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Nächster Schritt zur Umsetzung der Synodenergebnisse erfolgt lokal:Die Situation vor Ort in den Blick nehmen

Wie kann das kirchliche Leben in Zukunft gestaltet werden? Diese Frage stellt sich das Bistum Trier. Um die daraus resultierende Veränderung und Neuorientierung umzusetzen, erfolgt nun ein weiterer Schritt vor Ort.
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Datum:
13. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Remagen/Sinzig – Bei der Reform der Pfarreienlandschaft und der Kirchentwicklung setzt das Bistum Trier auf stärkere Vernetzung und engere Zusammenarbeit. In einem Schreiben im Nachgang zur Bistumssynode von 2013-2016 hatte der Bischof das „Programm für die nächsten Jahre“ skizziert – das strukturell aus dem Zusammenschluss der bisherigen Pfarreiengemeinschaften zu jeweils einer Pfarrei und der Bildung von 35 pastoralen Räumen bestehen soll. Um diese Reform nun gemeinsam mit den Menschen vor Ort auf den Weg zu bringen, ist kürzlich die so genannte Sondierungsphase gestartet. Dabei treffen sich vom Bischof ernannte Teams aus lokalen und diözesanen „Sondierungsbeauftragten“ mit engagierten Menschen aus den Pfarreien und besprechen, wo Prozesse bereits angelaufen sind, welche gut etablierten Projekte und Angebote es schon vor Ort gibt und wo es noch Unterstützung braucht.

Bei einem Pressegespräch stellte das „Sondierer-Team“ für den neuen pastoralen Raum Sinzig, Weihbischof Jörg Michael Peters und Pfarrer Frank Klupsch, Dechant des jetzigen Dekanats Remagen-Brohltal, sowie die beiden „lokalen Beauftragten“, Pastoralreferent Christoph Hof sowie Gemeindereferentin Sabine Mombauer ihre Pläne für die kommenden Monate vor. So werde man sich noch vor Ostern mit den hauptamtlich Mitarbeitenden und den Pfarreienräten treffen; später könnten auch noch Termine mit Engagierten aus Verbänden und anderen kirchlichen Institutionen sowie Interessierten dazukommen, stellte Klupsch die konkreten nächsten Schritte vor. In den Gesprächen möchte die Gruppe die Einschätzung der engagierten Männer und Frauen vor Ort zu Themen wie der  personellen und wirtschaftlichen Situation der Pfarreiengemeinschaften, aber auch zu schon gut etablierten Angeboten oder Unterstützungsbedarf erfahren.

Weiterhin vor Ort

„Wir haben einen Lernprozess hinter uns – als Bistum, aber vor allem auch auf Leitungsebene“, räumte Weihbischof Peters ein. „Es gab bei vielen Gläubigen große Zustimmung zu unseren ersten Reformplänen, aber eben in einigen Teilen auch Zweifel und Ablehnung, die Rom auch in seiner Entscheidung aufgegriffen hat, das Vorhaben erstmal zu bremsen. Bilder und Ängste wie ‚es gibt bald keine Gottesdienste mehr vor Ort‘ hatten wir nie intendiert, und wir wollen nochmal ausdrücklich klarstellen, dass Taufen, Kommunion, Firmungen, Beerdigungen und andere kirchliche Grunddienste weiter vor Ort stattfinden werden. Aber es gilt eben auch, sich stärker zu vernetzen und den Sozialraum in den Blick zu nehmen, in dem die Menschen leben. Und da darf eine Pfarrei nicht zu einer starren Struktur werden, über die nicht hinausgedacht werden darf.“ Peters verdeutlichte das an einem Beispiel: „Wenn es schon in einem Dekanat zwei Mal im Jahr einen tollen Jugendgottesdienst gibt – warum dann nicht an diesem Ort dauerhaft und überregional solch ein Angebot etablieren?“ Auf Ebene der Pfarreiengemeinschaften gebe es schon eine große Identifikation, „da fangen wir nicht bei null an“, betonte Gemeindereferentin Mombauer, die in Sinzig arbeitet. „Aber auch auf Ebene des Dekanats arbeiten wir in Teilbereichen schon eng vernetzt – etwa in der Firmvorbereitung. Da ist es uns dann möglich, viel breitere und vielfältigere Angebote zu machen, als wenn wir das auf Pfarrgemeinde-Ebene beheimaten.“ Das könne er auch für Bereiche wie die Messdienerarbeit, die Kommunionvorbereitung und die Verbandsarbeit bestätigen, fügte ihr Kollege Rainer Schönhofen hinzu, der ebenfalls am Pressegespräch teilnahm. Der Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Brohltal arbeitet in einer Steuerungsgruppe des Dekanats ebenfalls am Prozess der Sondierung mit.

Die Vernetzung von pastoralen Angeboten für alle möglichen Interessengruppen solle also in den pastoralen Räumen intensiviert werden, fasste Dechant Klupsch zusammen. Dazu gehöre aber auch, administrative Vorgänge in den größeren Räumen zu bündeln und Standards einzuführen. „Unsere Überlegung ist: Wie können wir bei schwindenden personellen, aber auch finanziellen Ressourcen unser Alltagsgeschäft aufrecht erhalten, aber darüber hinaus auf alle Menschen – auch die kirchenfernen – in den Pfarreien zugehen?“ Die ersten Schritte auf diesem Weg wird nun das Sondierungs-Team mit den Haupt- und Ehrenamtlichen vor Ort angehen.

Weitere Informationen gibt es bei per E-Mail an christoph.hof@bistum-trier.de oder telefonisch unter Tel.: 02636-809771. Allgemeine und umfassende Informationen zur Sondierungsphase im Bistum Trier gibt es auf www.bistum-trier.de/heraus-gerufen/sondierungsphase. (sb)