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Qualität im Bestattungsdienst sichern :Diözesane Fachgruppe nimmt Arbeit auf  

Wichtige Aspekte bei der Weiterentwicklung des Bestattungsdienstes sind die Qualifizierung und Begleitung der Ehrenamtlichen.
Die vier Mitglieder der Fachgruppe Bestattungsdienst (v.l.n.r.): Michaela Tholl, Jürgen Burkhardt, Marianne Krämer-Birsens und Stefan Nober, zusammen mit Direktorin Mechthild Schabo.
Datum:
29. Mai 2023
Von:
Inge Hülpes

Trier – Dass Laien eine Begräbnisfeier leiten und Menschen in Trauersituationen begleiten, gibt es schon länger. Inzwischen können auch Ehrenamtliche diesen anspruchsvollen Dienst leisten – im Bistum Trier sind bereits 20 Personen von Bischof Stephan Ackermann beauftragt worden. Weitere 13 absolvieren derzeit den Qualifizierungskurs. Zu ihrer Unterstützung gibt es seit April die Fachgruppe Bestattungsdienst. Sie will den Bestattungsdienst im Bistum Trier weiterentwickeln; besonders wichtige Aspekte sind dabei die Qualifizierung und Begleitung der Ehrenamtlichen. „Was wir mit dem Rahmenkonzept infolge der Diözesansynode erarbeitet haben, wird nun umgesetzt“, freut sich Mechthild Schabo, Direktorin des Bereichs Pastoral und Gesellschaft im Bischöflichen Generalvikariat.  

Die Fachgruppe setzt sich zusammen aus Michaela Tholl, Leiterin des Arbeitsbereichs Ehrenamtsentwicklung, Stefan Nober, in der Abteilung Pastorale Grundaufgaben für die Bereiche Tod und Trauer zuständig, sowie Pastoralreferent Jürgen Burkhardt und Gemeindereferentin Marianne Krämer-Birsens (beide mit je 25 Prozent Stellenumfang). Nober erklärt den Ansatz: „Allen Menschen soll ein gutes Begräbnis zuteilwerden. Es ist unsere Aufgabe, das zu fördern.“ Um eine konstante Qualität zu gewährleisten, brauche es ständige Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren – in der Gemeinde vor Ort, im Pastoralen Raum und auf diözesaner Ebene.  

„Ehrenamtliche sind keine Lückenbüßer“

Pastoralreferent Jürgen Burkhardt

Wer sind die Menschen, die sich für diesen anspruchsvollen Dienst entscheiden? „Ehrenamtliche sind keine Lückenbüßer“, stellt Tholl klar. „Ganz im Gegenteil, denn gerade sie bringen eine neue Qualität und Vielfalt mit.“ Ein Muss in der modernen Bestattungskultur, die immer stärker im Wandel begriffen ist und auch auf individuelle Wünsche der Hinterbliebenen eingehen will. „Wir haben zum Beispiel ehemalige Lehrer*innen, Sozialarbeitende, einen Briefträger oder Medizinisch-Technische Fachangestellte darunter, oft auch Leute, die gerade in den Ruhestand gegangen sind. Manche sind schon lange ehrenamtlich aktiv, zum Beispiel als Hospizbegleiterin oder als Wortgottesdienst-Leiter, andere möchten sich ganz neu engagieren”, berichtet Krämer-Birsens, die selbst schon seit vielen Jahren im Bestattungsdienst tätig ist und gemeinsam mit ihrem Kollegen Burkhardt die Qualifizierungskurse leitet. Manche kämen von sich aus auf die Idee, andere würden von Bekannten angesprochen, weil sie aus deren Sicht gut dafür geeignet seien. Etwa weil sie bereits bewiesen haben, dass sie trostreich wirken können. Burkhardt: „So kommen Charismen zu Tage, die bislang gar nicht zur Geltung kamen.”

Gemeindereferentin Marianne Krämer-Birsens

Im Qualifizierungskurs reflektieren die Ehrenamtlichen ihre eigenen Erfahrungen mit Tod und Trauer, lernen, wie ein Kondolenzgespräch in all seinen verschiedenen Facetten geführt werden kann und üben sich im Formulieren von Ansprachen. Denn sie sollen später in der Rolle als Begräbnisleiter*in gut und sicher handeln können. „Es ist von großer Bedeutung, dass der Abschied gelingt”, sagt Krämer-Birsens. Dafür brauche es gute Absprachen und tragfähige Rahmenbedingungen – und eben auch Fachpersonal und finanzielle Unterstützung. Ressourcen, die das Bistum Trier gern zur Verfügung stellt, so Schabo: „Mit der Fachgruppe Begräbnisdienst haben wir nun einen Pool von Personen aus Fachabteilungen und Pastoralen Räumen, der die Ehrenamtlichen begleitet und den Austausch zwischen allen Beteiligten sichert.”  

Neben der Qualifizierung und Begleitung der Ehrenamtlichen hat die neu gegründete Fachgruppe die Aufgabe, auch die weiteren Anliegen des Rahmenkonzeptes für den Bestattungsdienst im Bistum Trier bekannter zu machen. Alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die im Begräbnisdienst tätig sind und diesen Dienst für die Zukunft stärken wollen, können sich an die Fachgruppe wenden und geeignete Unterstützungsformen vereinbaren.  

Weitere Informationen sowie die Kontaktdaten der Fachgruppe gibt es auf www.t1p.de/bistum-trier_bestattung