hatte Kardinal Hollerich auch die Verbindung zu den Pilgergruppen aus Prüm und Waxweiler betont, die alljährlich nach Echternach kommen. Hollerich hatte am Pfingstsonntagabend kurzfristig den Gottesdienst in Waxweiler gefeiert. In seiner Predigt, teils in deutscher Sprache und Viandener Platt, in Waxweiler war der Kardinal auf das Leben und Wirken des heiligen Willibrord eingegangen: So wie er es seinerzeit getan habe, müsse die Kirche auch heute sprechen, dass es die Leute verstehen. Es sei wichtig, füreinander da zu sein und das Christentum so zu leben, dass es für andere eine Freude sei. Hollerich hatte ermutigt, dass Grenzen die Menschen nicht trennen, sondern verbinden in all ihren Verschiedenheiten. Das wünsche er, der auch Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft und Mitglied des Päpstlichen Rates für die Kultur ist, für ganz Europa.

Die traditionelle Echternacher Springprozession konnte wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden. Das offizielle Programm in der luxemburgischen Abteistadt beschränkte sich auf vorwiegend audiovisuelle Beiträge, um das immaterielle Kulturerbe der UNESCO im gesellschaftlichen Bewusstsein gegenwärtig zu halten. Weitere Infos sind unter https://web.cathol.lu/2/mouvements/oeuvre-saint-willibrord/willibrordus-bauverein/ zu finden.

(JR, mit Material von M. Fischer/Waxweiler)