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Ökumenischer Pilgerweg bei den Heilig-Rock-Tagen:Der Schöpfung auf der Spur

Die Schöpfung wahrnehmen und die eigene Verantwortung ihr gegenüber hinterfragen sind Kernanliegen eines Ökumenischen Pilgerweges bei den Heilig-Rock-Tagen
Datum:
11. Apr. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier - „Die Welt ist mehr als ein zu lösendes Problem, sie ist ein freudiges Geheimnis, das wir mit frohem Lob betrachten.“ Dieses Zitat von Papst Franziskus aus seiner Enzyklika „Laudato si’“ steht in gewisser Weise als Leitgedanke über dem ökumenischen Pilgerweg zur Schöpfungsverantwortung. Die drei Organisatorinnen lehnen sich bei ihren Impulsen auf dem Weg nämlich an ein Materialheft des Arbeitskreises der christlichen Kirchen (ACK) mit dem Titel „erd-verbunden“ an, das mit dem Papstzitat beginnt. Mit Gedanken aus diesem ökumenisch-geistlichen Übungsweg machen sich Pia Groh, Susanne Symolka und Barbara Schartz am 16. April zusammen mit interessierten Teilnehmern auf einen etwa einstündigen Pilgerweg durch den Trierer Palastgarten.

Impulse zum Denken und Handeln

Das engagierte Frauentrio realisiert mit dem Pilgerweg eine Idee und Initiative von Anna Werle, Referentin im Arbeitsbereich Ökumene und Verkündigung im Generalvikariat. Gerade der Blick auf die Verantwortung gegenüber der Schöpfung sei ökumenischer Auftrag. Diesen in Impulsen und auf einem gemeinsamen Weg zu verdeutlichen, haben sich Pia Groh, Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Salmtal, Susanne Symolka, nach eigenen Worten der „evangelische Teil der Ökumene“ und Greenpeace-Mitarbeiterin, sowie Barbara Schartz, Referentin für den Themenschwerpunkt Schöpfung beim Bistum Trier, zur Aufgabe gemacht.

„Die Auseinandersetzung mit der Schöpfung hat in der Regel im Alltag wenig bis gar keinen Platz. Dem wichtigen Thema einen Raum bei den Heilig-Rock-Tagen zu geben, ist uns wichtig“, antwortet Susanne Symolka auf die Frage nach ihrem Ziel, den Pilgerweg mitzugestalten. Als örtlichen Raum haben sich die Organisatorinnen den Palastgarten ausgesucht, der aufgrund seiner zentralen Lage, aber dennoch vorhandenen Rückzugs- und Ruheräumen vielfältige Perspektiven auf die Schöpfung ermöglicht.

An dieser Stelle sollen natürlich die Inhalte noch nicht vorweggenommen werden. Aber so viel verraten die Pilgerweg-Verantwortlichen schon: „Es wird im Park drei Impulse unter verschiedenen Themenschwerpunkten geben.“ Beschenkt, mitverantwortlich, genügsam, mehr leben und das Leben feiern lauten die Titel, zu denen Pia Groh ihren Impuls an einem der eindrucksvollen Bäume gestaltet. Susanne Symolka stellt differenzierte Gedanken unter dem großen Stichwort „anbeten“ vor. Als Impuls-Ort hat sie einen der Brunnen im Palastgarten ausgewählt. Und bei Barbara Schartz geht es im Dreieck zwischen Stadtmauer, Landesmuseum und Straßenlärm um Gedanken unter der Überschrift „vernetzt“.

Zum Handeln im Alltag einladen

Machen wir uns überhaupt noch bewusst, dass wir das Geschenk unserer Erdverbundenheit annehmen und das Leben feiern dürfen? Was ist Anbetung überhaupt und wo und wie kann ich Gott mit in den Alltag nehmen? Mit welchen konkreten Schritten kann jeder Einzelne in seinem Leben seiner Verantwortung für die Schöpfung gerecht werden? Auf diese und viele weitere Fragen und Gedanken möchten die Pilgerweg-Gestalterinnen aufmerksam und neugierig machen. Und natürlich laden sie ein zum Mitmachen, zum Handeln im Alltag.

„Es ist ja keine Frage mehr, dass wir etwas ändern, umdenken und ein anderes Lebensbewusstsein schaffen müssen, damit wir die Schöpfung für unsere Kinder und Enkel bewahren können“, betont Barbara Schartz. Dazu sei es aber auch wichtig, überhaupt bewusst wahrzunehmen und die Aufgaben des Verwaltens und Gestaltens verantwortungsvoll auszufüllen. „Dabei gilt es, den Fokus nicht auf das viele Negative zu richten, das scheinbar gar nicht mehr zu ändern ist. Vielmehr ist es wichtig, positiv zu motivieren und zum Tun anzuspornen“, regt die Bildungsreferentin an. Während sie spricht, entdeckt sie passend dazu in einer scheinbar noch winter-toten Hecke erste Anzeichen des Frühlings und des Neubeginns der Vegetation: im Sonnenschein leuchtende Flechten und erste Knospen.

„Auch wer nicht religiös ist, muss von solchen Bildern doch einfach ergriffen sein, ohne gleich von Gott zu reden“, ergänzt Pia Groh. Sie glaube fest daran, dass „Gott mit der Schöpfung einen Plan hat und wir unsere Verantwortung darin haben“. Dies sei eine wesentliche Botschaft des christlichen Glaubens, die anzusprechen auf dem ökumenischen Pilgerweg bei den Heilig-Rock-Tagen sinnvoll und wichtig sei.

Informationen und Anmeldungen zur Teilnahme am Ökumenischen Pilgerweg zur Schöpfungsverantwortung bei Barbara Schartz, Themenschwerpunkt Schöpfung, Telefon 06 51-99 37 27-21, www.schoepfung.bistum.trier.de

(red)