Zum Inhalt springen

Ostergarten in Nalbach:Die frohe Botschaft mitten in Nalbach

Kinder der Kita St. Maximin erleben im Ostergarten in Nalbach die letzten Lebenstage Jesu mit allen Sinnen.
Die Kinder der katholischen Kita St. Maximin aus Dillingen-Pachten freuen sich über die Auferstehung Jesu. Mit Gemeindereferentin Jessica Schanno (links) und den Erzieherinnen Katja Bergum und Annette Winter.
Datum:
18. März 2024
Von:
Ute Kirch
Am Stadttor von Jerusalem knüpfen die Kinder symbolisch Stoff in ein Netz.

Nalbach – Mit Jesus in Jerusalem einziehen, mit ihm beim letzten Abendmahl am Tisch sitzen, seine Kreuzigung miterleben, das leere Grab bestaunen und seine Auferstehung mitfühlen – eine Zeitreise in das Israel vor gut 2000 Jahren macht das mitten in Nalbach möglich. Und was die Realität nicht gänzlich schafft, da hilft die Fantasie der rund 20 Vorschulkinder der katholischen Kita St. Maximin in Dillingen-Pachten nach. Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen haben die Sechsjährigen den Ostergarten – ein Angebot der Pfarrei Heilig Geist Nalbach und des Pastoralen Raums Dillingen – besucht und dabei mit allen Sinnen die letzten Lebenstage Jesu erlebt.  

 „Jesus hat allen Menschen geholfen“, „Er wurde in einem Stall geboren“ – so einiges wissen die Mädchen und Jungen aus Pachten bereits über das Leben und die Geburt des Gottessohns. „Die Geschichte, wie Jesus gestorben ist, war sehr schrecklich, aber es blieb nicht schrecklich – am Ende geht es gut aus“, beruhigt Gemeindereferentin Jessica Schanno, die mit ihrer Kollegin Silke Höhne den Ostergarten betreut, die Gruppe gleich zu Beginn. Mal erzählt sie den Kindern die Passion, mal können sie der Geschichte per Lautsprecher als Hörspiel folgen. Das Tor des Bibelgartens wurde kurzerhand in das Stadttor Jerusalems umfunktioniert – hier beginnt die Geschichte mit dem Einzug Jesu in die Stadt. „Heute würden wir einem König zur Begrüßung vielleicht einen roten Teppich ausrollen, damals nahmen die Menschen ihre Kleidung und Palmzweige und begrüßten Jesus als neuen König“, erklärt Schanno. Symbolisch knüpfen die Kinder ein Stück Stoff an ein Netz. „Er sieht gar nicht aus wie ein König“, stellt Bastian treffend fest, war Jesus doch ein besonderer, ein anderer König. 

Brot brechen im Abendmahlsaal

Das Brot wird wie beim letzten Abendmahl geteilt.

Andächtig still wird es, als die Gruppe den mit Kerzen beleuchteten Abendmahlsaal betritt, in dem Jesus mit seinen Jüngern das Passah-Fest feierte, aber schon von dem Verrat durch Judas und seinen drohenden Tod wusste. Wie damals in Jerusalem wird auch in Nalbach das Brot gebrochen und mit den Worten „Dies ist mein Leib“ geteilt. Statt Wein gibt es Traubensaft. Zurück im Garten sprechen die Kinder über das Gebet Jesu im Garten Gethsemane und seine Verhaftung durch die Römer. „Er hatte bestimmt Angst und war traurig“, glaubt Alena. „Ja, er hatte einen schweren Weg vor sich, aber Gott hat ihm im Gebet Kraft und Mut geschenkt, dass er den Weg auf sich nehmen kann“, bestätigt Schanno. Symbolisch für den schweren Weg tragen die Kinder nun jeder einen kleinen Stein.  

Bei ihrer Zeitreise beschäftigt die Einschulkinder besonders das Verhalten des römischen Statthalters Pontius Pilatus, der Jesus eigentlich nicht kreuzigen wollte, aber dem Druck der Menge nachgab. „Aber er war doch der Bestimmer und wenn er es nicht wollte, hätte er es befehlen können“, ruft ein Junge. Anhand von Bildern, die im Ostergarten aufgestellt sind, erfahren die Kita-Kinder die Stationen des Kreuzweges, wie Simon von Cyrene Jesus beim Tragen des Kreuzes half oder Jesus am Kreuz mit seiner Mutter spricht. Im Zentrum des Bibelgartens steht ein riesiges Kreuz aus Holz – hier stirbt Jesus, die Kinder legen ihre Steine nieder. Stockdunkel ist es im „Felsengrab“, einem komplett abgedunkelten Raum im Jakob-Ziegler-Haus, nur das weiße Leichentuch leuchtet. „Als die Frauen zum Grab kamen, bemerkten sie, dass es leer war. Jesus ist nicht aufgestanden, sondern auferstanden“, sagt Schanno. 

„Wow“, „Toll“, „Wie schön!“ – die Ehrfurcht der Kinder, als sie vom Grab in den Auferstehungsgarten treten, ist nicht zu überhören. Der lichtdurchflutete Raum – geschmückt mit bunten Blumen, einem kleinen Springbrunnen und der Osterkerze – steht im grellen Gegensatz zur Düsternis von Tod und Grab. Hier wird der Sieg über den Tod gefeiert – und die Kinder bringen ihre Freude darüber mit Liedern und Tänzen zum Ausdruck. Letzte Station ist ein gemeinsam gesprochenes Vaterunser, bevor die Kinder ihre selbst gebastelten Blumen im Ostergarten aufhängen.  

Mehr als 40 Führungen 

Das Grab ist leer.

Vor drei Jahren fand der Ostergarten erstmals in Nalbach statt – damals allerdings nur als Angebot für die Kommunionkinder. Im letzten Jahr wurde das Projekt erweitert und stand nach Anmeldung allen Gruppen und Einzelpersonen offen. Am 19. März endet der diesjährige Ostergarten. Über 40 Führungen mit bis zu 15 Gästen hat das Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen durch den umgestalteten Bibelgarten geführt, sie im Abendmahlsaal bewirtet oder mit ihnen gebastelt. Neu in diesem Jahr war die Begleitung durch das Hörspiel. Neben Kindergartengruppen kamen Kommunionkinder und Firmbewerber*innen, Schulklassen, Erwachsenengruppen und Einzelpersonen. 

„Mir haben alle Stationen am besten gefallen“, sagt Jonas am Schluss – ihm hat die Zeitreise in der Fantasie Spaß gemacht. Sein Freund Bastian würde gerne mal eine echte Zeitreise machen und hören, was Jesus den Menschen noch alles erzählt hat. 

Ostergarten Nalbach 2024:Die letzten Tage Jesu im Ostergarten erleben

Kinder der katholischen Kita St. Maximin in Dillingen-Pachten haben den Ostergarten in Nalbach besucht.
9 Bilder