Bischof Ackermann auf Firmreise im Dekanat St. Wendel – 304 Jugendliche gefirmt:Die Chance zum Glück liegt am Wegesrand
Dekanat St.Wendel/Urexweiler – Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am Samstagabend, 9. Juli, 19 Jugendlichen der Pfarreiengemeinschaft Marpingen in der Kirche St. Franziskus in Urexweiler das Sakrament der Firmung gespendet. Gemeinsam mit 43 weiteren Jugendlichen aus Marpingen, die am Sonntag in Maria Himmelfahrt gefirmt wurden, hatten sie sich seit März auf die Firmung vorbereitet. „Zu Beginn und zum Abschluss standen jeweils ein Stationengang in der Kirche, bei dem sich die Jugendlichen ihrem eigenen Leben und Glauben und der Rolle Gottes in ihrem Alltag auseinandergesetzt haben“, sagte Gemeindereferent Andreas Diegler. Sie feierten einen gemeinsamen Gottesdienst zum Thema „Ich bin bei euch alle Tage“. Verschiedene Workshops – darunter Kreativangebote wie Töpfern und ein Kletterworkshop sowie Einblicke in die Arbeit des Rettungsdienstes – rundeten die Vorbereitung ab. „Ich bin froh, dass wir uns dieses Mal – da Corona es zurzeit zulässt – wieder alle zusammen versammeln konnten“, sagte Diegler.
Die Frage, was ein glückliches und erfülltes Leben ausmache, stand im Zentrum der Predigt des Bischofs. „Ein Leben ohne Sorgen, in dem man sich alles ohne Anstrengung leisten könne, ohne abhängig von anderen zu sein“, das sei wohl bei vielen ein erster spontaner Gedanke, vermutete Ackermann. Doch dieses vermeintliche Paradies könne sich nach einiger Zeit als eintönig, ja als Hölle darstellen. „Was hilft mir dieses Schlaraffia, wenn ich es nur für mich habe“, fragte Ackermann und lieferte prompt die Antwort: „Unser Leben ist erst dann erfüllt, wenn es Dinge gibt, für die wir uns einsetzen können. Wenn wir uns für andere und anderes einsetzen, dann gewinnt unser Leben an Glück.“ Dies habe auch das Beispiel des barmherzigen Samariters im zuvor gehörten Lukas-Evangelium gezeigt. „Das Beispiel des Samariters zeigt: Es gibt Gelegenheiten, sich für andere einzusetzen. Sie liegen direkt am Wegesrand. Nehmen wir sie wahr!“
Doch könnten Zweifel aufkommen, ob Hilfsbereitschaft ausgenutzt werde und der Helfende am Ende den Kürzeren zieht. „Es braucht Bestärkung nicht nur durch Jesu Wort, sondern durch seine Nähe in den Sakramenten. „Die lebendige Kraft Jesu lebt schon seit eurer Taufe in euch und wird durch das Sakrament der Firmung verstärkt“, so der Bischof. Das auf die Stirn mit dem Chrisam-Öl gezeichnete Kreuz sage: Gott will unser Denken und Handeln und unser Leben lang prägen. „Was er für uns vorgesehen hat, ist das Glück des Lebens!“, so der Bischof. Die Firmbewerberinnen und -bewerber müssten die Bereitschaft aufbringen, Gott an sich ihr ganzes Leben wirken zu lassen.
Musikalisch wurde der Gottesdienst, an dem außerdem Pastor Volker Teklik, Kooperator Wolfgang Breininger und Diakon Wolfgang Schu mitwirkten, von Regionalkantor a.D. Wolfang Trost an der Orgel gestaltet. Als Geschenk der Pfarreiengemeinschaft erhielten die Neugefirmten ein Kreuz mit der Inschrift: „Ich bin bei euch alle Tage.“ „Ihr habt euch auf das Abenteuer Glaube eingelassen. Möge es euch Ermutigung und Stärke sein, damit ihr euch traut, als Christ durch das Leben zu gehen“, sagte Pfarreienratsvorsitzende Tina Görgen.
Der Gottesdienst war Teil der Firmreise von Bischof Ackermann im Dekanat St. Wendel. Seit dem 18. Juni hatte der Bischof in zehn Gottesdiensten insgesamt 304 Jugendlichen das Sakrament der Firmung gespendet.
(uk)