Weihbischof Brahm firmt 100 Jugendliche im Dekanat Saarbrücken :„Der Heilige Geist will, dass Du glücklich lebst!“
Saarbrücken-Altenkessel – Was haben der Heilige Geist und Corona gemeinsam? „Wir sehen ihn nicht und wir hören ihn nicht“, sagte Weihbischof Robert Brahm im Firmgottesdienst an Pfingstsonntag in der Kirche St. Johannes Baptista in Altenkessel. Doch gebe es einen entscheidenden Unterschied: „Der Heilige Geist vernichtet niemals Leben, sondern er will, dass Du glücklich lebst!“ 50 Jugendliche der Pfarreiengemeinschaft St. Nikolaus Altenkessel und St. Barbara Klarenthal haben in zwei Gottesdiensten an Pfingstsonntag und Pfingstmontag von Weihbischof Brahm das Sakrament der Firmung empfangen. Musikalisch wurde der Pfingstgottesdienst von einer Schola des Kirchenchors St. Cäcilia Rockershausen unter der Leitung von Dorothee Fuchs sowie Organistin Olessia Salbiev gestaltet.
Im Zentrum der Messe stand die Pfingstgeschichte aus der Apostelgeschichte, als die Jünger und Apostel den Heiligen Geist empfingen und plötzlich den Mut fanden, hinauszugehen und in allen möglichen Sprachen allen Menschen von Jesus und seinen Taten zu erzählen. Zuvor sei es den Freunden womöglich so ähnlich gegangen wie den Jugendlichen heute im Homeschooling und den Corona-Regeln. „Auf engem Raum sitzen sie beieinander. Ihnen ist auch die Decke auf den Kopf gefallen, wie man sprichwörtlich sagt. Und sie hatten auch irgendwie keine Ahnung, was da eigentlich los war. Sie waren deprimiert, sahen überhaupt keine Perspektive“, zog Brahm Parallelen.
Zuvor sind sie drei Jahre lang mit Jesus durch das Land gezogen, doch mit dem Kreuzestod sei alles anders geworden. Sie hatten Angst vor den Soldaten, die Jesus verhaftet und hingerichtet hatten. Doch durch den Heiligen Geist hätten die Freunde Jesu eine Stärkung erfahren. „Sie spürten: Egal, was uns im Leben niederdrückt und einengt, wir sind wertvolle Menschen, einzigartig und geliebt! Sie haben auch gespürt: Selbst mit unserer Angst können wir auf Jesus vertrauen und haben jemanden, mit dem wir in den dunklen Stunden reden können“, sagte Brahm. Daraufhin hätten sie öffentlich von ihren Überzeugungen erzählt. Diese Stärkung des Heiligen Geistes und die Gewissheit, auf Jesus vertrauen zu können, gingen mit der Salbung mit dem Chrisam-Öl bei der Firmung auch auf die Jugendlichen über. Sie seien nun herausgerufen, in ihrem Leben für gute Werte einzutreten.
Eigentlich hätte die Firmung der Jugendlichen aus Altenkessel, Rockershausen, Gersweiler, Klarenthal und Ottenhausen bereits im Dezember stattfinden sollen. Doch aufgrund der verschärften Corona-Situation Ende des Jahres musste die Firmung verschoben werden. „Eigentlich waren Workshops an den Wochenenden geplant mit sozialen Projekten, doch dies war aufgrund von Corona leider nicht möglich“, bedauert Sarah Groß. Gemeinsam mit Heike Haag, Julia Schmitt, Sascha Groß, Manuela Schütz und Susanne Molz hat sie die Jugendlichen als Firmkatechetin unter der Federführung von Diakon Horst-Peter Rauguth auf den großen Tag vorbereitet. Stattdessen gab es für die Jugendlichen Gruppengottesdienste zu verschiedenen Themen. „Uns war es wichtig, dass die Jugendlichen dabei einen aktiven Part hatten und nicht bloß Texte vorlasen oder zuhörten“, betont Groß. „In Bibliologen mussten sich die Jugendlichen vorstellen, eine der handelnden Personen der gehörten Bibelstelle zu sein und überlegen, wie sie sich in der Situation verhalten würden“, sagt Groß. In der Fastenzeit sprachen sie über das Thema „Grenzen“ und wie sich auf Umwegen zu Gott finden lässt. Für die Karfreitagsandacht gestalteten sie einen eigenen Kreuzweg und beschäftigten sich in einem Ostergottesdienst mit der Auferstehung. Am Ende stand das Sakrament der Beichte, die Pastor Lars Meiser abnahm.
Die Firmungen in Altenkessel waren Teil der Firmreise des Weihbischofs im Dekanat Saarbrücken. Brahm hatte die für Dezember 2020 angesetzte Firmreise bereits begonnen, aber wegen Gottesdienst-Absagen im Zuge der Corona-Pandemie unterbrochen. Im vergangenen Jahr wurden im Dekanat Saarbrücken 336 Jugendliche gefirmt, im Mai kamen nun etwa 100 weitere hinzu.
(uk)