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Diözesankommission für Umweltfragen feiert ihren 30. Gründungstag:Die Schöpfung im Blick

Die Diözesankommission für Umweltfragen feiert ihren 30. Gründungstag. Was sie seit 1991 erreicht hat, das kann sich sehen lassen.
Der Vorsitzende der DKU, Hans-Gerd Wirtz (vierter von rechts) mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Aktion Autofasten bei der Auswertung im Jahre 2011. Foto: Paulinus
Datum:
15. Dez. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Eine Erfolgsgeschichte, wenn auch eine mit Anlaufschwierigkeiten. So könnte man die Historie der Diözesankommission für Umweltfragen (DKU) im Bistum Trier charakterisieren. „Denn es gab sicher auch Diözesen, die vor uns eine Umweltkommission oder einen Umweltbeauftragten hatten“, betont Hans-Gerd Wirtz. Er war dabei, als vor 30 Jahren die DKU an den Start ging und einer der beiden ersten Leiter. Was die DKU seit 1991 erreicht hat, das kann sich sehen lassen.

„Der Anstoß zur Gründung der DKU kam sicher von außen“, erzählt Wirtz. „Es gab in den bayerischen Diözesen schon Umweltbeauftragte und auch bei uns wuchs der Druck, etwa durch die Jugendpfarrer.“ Es lag also in der Luft, dass das Bistum einen Umweltbeauftragten benennen sollte. Eine Selbstverständlichkeit war es dennoch nicht. „Überspitzt formuliert: Kirche tut sich schwer mit dem Thema, weil es nicht in der Liturgie vorkommt“, formuliert es Wirtz. Oft ständen in der Kirche viele andere Themen im Mittelpunkt und die Frage nach der Bewahrung der Schöpfung scheine dem nachgeordnet. „Zudem war das Thema am Anfang auch stark politisch besetzt, mit der damals neuen Partei ‚Die Grünen‘. Das hat den Zugang der Kirche zu dem Thema sicher erschwert.“ Die Sensibilität musste mit der Zeit wachsen und noch immer tue sich Kirche manchmal schwer.

Die ersten Mitglieder der DKU waren zunächst Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Generalvikariates. Wirtz, als Referent an der Akademie im Robert Schuman Haus, bildete da eine Ausnahme: „Ich hatte in der Theologie zu einem ökologischen Thema promoviert. Deswegen wurde ich von dem damaligen Generalvikar Gerhard Jakob und dem damaligen Personalchef Hermann-Josef Leininger gefragt, ob ich nicht Interesse hätte, mitzuarbeiten.“ Er wurde dann gemeinsam mit Diözesanarchitekt Alois Peitz zu ihrem Leiter. „Wegen ihrer Zusammensetzung endete der Blick der DKU in diesen Jahren aber oft an den Mauern des Bischöflichen Generalvikariates. Das hat sich mit der Zeit geändert.“ Hans-Gerd Wirtz war bis 2012 Vorsitzender der DKU, anschließend wurde er Pädagogischer Referent in der Schulabteilung des Bistums.

„Wir mussten schnell unsere Arbeitsfelder finden und das ist uns auch gelungen“, erinnert sich Wirtz. Da schon damals die Parkraumsituation angespannt war, kam der DKU die Idee, grundsätzlich eine Parkraumbewirtschaftung für das BGV zu entwickeln und einzuführen. „Das war unser erstes, großes Projekt, das auch vom damaligen Generalvikar Jakob unterstützt wurde.“ Das BGV sei auch die erste größere Verwaltung in Trier gewesen, die sich mit diesem Thema auseinandergesetzt habe. „Da haben wir Pionierarbeit geleistet.“ Von Beginn an suchte die DKU die Vernetzung mit anderen Diözesen. Schnell gab es einen inoffiziellen Austausch mit den Umweltbeauftragten anderer deutscher (Erz-)Bistümer. „Das war sehr hilfreich und hat viele von uns weitergebracht. Ich selbst habe von dort auch viele gute Ideen mitgenommen, etwa die Aktion Autofasten oder die Idee eines diözesanen Umweltpreises.“ Die letztgenannten Beispiele hat die DKU auch im Bistum Trier umgesetzt. Hinzukamen der Energiesparfonds oder die Ökologischen Leitlinien. Nachher kam dann auch die Klimainitiative ‚Energiebewusst‘ dazu.“

Wirtz bedauert es, dass Kirche nicht offensiver mit dem Umwelt- und Klimaschutz umgeht. „Kirche vergibt eine große Chance sich zu profilieren.“ Schon vor zehn Jahren hätte man mit diesem Thema in der Gesellschaft ganz anders ankommen können. Auch die Politik habe sich Kirche immer schon als Multiplikator gewünscht. „Im Zusammendenken der ökologischen und der sozialen Frage, also dem, was man heute als Nachhaltigkeit zusammenfasst, war die Kirche in Deutschland mit ihrem konziliaren Prozess: ‚Gerechtigkeit / Frieden / Bewahrung der Schöpfung‘ schon weiter. Das war sogar noch vor der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro im Jahr 1992.“ So bleiben auch nach 30 Jahren noch Herausforderungen für die DKU.

Mehr Informationen zur Arbeit der DKU finden sich unter: www.umwelt.bistum-trier.de

(tef)