Zum Inhalt springen

Pontifikalamt in Waxweiler mit Weihbischof Gebert zu Ehren des Heiligen:Der heilige Willibrord hat bleibende Spuren hinterlassen

Weihbischof Franz Josef Gebert feierte in Waxweiler ein Pontifikalamt zu Ehren des heiligen Willibrord.
Weihbischof Franz Josef Gebert predigt in Waxweiler; sitzend: Pfarrer Georg Josef Müller. (Foto: Michael Fischer)
Datum:
9. Nov. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Waxweiler – Die Pfarrei Sankt Johannes der Täufer hat am 8. November den Gedenktag des heiligen Willibrord (658–739) gefeiert. Gemeinsam mit Pfarrer Georg Josef Müller zelebrierte der Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert die Heilige Messe in der Pfarrkirche in Waxweiler. Ursprünglich sollte der Utrechter Kardinal Willem Jacobus Eijk dem diesjährigen Pontifikalamt vorstehen; dies war wegen der andauernden Corona-Pandemie jedoch nicht möglich. Festliche Töne aus der Sebald-Orgel aus dem Jahr 1961 kamen von dem Organisten Markus Roschinski.

In seiner Ansprache sagte Gebert, dass der heilige Willibrord sein Leben auf eine Karte gesetzt habe, nämlich darauf, die Frohe Botschaft zu verkünden. Der Heilige sei sehr gut organisiert gewesen und habe durch seine menschliche Klugheit und seine pragmatische Art bleibende Spuren in der Westeifel hinterlassen. Noch heute pilgern viele Gläubige zu seinem Grab in die luxemburgische Abteistadt Echternach. Sie erhoffen sich von Willibrord die Heilung von Krankheiten und die Befreiung aus Schwierigkeiten des alltäglichen Lebens.

Einer der geistigen Väter Europas

Waxweiler hat aufgrund seiner Missionsreisen einen besonderen Bezug zu dem angelsächsischen Missionar Willibrord. Der Ort gilt der Sage nach als Ursprung der Echternacher Springprozession. Heimatdichter Mathieu Grimbach (1873–1937) verfasste dazu einen Spruch, der auf einer Gedenktafel an der Außenwand der Pfarrkirche zu finden ist. Traditionell wird die religiöse Prozession am Pfingstdienstag in Echternach von den Springergruppen der Pfarrei Waxweiler angeführt. Willibrord, der laut dem emeritierten Trierer Liturgieprofessor Andreas Heinz zu den geistigen Vätern Europas gehört, war seit der Gründung des Dekanates Waxweiler von 1869 bis 2004 auch dessen Patron. Nach dem Zusammenschluss der Dekanate Neuerburg, Prüm und Waxweiler, durch deren Hauptorte an Pfingsten die „Fußwallfahrt Prüm-Waxweiler zur Echternacher Springprozession“ pilgert, bildete sich 2004 das Dekanat St. Willibrord Westeifel. Es ist das flächengrößte Dekanat im Bistum Trier und das einzige, das einen Heiligen in seinem Namen trägt.

Eine ganz besondere Bedeutung kommt den Brudermeistern zu, welche die Fußwallfahrt ausgehend von Prüm alljährlich organisieren sowie als Vorbeter und Ordner begleiten. Pfarrer Müller dankte ihnen und allen weiteren Helfern und Wohltätern der Prozession im Gottesdienst für ihren zuverlässigen und ehrenamtlichen Dienst. Ebenso dankte der Pfarrer dem Weihbischof für seine spontane Zusage, dem diesjährigen Pontifikalamt vorzustehen. Für das kommende Jahr hat sich der Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser angekündigt. Zeitgleich mit dem Willibrordusfest feiert die Pfarrei Waxweiler dann das 250-jährige Jubiläum des Neubaus der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (im Jahr 1771 vollzog der damalige Pfarrer Johann Jakob Niesen die Benediktion der neuen Kirche mit bischöflicher Genehmigung). Auch eine Zusage von Willem Jacobus Kardinal Eijk aus dem niederländischen Utrecht für das Jahr 2022 liegt auch bereits vor.
(red)