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Förderschüler lernen in Projektwoche von Zirkuskünstlern:Die Manege wird zum Klassenzimmer

Besonderes Schulprojekt an der Förderschule: Die Schüler lernen in Projektwochen von Zirkuskünstlern.
Fotos: Isabel Athmer/Bistum Trier
Datum:
10. Nov. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Jonglieren statt Rechnen, Trapezturnen statt Deutschunterricht: An der bischöflichen Förderschule St. Josef in Trier steht in dieser Woche ein ganz besonderes Programm auf dem Lehrplan. In Kooperation mit dem Zirkus ZappZarap und drei weiteren Zirkuspädagogen veranstaltet die Schule eine Projektwoche. „Die Kinder erleben sich erfolgreich in Disziplinen, die sie vorher noch gar nicht kannten“, bemerkt Schulleiterin Andrea Müller schon nach wenigen Tagen des Probens. Damit sich auch Eltern, Freunde und Verwandte von den verborgenen Talenten der Jungen und Mädchen überzeugen können, gibt es am Freitag, den 11. November zwei Aufführungen im echten Zirkuszelt.

Ein Raunen geht durch die Menge, als sich die zehnjährige Rebecca und die zwölfjährige Amelie um die Seile des Trapezes in der Manege winden, so als hätten sie nie etwas anderes getan. Beim Auftritt der Feuerkünstler halten die jungen Zuschauer spürbar die Luft an, die Clowns sorgen später dagegen für schallendes Gelächter. Die Reaktionen am Ende der Darbietungen bleiben jedoch immer gleich: tosender Applaus. Schon die Proben versprechen eine erstklassige Performance der Schüler und ihrer Lehrer. Sie alle, 82 Kinder und Erwachsene, bereiten sich für den großen Auftritt am Freitag vor. Dann wollen sie auch Eltern, Freunden und allen anderen Gästen zeigen, was sie in den vergangenen Tagen vom Team des Zirkus ZappZarap gelernt haben. Die Erfolgserlebnisse der Projektwoche werden die Kinder und Jugendlichen für ihren weiteren Schulalltag stärken, ist sich Müller sicher.

Die Zirkuspädagogen und -pädagoginnen machen aktuell an vielen Grund- und Förderschulen Halt. Das Projekt ist stark angefragt, auch weil den Kindern durch die vielen Unterrichtsausfälle und das „Homeschooling“ während der Pandemie gemeinsame Erlebnisse fehlen, erklärt Müller. „Für uns ist das gerade jetzt so wertvoll, weil wir unsere Schulgemeinschaft in der Corona-Zeit nicht so stärken und leben konnten, wie wir das für richtig empfinden.“ In diesem Projekt werden die Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur neunten Klasse durchmischt. „Sie lernen voneinander und miteinander. Kleine dürfen sich an Großen orientieren, die Großen dürfen auf die Kleinen aufpassen, sie stärken und motivieren.“ Das biete den Jungen und Mädchen einen großen Mehrwert. „Wir sehen an den leuchtenden Kinderaugen, dass genau das unsere Schule trägt und sie wieder nach vorne bringt.“ Und noch etwas fällt auf: „Man merkt einfach, dass die Förderschulthematik komplett wegfällt. Die Kinder lernen sonst langsamer als andere, können sich schlechter konzentrieren. Beim Zirkusprojekt machen sie aber dieselben Fortschritte wie Regelschüler, schaffen es, sich auch mal dreißig Minuten am Stück auf eine Übung zu konzentrieren und lernen wirklich schnell“, sagt Zirkuspädagoge Philipp.

Finanziert wird die Projektwoche aus Geldern des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“. Das Aufholpaket in Höhe von zwei Milliarden Euro wurde von der Bundesregierung beschlossen, um die entstandenen Lücken in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu kompensieren. Gefördert wird das Programm durch das Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz.

Die Zirkusshow findet am Freitag, den 11. November im Zelt neben der ehemaligen Abteikirche St. Maximin in der Maximinstraße 18 in Trier statt. Die Vorstellung um 17.30 Uhr ist bereits ausverkauft. Für die Vorstellung um 15 Uhr gibt es noch Karten, die für je zwei Euro an der Tageskasse erworben werden können. Einlass ist um 14.30 Uhr. Wer mag, kann im Anschluss eine Spende dalassen. Mehr Informationen gibt es unter Tel.: 0651-28421 oder E-Mail: foerderschule-st-josef@bistum-trier.de
(ia)


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