Schülerinnen und Schüler haben Kranke auf Lourdes-Wallfahrt begleitet:Den Menschen sehen – nicht die Krankheit
Bitburg/Trier/Lourdes – Rund 270 Frauen, Männer und Jugendliche sind Anfang September von Trier via Bus oder vom Flughafen Hahn per Flugzeug in das französische Lourdes gepilgert. Mit dabei waren auch Bischof Dr. Stephan Ackermann und Pfarrer Joachim Waldorf (St. Paulin, Trier) als Geistliche Begleiter, sowie neun Schülerinnen und Schüler der Kooperativen Gesamtschule St. Matthias in Trägerschaft des Bistums. Die Jugendlichen aus der Eifel, die mit den Lehrkräften Philipp Gemmel und Waltraud Koll reisten, kümmerten sich vor Ort im Rahmen eines Sozialpraktikums um zehn erkrankte oder schwerbehinderte Pilgernde, die mit dem Malteser-Ritterorden unterwegs waren.
Für Saskia Mertes (17) aus Brecht bei Bitburg war es die erste Fahrt in den Pilgerort, Francesca Mehles (18) aus Speicher war vor drei Jahren schon einmal dort. „Abends sind wir ziemlich müde ins Bett gefallen”, gesteht Saskia. Kein Wunder, denn neben den Gesprächen, die sie mit den Kranken führte, war auch immer mal wieder Muskelpower gefragt: „Wir haben die Leute, die selbst nicht gut zu Fuß sind, mit einer Art Rikscha, wie ein Rollstuhl mit Klappdach, von A nach B gebracht. Damit sie auch mal was Schönes erleben.” Das sei zuweilen schweißtreibend gewesen, aber: „Ich habe die Leute, die ich während der vier Tage betreut habe, sehr schnell ins Herz geschlossen”, erzählt die junge Frau, die nach ihrem Abitur erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr im Rettungsdienst leisten möchte.
„Am Ende des Tages war man zwar erschöpft, aber trotzdem erfüllt – so sehr, dass man echt gern am nächsten Morgen wieder früh aufstehen wollte”, stimmt Francesca ihrer Schulkameradin zu. Zuhause kümmert sich die Abiturientin aus Speicher um ihre Oma, die an Demenz erkrankt ist, hat also bereits Erfahrung in der Betreuung älterer oder erkrankter Personen. „Es ist so schön, sich einfach mal hinzusetzen und Zeit für die Menschen zu haben. Ich höre gern zu und habe echtes Interesse daran, was die Leute mir erzählen möchten.” Insbesondere Menschen, die in Pflegeheimen wohnen, freuten sich über diese Gelegenheit, da das Pflegepersonal oft hohen Belastungen ausgesetzt sei und verständlicherweise nicht immer genug Zeit zum Plaudern habe. „Lourdes ist ein ganz besonderer Ort, den man selbst erleben muss – es ist wirklich unbeschreiblich. Ich würde immer wieder mitfahren!”, schwärmt sie. Und zwischen dem Dienst an den Menschen, den Gottesdiensten in der Rosenkranzbasilika und den beeindruckenden abendlichen Lichterprozessionen gab es sogar die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit dem Bischof, der die Jugendlichen auf ein Eis einlud.
Eine Begegnung war für Lourdes-Neuling Saskia übrigens besonders eindrucksvoll: „Im Gespräch mit einem Kranken sagte er mir: ‘In Lourdes wird man nicht als kranke Person gesehen, sondern als Mensch.’ Und genau darum geht es doch.”
Alle Pilgerinnen und Pilger, die an einer Bistums-Wallfahrt teilgenommen haben, sind zum Pilgertag am Sonntag, 23. Oktober, eingeladen. Um 14.30 Uhr gibt es ein Pontifikalamt mit Weihbischof Franz Josef Gebert im Trierer Dom; anschließend lädt das Bistum zur Begegnung ein.
Weitere Informationen zu den vom Bistum Trier angebotenen Wallfahrten gibt es auf www.t1p.de/Bistum-TR-Wallfahrten, Bischöfliches Generalvikariat Trier, Abteilung 1.1. Pastorale Grundaufgaben - Pilgerfahrten, Doris Fass, Tel.: 0651-7105-592, E-Mail: pilgerfahrten@bistum-trier.de und zum Lourdes-Krankendienst auf www.t1p.de/Malteser-Trier-Lourdes.
(ih)