Aktion Arbeit im Bistum Trier fordert bessere Qualifizierungsmaßnahmen:Der Langzeitarbeitslosigkeit entgegenwirken
Bistumsweit/Trier – Seit rund einem Jahr leidet Deutschland unter der Corona-Pandemie. Das hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Insbesondere der Anstieg der Langzeitarbeitslosen-Zahlen gebe Anlass zur Sorge, meldet die Aktion Arbeit im Bistum Trier.
„Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist deutschlandweit im April dieses Jahres auf über eine Million angestiegen“, berichtet Andrea Steyven, Geschäftsführerin der Aktion Arbeit im Bistum Trier. Im Vergleich zum Vorjahresmonat seien das 318.000 mehr arbeitslose, erwerbsfähige Menschen, die seit einem Jahr oder länger Hartz-IV beziehen. Das entspreche einem Anstieg von 42 Prozent.
Die Kurzarbeit habe in der andauernden Corona-Krise zwar viele Menschen vor der Arbeitslosigkeit bewahrt, doch insbesondere geringfügig Beschäftigte und Solo-Selbstständige fielen durchs Raster, so Steyven. „Diejenigen, die es bereits vor der Krise schwer hatten, werden es in Zukunft noch schwerer haben“, gibt auch Dr. Hans Günther Ullrich, Bischöflicher Beauftragter für die Aktion Arbeit, zu Bedenken. Ein großes Problem sei der noch immer viel zu hohe Anteil an Menschen auf dem Arbeitsmarkt, die keinen Berufsabschluss vorweisen können. „Ständig wechselnde und auf Kurzfristigkeit angelegte Programme der Agentur für Arbeit werden dieses Problem auf Dauer nicht lösen können. Hier sind qualifizierte Programme gefordert, die eine langfristige Planungssicherheit geben und die vor allem auch jene mitnehmen, die auf dem klassischen Bildungs- und Ausbildungsweg keinen Einstieg ins Berufsleben finden konnten.“ Um den Arbeitsmarkt auch für Unternehmerinnen und Unternehmer zukunftssicher zu gestalten, müsse darauf besonderes Augenmerk gelegt werden, appelliert Ullrich im Namen der Aktion Arbeit.
(ih)