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Fachtag informiert über Rechtspopulismus in der Kita:Die Vielfalt der Gesellschaft bewahren

Rassismus und Diskriminierung machen auch vor Kitas nicht halt. Eine Fachtagung für des Kita-Bereichs hat dieses Thema in den Mittelpunkt gestellt.
Weihbischof Jörg Michael Peters (links) bei der Begrüßungsrunde des Fachtages mit Detlef Placzek und Moderatorin Veronika Bergmann.
Datum:
5. Sept. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Der Umgang mit Rassismus und Diskriminierung in der Kita hat während des Fachtags für Fach- und Leitungskräfte in Kindertagesstätten, Fachberatungen und Trägervertretungen am 31. August im Mittelpunkt gestanden. Weihbischof Jörg Michael Peters war als Vertreter des Bistums Trier in der Koblenzer Hochschule zu Gast. Das Bistum Trier engagiert sich in mehr als 500 katholischen Kitas.

„Für die Würde eines jeden Menschen steht unser christlicher Glaube, und wir sind gefordert, Menschen zu schützen und uns für sie stark zu machen“, forderte Peters in einer Begrüßungsrunde. An der Runde nahmen auch Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz, Detlef Placzek, Präsident des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung in Rheinland-Pfalz und Hans Beckmann, Bildungsstaatssekretär, teil. Beckmann führte an, dass die Erziehung zur Demokratie gar nicht früh genug beginnen könne. „Demokratie muss für Kinder erfahrbar sein. Sie darf nicht nur in Projekten geübt werden, sondern muss in Form von Kinderkonferenzen oder beim Aufstellen von Gruppenregeln regelmäßig stattfinden.“ Dies sei wichtig, da die Einrichtungen den ersten Bildungsort für Kinder darstellten. „Auch die ganz Kleinen haben einen Sinn für Gerechtigkeit und für ein friedvolles und respektvolles Miteinander“, weiß Peters.

Kindertageseinrichtungen seien Abbilder der Gesellschaft. Deshalb machten auch soziale Ausgrenzungsphänomene wie Rassismus und Diskriminierung nicht vor Kitas halt, erklärten die Veranstalter. Um die Vielfalt der Gesellschaft zu bewahren, müssten deshalb rechtzeitig rassistische und diskriminierende Einstellungen und Handlungen erkannt, reflektiert und bearbeitet werden.

Detlef Placzek verwies darauf, dass das Landesamt den Beschäftigten Hilfestellungen anbiete, etwa durch Fortbildungen und Fachtagungen. Eine Qualifizierung derer, die sich den alltäglichen Herausforderungen stellten, sei dem Bistum ebenfalls wichtig. „Daher haben wir ein Qualitätsmanagement auf die Beine gestellt. Miteinander gilt es weiterhin Lösungen für die Fläche zu erarbeiten“, betonte Weihbischof Peters. Er dankte den Anwesenden für ihr Engagement: „Jede und jeder Teilnehmende heute will einen Beitrag dazu leisten, dass Rassismus in den Kitas kein Thema ist.“ Dafür sei auch eine Achtsamkeit im alltäglichen Dienst unumgänglich. „Das fängt schon bei Redewendungen an. Da ist es wichtig, jemanden zu haben, der aufmerksam ist und sagt: ‚ Gib acht, was du sagst.‘“

Das Ziel der Tagung waren die Weitergabe von Informationen und der Austausch untereinander. Dazu wurden unterschiedliche Workshops angeboten. Cordula Scheich, Geschäftsführerin der katholischen Kita gGmbH Trier bot einen Einblick in den Bereich „Trägerverantwortung und -positionierung“. Weitere Themen waren unter anderem „Erziehungspartnerschaft mit schwierigen Eltern“ und „Rechte Musik in Deutschland und Erkennungsmerkmale der rechten Szene.“ Daneben gab es auch Impulse aus Wissenschaft und Praxis: „Warum denken und handeln Menschen rassistisch?“ von Prof. Dr. Stephan Bundschuh und „Ingelheim zeigt Gesicht – Strategien der Stadt Ingelheim“ von Dr. Dominique Gillebeert und Nadine Liebers.

Veranstaltet wurde der Fachtag vom Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz, dem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung und dem Institut für Lehrerfort- und Weiterbildung Rheinland-Pfalz. Kooperationspartner war das Institut für Forschung und Weiterbildung der Hochschule Koblenz.

(jf)