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Katholikenrat im Bistum Trier: Klares Ja zu Reformbewegungen:„Der Wandel muss endlich konkret werden”

Der Katholikenrat im Bistum solidarisiert sich mit den aktuellen Reformbewegungen in der katholischen Kirche.
Gruppenfoto des Katholikenrates (Foto: Helmut Thewalt/Bistum Trier)
Datum:
21. Sept. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Der Katholikenrat Trier solidarisiert sich mit den aktuellen Reformbewegungen in der katholischen Kirche. Das geht aus einem Statement des Rates vom 14. September hervor: „Als Vertretung der Katholik*innen im Bistum Trier sind wir in Sorge um die Sendung der Kirche in der Welt von heute. Deshalb solidarisieren wir uns mit den Forderungen des Synodalen Weges, dem Anliegen der Bewegung #OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst, des katholischen deutschen Frauenbundes und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, des Netzwerkes Diakonat der Frau und der Bewegung Maria 2.0”, heißt es dort.

„Der Wandel muss endlich konkret werden”, fordern die Mitglieder des Katholikenrates und benennen, was damit gemeint ist. „Längst überfällig” seien eine moderne Sexualmoral, die in einer Beziehungsethik und nicht in einer Fortpflanzungsethik ihre Begründung findet, die Öffnung aller sakramentalen Ämter für Frauen, die Aufhebung des Pflichtzölibates für Priester und einen neuen Umgang mit dem Thema Macht und Hierarchie in der Kirche sowie Geschlechtergerechtigkeit.

„Als Katholik*innen im Bistum Trier verstehen wir uns als Teil der katholischen Kirche. Wir gestalten das Kirchenleben vor Ort maßgeblich mit. Insofern kann dem Katholikenrat Trier die aktuelle Krise der Kirche nicht gleichgültig sein. Sie kann nur dann überwunden werden, wenn sich die Kirche den Menschen zuwendet, die humanwissenschaftlichen Erkenntnisse anerkennt und ihr Fehlverhalten in ein neues Verhalten ummünzt.” Nur grundlegende Reformen könnten den Weg für eine vertrauensvolle Zukunft freimachen. Damit verknüpft sei die rasche Aufarbeitung des sexuellen und geistlichen Missbrauchs in der Kirche. „Wir wissen uns dem Evangelium Jesu Christi verpflichtet. Wir sind davon überzeugt, dass die Bedürfnisse der Menschen der Gegenwart und die humanwissenschaftlichen Erkenntnisse im Einklang mit dem Evangelium Jesu Christi stehen”, betont der Katholikenrat in seiner Stellungnahme. „Diskriminierung war Jesus fremd. Macht über Menschen und Machtmissbrauch gegenüber Schutzbefohlenen sind ein absolutes No Go, ebenso wie der Eingriff in die Intimität von Menschen.”

Aktuell hat Herbert Caspar den Vorsitz des Katholikenrats im Bistum Trier inne, Bischöfliche Beauftragte ist die Direktorin des Zentralbereichs Pastoral und Gesellschaft im Bischöflichen Generalvikariat, Mechthild Schabo. Der Rat setzt sich aus delegierten und berufenen Mitgliedern der Dekanatsräte und kirchlichen Verbände der Diözese zusammen und entsendet Delegierte in den Diözesanpastoralrat sowie in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Laut Satzung fördert er die apostolische Tätigkeit im Bistum und koordiniert die Kräfte des Laienapostolats.

Die Stellungnahme im Wortlaut sowie weitere Informationen zum Katholikenrat im Bistum Trier gibt es auf www.bistum-trier.de/katholikenrat.

(ih)